15.02.2009 20:00 Uhr

HSV nach 2:0 gegen Bielefeld in Lauerstellung


Hamburg (dpa) - Auch ohne Torgarant Mladen Petric hat der Hamburger SV seinen Lieblingsgegner Arminia Bielefeld mit 2:0 (1:0) in Schach gehalten und liegt als Tabellen-Dritter in Lauerstellung auf den Spitzenplatz in der Fußball-Bundesliga.

Piotr Trochowski (32. Minute) unter gütiger Mithilfe von Gäste-Schlussmann Dennis Eilhoff und Paolo Guerrero (60.) per sehenswertem Schlenzer erzielten vor 53 292 Zuschauern die Tore zum mit Glück und Geschick erarbeiteten Pflichtsieg. «Wir haben zu Hause eine richtige Festung», sagte HSV-Schlussmann Frank Rost, der einen von Bielefelds Artur Wichniarek schwach geschossenen Foulelfmeter parierte (55.).

Die Hanseaten holten sich mit ihrem neunten Saison-Heimerfolg Selbstvertrauen für den Auftritt im UEFA-Pokal im niederländischen Nijmegen und zogen zudem im Bundesliga-Ranking am FC Bayern München vorbei. Spitzenreiter Hertha BSC ist im Titelrennen nur einen Punkt voraus. «Ja, natürlich wollen wir Meister werden, das kann ich für uns alle sagen», sagte der nach seinem Alptraum-Debüt gegen Karlsruhe (2:3) diesmal sicher agierende Innenverteidiger Michael Gravgaard ganz keck.

Bielefeld konnte seinen guten Rückrundenstart nicht ausbauen und hat als 14. nur noch einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. In Hamburg warten die Arminen schon seit neun Spielen auf einen Sieg. «Um in Hamburg punkten zu können, muss man seine Torchancen nutzen und darf nicht so viele Fehler machen», kritisierte Michael Frontzeck. «Die richtig schweren Spiele kommen noch», warnte Arminias Trainer.

Bei nasskaltem Schmuddelwetter mit Dauer-Schneeregen wollten die Hamburger ihre Heimstärke wie beim Gala-Auftritt gegen Bayern München demonstrieren. Doch gegen die defensiv orientierten Ostwestfalen konnten sie sich ohne den gesperrten Goalgetter Petric lange keine Torchance erarbeiten. Auch der nach seiner Sperre zurückgekehrte Ivica Olic agierte harmlos. Trochowski (16.) versuchte es aus der Distanz, doch Eilhoff hatte zunächst keine Mühe.

Doch dann griff der Schlussmann total daneben. Trochowskis Freistoß-Flanke ließ der 26-Jährige über die Fingerspitzen ins Tor flutschen. «Man muss ihm als jungem Torwart einen Fehler zugestehen», sagte Frontzeck milde. Bielefeld musste seine Kontertaktik aufgeben. Als Oliver Kirch (43.) zum Einschuss bereit war, grätsche Gravgaard den Ball gerade noch zur Seite.

In der zweiten Halbzeit kam es wieder zum Duell Trochowski gegen Eilhoff. Im Nachfassen konnte der Torwart den vom HSV-Taktgeber geschossenen Ball aber diesmal festhalten. Für den HSV zeichnete sich dann Rost mit einer Elfmeterparade gegen Wichniarek aus, nachdem sich Alex Silva im Strafraum einen dummen und rüden Kung-Fu-Tritt gegen Robert Tesche geleistet hatte.

Kurz darauf wurde Petric-Ersatz Guerrero für einen fleißigen Einsatz bemüht. Von der Strafraumgrenze überwand er Eilhoff mit seinem fünften Saisontor zum entscheidenden 2:0. Bielefelds ohnehin schwache Gegenwehr war endgültig gebrochen. Chancen für Katongo (70.) und Wichniarek (73.) blieben ungenutzt. Trochowski (75.) per Kopfball und Jonathan Pitroipa (87.) aus Kurzdistanz hätten beinahe den HSV- Vorsprung noch ausgebaut.

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