18.09.2005 20:30 Uhr

Völler bringt Erfolg: Leverkusen 3:1 in Duisburg

Duisburg (dpa) - Rudi Völler hat Bayer Leverkusen auf die Erfolgsspur zurück geführt. Zwei Tage nach der Trennung von Trainer Klaus Augenthaler holte die Werkself unter der Leitung ihres Sportdirektors und ehemaligen DFB-Teamchefs ein 3:1 (2:1) beim Aufsteiger MSV Duisburg.

Damit machte die Mannschaft einen großen Sprung nach oben in der Tabelle. Die Leverkusener kamen dank ihrer Abgeklärtheit zum zweiten Sieg und ließen den bisher schlechtesten Saisonstart in der Bundesliga seit 23 Jahren vergessen. Der MSV beeindruckte mit viel Engagement, aber fehlte es ihm in den entscheidenden Momenten an Cleverness, um zum ersten Erfolg zu kommen.

Trotz des Erfolges sieht sich der 45 Jahre alte Völler nur als Übergangscoach und will spätestens Anfang Oktober wieder am Schreibtisch sitzen. «Das wird nur ein kurzes Intermezzo», sagte Völler. Dem Wunsch von Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der ihn langfristig auf der Bank haben möchte, erteilte Völler eine Absage: «Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung.»

Klemen Lavric (31.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht. Doch der Brasilianer Juan (37.) und Torjäger Dimitar Berbatow (41.) wendeten noch vor der Pause innerhalb von vier Minuten das Blatt. Der von Augenthaler heftig kritisierte Athirson (89.) setzte mit einem Traumtor den Schlusspunkt. Bayer verbesserte sich auf Platz sieben, während Duisburg, das seit dem 14. November 1981 auf einen Sieg gegen Leverkusen warten, weiter in der Abstiegszone auf Rang 16 festsitzt.

«Wenn wir Chancen nicht konsequent nutzen, wird es ganz schwer in der Bundesliga», meinte Duisburgs Stürmer Abdelaziz Ahanfouf. «Der Sieg war wichtig für den Verein, für die Mannschaft, für alle Beteiligten und für die Fans. Die Trainerfrage ist mir im Moment egal», meinte Bayer-Torwart Jörg Butt und hielt sich aus allen Diskussionen raus.

Völler, der schon einmal von Oktober 2000 an für sieben Spiele als Leverkusener aushalf und ungeschlagen blieb, hatte seit der Beurlaubung von Augenthaler viele Gespräche mit den Spielern geführt. Zunächst schien der Wechsel auf der Trainerbank ohne Wirkung zu bleiben. Die Leverkusener, die neben zahlreichen Verletzten auch auf die gesperrten Roque Junior und Marko Babic verzichten mussten, knüpften nahtlos an das schwache UEFA-Pokal-Spiel gegen ZSKA Sofia (0:1) an.

Duisburg setzte die Gäste in der ersten halben Stunde unter Druck. Leverkusen kam nur selten aus der eigenen Hälfte. Der MSV erspielte sich vor allem durch Markus Kurth und Lavric zahlreiche Chancen. Die beste Möglichkeit vergab in der Anfangsphase der Ex-Dresdner Lavric (24.), der im letzten Moment vom Leverkusener Carsten Ramelow gestoppt wurde. Sieben Minuten später hatte Lavric mehr Glück, als er nach Vorarbeit von Tobias Willi per Kopf traf.

Der Ausgleich fiel ein wenig überraschend. Nach einem Eckball des Brasilianers Athirson war Juan (37.) per Kopf zur Stelle. Duisburg war geschockt und geriet nur vier Minuten später in Rückstand. Erneut setzte sich Athirson auf der linken Seite durch und passte zu Berbatow. Der Bulgare hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie zu drücken.

Nach dem Wechsel kontrollierte Leverkusen die Partie. Duisburg bemühte sich, kam aber kaum noch vor das Tor der Gäste. Nur der eingewechselte Dirk Lottner (78.) prüfte mit einem 20- m-Freistoß Leverkusens Torwart Jörg Butt. Eine Minute vor dem Ende machte Athirson mit seinem ersten Saisontor für Leverkusen alles klar.

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