21.10.2007 20:00 Uhr

«System Magath»: Marcelinho Torschütze und Motor

Hannover (dpa) - Das «System Magath» beim VfL Wolfsburg greift. Das gerechte 2:2 (2:2) bei Hannover 96 war bereits das fünfte Bundesliga-Spiel in Serie ohne Niederlage für die Wolfsburger.

«Wir haben uns auf Augenhöhe mit dem Gegner präsentiert», stellte Magath nach einem äußerst unterhaltsamen Niedersachsen-Derby mit vier Toren innerhalb von 14 Minuten zufrieden fest. Als Motor im Wolfsburger Getriebe, in dem die Rädchen immer besser ineinander greifen, erwies sich der sehr motiviert wirkende Marcelinho.

«Meine Familie war im Stadion. Ihr widme ich mein Tor», sagte der Brasilianer. Nach einem feinen Dribbling und Doppelpass mit seinem Landsmann Grafite erzielte Marcelinho (21.) die Wolfsburger Führung. Den Angriff zum zweiten VfL-Tor durch Ashkan Dejagah (29.) leitete er ein. Kapitale Abwehrschnitzer von Torhüter Simon Jentzsch und Josué verhalfen Hannover 96 zu den jeweiligen Ausgleichstreffern durch Sergio Pinto (28.) und Michael Tarnat (34.). Das beeinträchtigte die gute Laune bei Marcelinho aber nur wenig, der gegen Hannover 96 noch nie in der Bundesliga verloren hat.

«Für mich war es ein befreiendes Spiel. Ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung der Mannschaft noch zu mehr Siegen verhelfen kann», ließ der VfL-Spielgestalter über einen Dolmetscher mitteilen. Nach eigenen Angaben hatte Marcelinho in der Woche ein Gespräch mit Magath geführt. Die Freiheiten auf dem Platz nutzte er dann lange Zeit optimal. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit bekam Hannover 96 Oberwasser und das «System Magath» geriet ins Wanken.

«Nach der Pause war 96 stärker. Deshalb kann man mit dem 2:2 leben», erklärte der Coach. Den Wirbel um Dejagah und dessen Absage des U 21-Länderspiels gegen Israel hatte seine Mannschaft gut verkraftet. Der Deutsch-Iraner war nicht nur wegen seines Tores neben Marcelinho bester Spieler des VfL Wolfsburg, der auf Rang neun und damit erstmals in die obere Tabellenhälfte kletterte.

Der Tabellensechste Hannover 96 verpasste hingegen den möglichen Sprung auf Platz vier. Trainer Dieter Hecking war aber trotz dieses kleinen Dämpfers nach zuvor drei Siegen nicht einmal unzufrieden. «Wir haben ein gutes Spiel gemacht, darauf kann man aufbauen. Zehn Punkte aus vier Spielen - das ist eine tolle Serie», sagte der 96- Coach. Sein Torjäger Mike Hanke steigerte sich nach einer schwachen ersten Hälfte, traf aber gegen seinen ehemaligen Club nicht. Die ständigen Pfiffe gegen ihn aus der Wolfsburger Fan-Kurve trafen allerdings seinen Nerv. «Das war bitter. Ich habe damals alles für die Wolfsburger gegeben», gestand Hanke hinterher frustriert ein.

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