22.01.2005 18:30 Uhr

Ailton trifft für Schalke beim 2:1 über Bremen

Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 hat dem Druck stand gehalten und mit Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München gleich gezogen. Einen Tag nach dem 3:0 der Bayern über den Hamburger SV besiegte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick Meister Werder Bremen in einem dramatischen Spiel mit 2:1 (0:0) und untermauerte die eigenen Titelambitionen.

Vor 61 524 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke besiegelte ausgerechnet der ehemalige Bremer Stürmer Ailton (67.) den wichtigen Erfolg über seinen Ex-Club, nachdem zuvor Gerald Asamoah (48.) für die Platzherren und Valerien Ismael (51./Foulelfmeter) für Werder getroffen hatten.

Während Schalke nach Punkten mit den Münchnern gleichzog (beide 37 Zähler), verlor Bremen mit nunmehr neun Punkten Rückstand den Anschluss zur Spitze. Nach der Partie sorgte vor allem Ailtons Siegtor aus abseitsverdächtiger Position für große Diskussionen.

«Für mich war es ein klares Abseitstor. Leider hat der Schiedsrichter das Tor gegeben und wir fahren mit leeren Händen nach Hause», sagte Werder-Coach Thomas Schaaf. Ailton hatte vor dem 2:1-Siegtreffer beim Pass von Kobiaschwili auf Asamoah klar im Abseits gestanden. Nach Auffassung von Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg war entscheidend, dass der Pass für Asamoah gedacht war. Dennoch gestand auch Rangnick, dass man sich nicht hätte beschweren können, wenn die Fahne nach oben gegangen wäre. «Ich bin ohnehin ein Gegner der passiven Abseitsregelung und finde, dass sie abgeschafft werden müsste. Unter dem Strich bin ich natürlich glücklich über den Sieg. Jetzt fällt es leichter, in die nächsten zwei Auswärtsspiele zu gehen.»

Nach dem Sieg der Bayern gegen den Hamburger SV waren die Schalker gefordert. Die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber hatten zunächst auch die besseren Tormöglichkeiten. Doch Asamoah (3.) scheiterte mit einem Schuss nach einer Flanke von Ebbe Sand am Bremer Schlussmann Andreas Reinke. Ein Versuch aus der Distanz von Christian Pander landete auf dem Tornetz (26.).

Fortan kontrollierte Werder weitgehend das Geschehen und zeigte die reifere Spielanlage. Vor allem der Kroate Ivan Klasnic stellte die Schalker Abwehr vor große Probleme. Sein Kopfball in der 29. Minute ging knapp über das Tor, doch schon neun Minuten später hatte er die Riesenmöglichkeit zur Führung auf dem Fuß. Nach einem tollen Pass von Ismael setzte sich Klasnic gegen Christian Poulsen durch, zielte aber freistehend vor Schalke-Torhüter Frank Rost an den Pfosten. Kurz vor der Pause hatten zudem Tim Borowski und erneut Klasnic zwei große Möglichkeiten zum 1:0 für Bremen.

Fast wie aus heiterem Himmel fiel nach dem Wechsel die Schalker Führung. Nach einem Eckball von Christian Pander konnte Micoud die Situation nicht klären und Asamoah (48.) schoss aus 14 Metern zum 1:0 ein. Doch die Freude über den Führungstreffer währte nur kurz. Nach einem Foul von Poulsen an Miroslav Klose verwandelte Ismael (51.) den fälligen Foulelfmeter sicher.

In der Folgezeit entwickelte sich ein hitziges Gefecht, in dem für beide Seiten viel auf dem Spiel stand. Nach einem vermeintlichen Foul von Ismael an Levan Kobiaschwili forderten die Schalker vehement einen Elfmeter (61.). Marcelo Bordon und Rost sahen Gelbe Karten wegen Meckerns. Die viel umjubelte Entscheidung zu Gunsten des Tabellen-Zweiten führte ausgerechnet der ehemalige Werder-Stürmer Ailton herbei. Nach einem Pass von Kobiaschwili und einer Vorlage von Asamoah hatte der Brasilianer keine Mühe, den Ball aus sechs Metern ins Tor zu schieben. Lincoln (80.) hätte endgültig alles klar machen können, scheiterte jedoch am großartig parierenden Reinke.

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