02.10.2005 20:30 Uhr

Remis: Dortmund und Stuttgart weiter nur Mittelmaß

Dortmund (dpa) - Die ambitionierten Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und VfB Stuttgart bleiben im Mittelmaß stecken. Nach dem torlosen Unentschieden vor 73 100 Zuschauern im Westfalenstadion treten die punktgleichen Tabellennachbarn auf der Stelle.

Statt wie geplant im oberen Drittel rangiert Dortmund nach acht Spieltagen nur auf dem neunten und Stuttgart auf dem zehnten Platz. Dortmund wartet nun schon seit 544 Minuten auf einen Torerfolg gegen den Angstgegner. Die Schwaben sind auswärts weiter unbesiegt, obwohl sich Torjäger Jon Dahl Tomasson zehn Minuten vor dem Ende zu einer Tätlichkeit gegen BVB-Torhüter Roman Weidenfeller hinreißen ließ und mit Rot vom Platz gestellt wurde.

«Ich habe den Ball aufgehoben und wollte das Spiel schnell machen, in dem Moment habe ich einen Schlag von hinten bekommen und bin kurz zu Boden gegangen. Alles weitere muss der Schiedsrichter entscheiden», schilderte Weidenfeller die Szene vor dem Platzverweis. «Für mich war das keine Rote Karte», sagte hingegen Stuttgarts Trainer Giovanni Trapattoni, der mit dem Punkt in Dortmund zufrieden war: «Schließlich hatten wir am Donnerstag ein Spiel auf einem unglaublich schwer bespielbaren Platz.» Trotz belastender TV-Bilder sprach sich Tomasson von jeder Schuld frei: «Das war die erste Rote Karte in meiner gesamten Karriere. Ich habe nur versucht, vor den Torwart zu gehen, um einen schnellen Gegenstoß zu verhindern. So wie das jeder Stürmer macht.»

Bei den Dortmundern fehlte neben Jan Koller (Kreuzbandriss) auch Kapitän Christian Wörns. Der Verteidiger, der nicht für die Länderspiele gegen die Türkei und China nominiert worden ist, lag mit einer Virusinfektion im Bett und musste auch dem im Westfalenstadion weilenden Bundestrainer-Gespann Jürgen Klinsmann und Joachim Löw für den Fitnesstest der Nationalspieler in Hamburg absagen. Trapattoni rotierte nach der 0:1-Niederlage bei NK Domzale im UEFA-Cup vier neue Spieler in die Mannschaft.

Die Chance sich dem Bundestrainer zu präsentieren, nutzte vor allem Weidenfeller. Der BVB-Torwart bewahrte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit mit mehreren Glanztaten vor einem Rückstand gegen die taktisch klug eingestellten Stuttgarter. Zunächst kaufte Weidenfeller dem von Thomas Hitzlsperger in Szene gesetzten Cacau den Schneid ab (35.) und entschärfte fünf Minuten später mit einer Faust einen Volleyschuss des Brasilianers (41.). Bei einem Kopfball von Silvio Meißner nach einem Eckball klärte David Odonkor auf der Linie (36.).

Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Dortmund dann selbst in Führung gehen müssen. Der quirlige Koller-Ersatz Odonkor bediente Ebi Smolarek mit einer flachen Eingabe von der rechten Seite, doch der polnische Torjäger verstolperte den Ball einen Meter vor dem Tor von Timo Hildebrand. Nach der Pause mussten die Schwaben dann doch der Kräfte zehrenden Wasserschlacht drei Tage zuvor in Domzale Tribut zollen. Dortmund belagerte phasenweise das Tor von Hildebrand, ohne zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Odonkors verunglückte Flanke klatschte zufällig an den Pfosten (47.), beim Aufsetzer von Philipp Degen war der VfB-Keeper zur Stelle (50.).

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