05.03.2005 18:30 Uhr

FC Bayern schafft glanzloses 1:0 gegen Bremen

München (dpa) - Der FC Bayern München hat die erste Kraftprobe in seiner Woche der Wahrheit bestanden und Werder Bremen mit einem hart erarbeiteten 1:0 (1:0)-Sieg vorerst aus dem Titelrennen befördert.

Der Rekordmeister behauptete in einem enttäuschenden Spitzenspiel gegen den Titelverteidiger seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga vor dem punktgleichen FC Schalke 04. Werder Bremen hat nach der ersten Niederlage in München seit fünf Jahren nun schon sieben Punkte Rückstand auf die Münchner.

Michael Ballack erzielte vor 61 000 Zuschauern im Olympiastadion in der 7. Minute den entscheidenden Treffer. Die Münchner können nun optimistisch zum Rückspiel in der Champions League bei Arsenal London und zum direkten Titelduell bei Schalke am kommenden Sonntag reisen. Dicker Wermutstropfen ist allerdings die Verletzung von Roy Makaay. Der Niederländer musste kurz vor Schluss mit einem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel vom Platz getragen werden und wird laut Trainer Felix Magath in London definitiv fehlen. «Wir haben gute Stürmer. Jetzt müssen andere ran», forderte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Magath sah nach dem Spiel keinen Grund zur Euphorie: «Das war ein Arbeitssieg. Werder war stark und hat uns nicht ins Spiel kommen lassen.» Der Kampf um die Meisterschale wird laut Magath bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Sein Bremer Kollege Thomas Schaaf ärgerte sich über das Gegentor. «Da haben wir geschlafen und dann 90 Minuten nicht das richtige Mittel gefunden.»

Magath änderte seine Mannschaft im Vergleich zum 7:0-Sieg im DFB- Pokal beim SC Freiburg nur auf einer Position. Für Sebastian Deisler rückte zunächst Hasan Salihamidzic ins Mittelfeld. «Werder ist eine Mannschaft, die auch kämpfen kann. Darauf müssen wir reagieren», begründete Magath den Tausch. Gleich in der ersten gefährlichen Situation ließen die Bremer allerdings die erwartete körperliche Robustheit vermissen. Ballack köpfte nahezu unbedrängt nach einer Ecke von Torsten Frings zur frühen Führung ein.

Danach demonstrierte der FC Bayern beim sechsten Erfolg des Jahres ohne Gegentor seine Defensivqualitäten. Die Innenverteidiger Lucio und Robert Kovac verhinderten alle Bremer Angriffsbemühungen. Besonders Johan Micoud konnte keine Impulse setzen und wirkte wie eine lustlose «Diva». Da die Münchner selbst wenig Offensivgeist zeigten, sahen die Zuschauer eine Partie ohne Torchancen. Torwart Oliver Kahn musste bei seinem 250. Bundesliga-Sieg im ersten Abschnitt gar nur einmal bei einem Freistoß von Valerien Ismael eingreifen.

«Beide Mannschaften bringen zu wenig. Das ist kein Spitzenspiel. Man meint, die hätten alle das gleiche Trikot an und spielen sich die Bälle nur zu», lautete das Halbzeit-Urteil von Franz Beckenbauer. Der Bayern-Präsident bekam von seinen Profis keine Leistungssteigerung geboten. Ohne Initiative wurde der Vorsprung verwaltet. Einziger Pluspunkt der Bayern: Werder konnte selbst keinen Nutzen aus der Münchner Lethargie ziehen.

Erst eine sehenswerte Einzelaktion des eingewechselten Paulo Guerrero (61.) sorgte für Belebung, doch Bremens Torwart Andreas Reinke parierte prächtig. Schaaf setzte dann mit der Einwechslung von Aaron Hunt auf Offensive, doch auch mit drei Stürmern gelang wenig. Die besseren Möglichkeiten hatten bei einigen Kontern nun sogar die Münchner.

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