Leverkusen (dpa) - Der VfB Stuttgart hat im Titelrennen der Fußball-Bundesliga eine große Chance verpasst. Nach dem erneuten Patzer von Tabellenführer Schalke 04 endete auch die Erfolgsserie der zuletzt in fünf Spielen unbesiegten Schwaben mit einer 1:3 (0:2)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen.

Damit verpassten die Stuttgarter den Anschluss an die Tabellenspitze. Schalke-Bezwinger Leverkusen hingegen ist nach dem Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale auch zum Favoritenschreck in der Liga aufgestiegen und unterstrich seine Ambitionen auf einen internationalen Startplatz. Vor 22 500 Besuchern in der BayArena erzielten Andrej Woronin (20. Minute), Paul Freier (22.) und Juan (60.). Für die Stuttgarter traf Cacau (73.).

Die Gäste, bei denen Torjäger Mario Gomez (Oberschenkelblessur) fehlte, sahen sich sofort an einer offensiven Bayer-Elf gegenüber. Erstmals in dieser Saison ohne den gesperrten Sergej Barbarez hatten die Gastgeber nach vier Minuten die erste gute Möglichkeit durch Woronin, der den Vorzug vor Stefan Kießling erhielt. Doch der Ukrainer scheiterte nach Pass von Freier aus zehn Metern an VfB- Keeper Timo Hildebrand. Dann wurden die Hausherren für ihre Offensiv- Bemühungen belohnt. Eine Flanke von Bernd Schneider landete bei Woronin, der aus kurzer Distanz den Führungstreffer erzielte. Nur zwei Minuten später sah die VfB-Innenverteidigung erneut schlecht aus, als Freier freistehend im Fünf-Meter-Raum per Kopf zum 2:0 traf.

Die Stuttgarter, die in Fernando Meira und Marco Streller für Gomez zwei neue Spieler in der Startelf präsentierten, hatten bis dahin allerdings auch ihre Gelegenheiten. So verfehlte Streller das Bayer-Tor nach Pass von Roberto Hilbert (9.) nur knapp, vier Minuten später scheiterte der Schweizer an Leverkusens Torhüter René Adler, der nach seinem starken Debüt gegen Schalke Stammtorhüter Jörg Butt vorerst verdrängt hat. Mit der Führung im Rücken agierte Bayer selbstbewusst und kombinierte gefällig. Freier (32.), der an Hildebrand scheiterte, und Woronin (35.), der nur den Pfosten traf, hätten noch vor der Pause weitere Treffer erzielen können.

Die Partie blieb ansehnlich und abwechslungsreich. Die Schwaben hatten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts durch Streller (47.) die Chance zum Anschluss, doch Adler parierte. Kurz darauf vergaben Freier und dann erneut Woronin gute Möglichkeiten für die Heim-Elf, die eine ausgezeichnete Vorstellung lieferte. Die Gäste bemühten sich zwar, doch auch die Bayer-Innenverteidigung und Torhüter Adler waren ein sicherer Rückhalt. So parierte der Bayer-Keeper einen Kopfball von Hilbert (60.). Im Gegenzug fiel dann die endgültige Entscheidung, als Abwehrspieler Juan einen Freistoß zum 3:0 ins Netz verlängerte. In der stürmischen Schlussphase hatten die Stuttgarter noch einige Chancen, kamen aber lediglich durch Cacau zum Ehrentor.