01.03.2009 20:00 Uhr

0:0 in Bremen: Bayern weiter in der Krise


Bremen (dpa) - Trotz 75-minütiger Überzahl hat der FC Bayern München den Weg aus seiner Bundesliga-Krise nicht gefunden und den nächsten Rückschlag im Titelrennen hinnehmen müssen. Vier Tage nach der Gala in Lissabon kam der Rekordmeister nicht über ein 0:0 bei Werder Bremen hinaus.

Dabei hatten die Hanseaten bereits in der 15. Minute Abwehrspieler Naldo durch eine Rote Karte verloren . Mit der Punkteteilung verpassten die Münchner die angestrebte Revanche für das im September erlittene 2:5 gegen Werder und liegen nach dem vierten sieglosen Rückrundenspiel als Tabellen-Fünfter schon vier Zähler hinter Spitzenreiter Hertha BSC zurück. Und nächste Woche gegen Hannover 96 fehlt Mark van Bommel, der vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion zum fünften Mal Gelb sah.

Fünf Tore in Lissabon, kein Treffer in Bremen - für Tim Borowski schwer verständlich. «Die nötige Geilheit vor dem Tor hat heute gefehlt, das müssen wir uns ankreiden lassen», sagte der frühere Werderaner. Dagegen waren die Bremer froh, mit zehn Mann einen Zähler erkämpft zu haben. «Die Mannschaft hat heute Beifall verdient, weil sie in Unterzahl dagegengehalten hat. Mehr kann man nicht erwarten», kommentierte Werder-Trainer Thomas Schaaf das Remis. Claudio Pizarro, der in der 72. Minute das sicher scheinende 1:0 verpasste, meinte: «Wir waren ein Mann weniger, wir sind zufrieden.» Und der starke Torhüter Christian Vander ergänzte: «Das war wichtig für die Moral. Der Punkt kann für die Mannschaft sehr wichtig sein.»

Das Duell der überaus mäßig in die Rückrunde gestarteten Teams bot eine Halbzeit lang einen Schlagabtausch, der an die packenden Fußball-Gipfel vergangener Tage erinnerte. Dabei glich Werder die spielerischen Vorteile der Münchner durch große Moral aus und ließ sich auch durch den umstrittenen Platzverweis nicht schocken. Zwar besaßen die Bayern ein Plus an Torchancen, doch blieben sie im Abschluss wie schon in den letzten Spielen den Nachweis von Klasse schuldig. Zudem besaßen die Hanseaten drei Tage nach dem Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale in dem wiedererstarkten Torsten Frings einen umsichtigen Organisator der Defensive. Und was dennoch aufs Tor kam, meisterte der großartig haltende Vander. «Er hat uns heute im Spiel gehalten», lobte Sportdirektor Klaus Allofs den Wiese-Vertreter.

In einer temporeichen Begegnung kämpften beide Mannschaften von Beginn an mit offenem Visier. In der 4. Minute verhinderten der Innenpfosten und Bayern-Keeper Michael Rensing beim Schuss von Mesut Özil das frühe 1:0 für Werder. Auf der Gegenseite warf sich Wiese- Ersatz Vander entschlossen Hamit Altintop entgegen (6.) und machte damit die erste Bayern-Chance zunichte. Auch nach der Roten Karte gegen Naldo, dessen Rempler gegen Bastian Schweinsteiger an der Strafraumgrenze Schiedsrichter Manuel Gräfe als Notbremse wertete, bekamen die Gäste das Spiel nicht wie erhofft in den Griff.

Zur Belebung der Offensive schickte Klinsmann mit Wiederbeginn Lukas Podolski als zweiten Stürmer auf den Rasen und ließ Schweinsteiger in der Kabine. Bei seinem zweiten Einsatz in der Rückrunde konnte der künftige Kölner in einer schwächer werdenden Partie aber nur wenige Akzente setzen. Obwohl die Bayern das Geschehen immer deutlicher beherrschten, blieben Chancen Mangelware. Dagegen hätte Claudio Pizarro 18 Minuten vor dem Ende für Werder alles klar machen müssen, als er völlig frei vor Rensing am Tor vorbei zielte.

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