17.03.2024 08:45 Uhr

FAK verspielt Traumstart, Standfest verärgert

Standfest und Hameter im Disput
Standfest und Hameter im Disput

Ein Gegentor in der Nachspielzeit hat der Wiener Austria den Traumstart in die Qualifikationsgruppe der Bundesliga verdorben. Die "Veilchen" führen die untere Ligahälfte nach dem 1:1 in Altach am Samstag aber dennoch an. Der Vorsprung auf den Wolfsberger AC, der bei der WSG Tirol ebenfalls spät zu einem 1:1 kam, blieb vor der Länderspielpause bei einem Punkt. Für Ärger im Ländle sorgte eine Rote Karte gegen Altach-Trainer Joachim Standfest nach dem Schlusspfiff.

Denn Schiedsrichter Markus Hameter verwies Standfest, der zuvor auf den Rasen geeilt war, wegen Kritik umgehend vom Platz. "Ich bin hingegangen und habe gefragt, warum er den Freistoß nicht mehr ausführen lässt. Er gibt mir die Rote Karte und sagt, dass ich das Spielfeld nicht betreten darf. Die TV-Bilder zeigen ganz klar, dass ich keine Emotionen gezeigt habe", beteuerte Standfest, der in zwei Wochen beim WAC gesperrt sein wird. Austria-Trainer Michael Wimmer unterstützte seinen Kollegen, wie Standfest erzählte. "Er stand neben mir und sagte: 'Wenn du einen Zeugen brauchst, dann schreib mich auf.'"

Hameter rechtfertigte sich für den Platzverweis, Standfest habe ihn aus nächster Nähe angeschrien. "Für mich war es ganz klar. Die Spielzeit war abgelaufen", sagte der Referee bei "Sky". Es sei kein Gespräch auf einer Ebene gewesen, wo Standfest eine normale Frage gestellt habe. "Die UEFA hat bei diversen Endspielen erkannt, dass das Verhalten nicht mehr angemessen ist. Die Schiedsrichter kommen zunehmend für Dinge unter Kritik, die sie eigentlich richtig entscheiden. Hier ist von der UEFA Konsequenz eingefordert worden", erklärte Hameter. Man müsse in einem normalen Ton miteinander kommunizieren.

Zuvor hatte Lukas Gugganig in der 95. Minute den Ausgleich für die Altacher erzielt und den Vorarlbergern einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg gesichert. Die Wiener Austria verpasste hingegen die Gelegenheit, nach dem Führungstreffer von Dominik Fitz den Vorsprung auf den WAC auf drei Punkte auszubauen. "Wir haben das Spiel im Griff gehabt. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben, daraus müssen wir lernen", sagte Wimmer, dem es imponierte, wie sich seine Mannschaft nach dem Nackenschlag im Showdown um die Meistergruppen-Teilnahme präsentierte.

WAC mit "blauem Auge davonggekommen"

Der WAC rettete nach einem schwachen Auftritt bei der WSG Tirol gerade noch einen Punkt. "Es ist ein blaues Auge, mit dem wir davongekommen sind", meinte Kapitän Dominik Baumgartner. In den nächsten Spielen müsse man die Punkte machen, betonte Trainer Manfred Schmid. In zwei Wochen wartet das Heimspiel gegen Altach. "Wir wollen so schnell wie möglich punkten, punkten, punkten, damit wir ins Play-off kommen. Aber wir müssen vorsichtig sein, wie man hier gesehen hat."

Die Wattener belohnten sich für einen starken Auftritt nur mit einem Zähler. "Wir hätten uns wirklich freischwimmen können", trauerte Trainer Thomas Silberberger nach dem späten Ausgleich durch einen Elfmeter-Nachschuss von Thierno Ballo zwei verlorenen Punkten nach. Statt vier Zählern beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Austria Lustenau weiter nur deren zwei. Nach der Länderspielpause kommt es am 30. März in Lustenau zum direkten Duell, danach gastiert die WSG am 5. April auch noch in Altach. "Wir haben jetzt zweimal Vorarlberg, da wird man eh sehen, in welche Richtung es geht", meinte Silberberger.

In welche Richtung es bei der Suche nach dessen Nachfolger - Silberberger hört zu Saisonende nach elf Jahren als WSG-Trainer auf - geht, wollte Sportmanager Stefan Köck noch nicht beantworten. Eine plausible Option erscheint der frühere Lustenau-Coach Markus Mader, der aktuell den Zweitligisten Schwarz-Weiß Bregenz betreut. Für die beiden anderen medial ins Spiel gebrachten Kandidaten Thomas Grumser und Zoran Barisic soll der offene Posten keine Priorität haben. "Es sind drei spannende Trainer. Drei Trainer, die ich sehr schätze", sagte Köck. "Ich werde sicher Gespräche mit ihnen führen, aber es gibt noch weitere Trainer darüber hinaus."

Lustenau-Trainer Heraf kann mit Punkt in Linz "gut leben"

Einen Trainerwechsel hat Schlusslicht Austria Lustenau bereits im Winter vollzogen, was sich bisher durchaus bezahlt machte: Seit dem Amtsantritt von Andreas Heraf holten die Vorarlberger acht Punkte aus sechs Runden, am Samstag reichte es zu einem 0:0 bei Blau-Weiß Linz. "Ich kann gut mit dem Punkt leben. Wir haben im Abstiegskampf bei einer guten Mannschaft einen Zähler mitgenommen, damit muss man zufrieden sein", resümierte Heraf. Sein Club liegt weiterhin zwei Punkte hinter WSG Tirol und je vier Zähler hinter Blau-Weiß und Altach.

Die Linzer sind seit neun Liga-Partien sieglos, stoppten aber immerhin nach zuletzt drei Niederlagen ihre Talfahrt. "Meine Mannschaft hat die Situation im Abstiegskampf sehr gut angenommen, wir hatten schon viel Druck nach den Ergebnissen zuletzt. Da haben wir schon ein kleines Zeichen gesetzt heute. Wir waren in Summe die bessere Mannschaft und hätten den Sieg schon verdient gehabt", sagte Coach Gerald Scheiblehner und betonte, er sei "zu 100 Prozent" vom Klassenerhalt überzeugt.

apa

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