Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg hat mit einem 2:1 (1:1) über Bayer Leverkusen im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert.

Andres D'Alessandro (39.) und Pablo Thiam (54.) erzielten vor 18 201 Zuschauern in der Volkswagen Arena die Tore für den VfL, der damit Anschluss an das obere Tabellen-Drittel fand. «Das war ein Sieg der Moral. Die Mannschaft ist nach dem Rückstand sofort wieder zurückgekommen und hat mit Leidenschaft gekämpft», lobte Kapitän Thiam.

Für die Gäste, die die Partie nach Roten Karten gegen Roque Junior (76./Tätlichkeit) und Marko Babic (90./grobes Foulspiel) mit neun Spielern beenden mussten, war Dimitar Berbatow (22.) erfolgreich. «Leider ist der Schiedsrichter bei den Roten Karten auf die Theatralik von D'Alessandro hereingefallen. Wir spielen Fußball und kein Schach», kritisierte Bayers Sportdirektor Rudi Völler die Entscheidungen von Referee Peter Sippel (München). Am Verdienst des Wolfsburger Sieges ließ er allerdings keinen Zweifel.

Dabei war es in der Anfangsphase für die Bayer-Elf bei prächtigen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 20 Grad und Sonnenschein mit dem Führungstor von Berbatow nach Wunsch gelaufen. Der bulgarische Nationalstürmer hatte keine Mühe, eine Eingabe von Babic aus Nahdistanz zu seinem dritten Saisontreffer über die Linie zu drücken. Wolfsburgs Abwehrchef Kevin Hofland und Bundesliga-Debütant Alex sahen in dieser Situation ganz schlecht aus.

Der Vorsprung brachte allerdings keine Sicherheit in die Reihen der Gäste, die auf Jacek Krzynowek (Faserriss) verzichten mussten. Im Gegenteil. Die Hausherren intensivierten ihre bis dahin harmlosen Bemühungen und wurden dafür noch vor dem Wechsel belohnt. Ausgerechnet der kleinste Wolfsburger, der nur 1,71 Meter große Mittelfeldstar Andres D'Alessandro, lenkte eine Flanke von Hans Sarpei völlig unbedrängt zum verdienten Ausgleich über die Linie.

Der Argentinier konnte sein Glück kaum fassen. Auch ohne den gelb- rot gesperrten Torjäger Diego Klimowicz blieben die Wolfsburger konzentriert und wären dafür vor der Pause fast noch belohnt worden. Aber Bayer-Keeper Jörg Butt wies bei einem Schuss von Mike Hanke, dessen Einsatz wegen einer Magen-Darm-Grippe lange in Frage gestanden hatte, seine Klasse nach.

Die «Wölfe» nahmen ihren Biss mit in die zweite Hälfte und schon acht Minuten nach Wiederanpfiff durfte erneut gejubelt werden. Juan Carlos Menseguez setzte sich im Strafraum durch und bediente Kapitän Thiam, der keine Mühe hatte, per Kopf zu vollenden. «Die Vorbereitung von Juan war super. Er hat eine blendende Vorstellung abgeliefert», meinte VfL-Trainer Holger Fach.

Auch bei diesem Tor war Bayers Weltmeister-Abwehr mit Roque Junior und Juan nicht im Bilde. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften ihre Chancen auf weitere Tore hatten. Spätestens aber nach Roque Juniors Blackout gegen D'Alessandro lagen die Vorteile auf Seiten der Hausherren. «Leider haben wir einige Konter nicht konsequent genug gespielt. Sonst hätten wir uns viel Aufregung ersparen können», erklärte Fach.