15.03.2008 18:30 Uhr

HSV 1:0 gegen Ex-Trainer Doll und Dortmund

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat sich von seinem UEFA-Cup-K.o. erholt und mit einem 1:0 (0:0) über Borussia Dortmund zumindest für 24 Stunden den zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga erobert. Das Tor für die Hanseaten erzielte Paolo Guerrero (63.).

«Ein schönes Tor - aber das war ganz harte Arbeit», sagte Verteidiger Bastian Reinhardt. Drei Tage nach dem Europapokal-Aus gegen Bayer Leverkusen zeigten die Hamburger vor 57 000 Zuschauern in der ausverkauften Nordbank-Arena eine engagierte Leistung und bauten ihre Erfolgsserie auf neun Spiele ohne Niederlage aus. Der HSV untermauerte damit seine Ambitionen auf einen Champions League-Startplatz in der nächsten Saison. Die im unteren Tabellendrittel notierten Dortmunder kassierten dagegen ihre elfte Saisonniederlage.

«Wir sind froh, dass wir drei Punkte eingefahren haben. Das Resultat der Bayern interessiert mich nicht», sagte HSV-Trainer Huub Stevens zum Ausrutscher des Rekordmeisters in Cottbus. Unter den Augen des kroatischen Nationaltrainers Slaven Bilic, der als möglicher Nachfolger des am Saisonende scheidenden HSV-Trainers im Gespräch ist, boten beide Teams eine sehenswerte und abwechslungsreiche Partie. «Ich will hier nur meine Spieler Mladen Petric, Robert Kovac und Ivica Olic beobachten», sagte Bilic. HSV- Sportchef Dietmar Beiersdorfer meinte zu dem Besuch: «Das ist Zufall.» In der Trainerfrage hielt er sich zurück: «Kein Kommentar.»

Die Borussen konnten sich bei ihrem Torhüter Marc Ziegler bedanken, dass sie nicht schon in der Startphase in Rückstand gerieten. Nationalspieler Piotr Trochowski, der von Stevens diesmal in die Anfangsformation beordert worden war, zwang den BVB- Schlussmann mit Distanzschüssen (3.-Freistoß/6.) zu großen Paraden. Bei zwei Pfostenknallern von David Jarolim (17.) und erneut Trochowski (33.) hatten die Dortmunder Glück. «Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht verstanden, den Ball in den eigenen Reihen zu halten», meinte BVB-Trainer Thomas Doll. Auf der Gegenseite bewies HSV-Torhüter Frank Rost erneut seine derzeit herausragende Form, als er einen Freistoß von Petric (13.) parierte.

Auch ohne die angeschlagenen Diego Klimowicz, Florian Kringe, Alexander Frei und Sebastian Kehl trugen die Gäste drei Tage vor dem Pokal-Halbfinale gegen Zweitligist Carl Zeiss Jena mit gefährlichen Kontern zu der unterhaltsamen Partie bei. Als der HSV im zweiten Durchgang das Tempo der ersten Halbzeit zunächst nicht mehr aufnehmen konnte und die Dortmunder binnen weniger Minuten gleich vier erfolgversprechende Tormöglichkeiten hatten, brachte Stevens Stürmer Olic für Verteidiger Thimothee Atouba. Der Kroate servierte dann auch acht Minuten später die Vorlage zum entscheidenden Tor durch Guerrero, der den Ball aus Nahdistanz einschoss. «Gerade, als wir mutig spielten, haben wir das 0:1 gekriegt», sagte Doll.

Insbesondere für den BVB-Coach war die Partie «kein ganz normales Spiel», wie er vor dem Anpfiff bekannte. Erstmals seit seiner Entlassung beim HSV vor gut 13 Monaten war er an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Die Zuschauer empfingen den einstigen HSV-Profi und -Trainer mit Beifall. «Es war schön, wieder mal hier zu sein. Aber jetzt geht die ganze Konzentration auf Dienstag.»

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