02.12.2023 15:21 Uhr

"Unsterblich gemacht"! DFB-U17 krönt sich zum WELTMEISTER

Die deutsche U17-Auswahl ist neuer Weltmeister
Die deutsche U17-Auswahl ist neuer Weltmeister

Die deutsche U17 hat mit dem WM-Triumph in Indonesien Fußball-Geschichte geschrieben. Im Elfmeterschießen gegen Frankreich war das DFB-Team 4:3 erfolgreich.

Christan Wück drückte Almugera Kabar so fest wie es nur geht. Und Kabar, der den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, hörte mit Tränen in den Augen nicht auf, seinem Trainer erleichtert auf den Rücken zu klopfen.

Der Elfer-Thriller endete mit einem Happy End aus deutscher Sicht - die U17-Nationalmannschaft ist Weltmeister! Nach fast zweieinhalb Stunden hatte das Drama ein Ende und Deutschland die Franzosen bezwungen.

"Wie sind Europa- und Weltmeister. Ich habe den Jungs gesagt, sie machen sich heute unsterblich. Mir fehlen die Worte, es ist ein unglaubliches Glücksgefühl", sagte Wück bei "Sky". "Mit solchen Widerständen zu kämpfen, ist unglaublich." Kapitän Noah Darvich meinte: "Es war purer Kampf. Als Team haben wir es perfekt gemacht."

Wie schon vor exakt sechs Monaten im EM-Finale musste das Elfmeterschießen das WM-Finale entscheiden, es ging mit 4:3 an das Team von Wück. Torwart Konstantin Heide parierte gleich zwei Elfmeter und wurde wie im Halbfinale erneut zum Matchwinner. Nach 90 Minuten, die aufgrund üppiger Nachspielzeit 110 Minuten waren, hatte es 2:2 (1:0) gestanden. Wück durfte bei der Siegerehrung im Konfettiregen als Erster die Trophäe in die Höhe recken.

Bundeskanzler Scholz gratuliert: "Respekt für diese großartige Teamleistung"

"Weltmeister! Ihr habt es euch verdient. Respekt für diese großartige Teamleistung, das packende Turnier und die Begeisterung, für die Ihr gesorgt habt", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz bei X.

Deutschland hatte nach Toren von Paris Brunner (29.), der zum besten Spieler der WM gekürt wurde, und Noah Darvich (51.) souverän mit 2:0 geführt, ehe Saimon Bouabre (53.) verkürzte. Nach der Gelb-Roten Karte von Winners Osawe (69.) mutierte das Spiel zu einer Abwehrschlacht der DFB-Auswahl, mehr als der 2:2-Ausgleich durch Mathis Amougou (85.) gelang den Franzosen aber nicht. Weil der DFB mit den "deutschen Tugenden" dagegenhielt und alle verfügbaren Körperteile in die Abschlüsse der Franzosen warf. Belohnt wurde das mit dem zweiten WM-Titel der Geschichte für eine deutsche Nachwuchsmannschaft.

Wie im Halbfinale hütete erneut der Hachinger Konstantin Heide das deutsche Tor und musste gegen Saimon Bouabre nur einmal vor der Pause eingreifen (22.). Sonst ließ die aggressive DFB-Auswahl nichts zu, übernahm gegen das französische Abwehrbollwerk, das erst ein Gegentor im Turnier kassiert hatte, die Spielkontrolle und versuchte es regelmäßig aus der Distanz.

Kapitän Darvich erhöht zum 2:0

Fast hätte Deutschland sich früh belohnt: Brunner traf aus kurzer Entfernung (4.), doch der Hoffenheimer Max Moerstedt hatte bei der Kopfballablage vorher im Abseits gestanden. Das deutsche Team verteidigte konsequent die langen Bälle und strahlten durch die Flügelspieler Brunner und Bilal Yalcinkaya ständige Gefahr aus.

Die 20.000 Zuschauern sahen danach, wie Yalcinkaya von Linksverteidiger Aymen Sadi am Fuß getroffen (24.) wurde. Erst lief die Partie weiter, dann meldete sich der VAR: Nach minutenlanger Begutachtung der Bilder gab der norwegische Schiedsrichter Espen Eskas den Strafstoß und Brunner verwandelte flach in die linke Ecke.

Die Franzosen leisteten sich bei gefühlten 30 Grad sowie hoher Luftfeuchtigkeit zahlreiche Fehlpässe bis zum Ende der neunminütigen Nachspielzeit und waren auch nach der Pause nicht wach: Eine Flanke von Moerstedt rutsche durch und Kapitän Darvich schoss aus spitzem Winkel den Torwart an - und der Ball ging ins Tor.

Franzosen wachen auf - DFB-Auswahl in Unterzahl

Das schien die Franzosen aber aufzuwecken, im Gegenzug nutzte Bouabre die Chance zu verkürzen. Heide rettete mit einer Glanzparade gegen einen Kopfball von Yvann Titi (56.) die Führung.

Das Wück-Team erholte sich jedoch schnell und zeigte die "deutsche Tugenden": Fayssal Harchaoui warf sich in jeden Zweikampf und Rechtsverteidiger Eric da Silva Moreira verrichtete gegen Bouabre Schwerstarbeit. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Sechser Osawe begann die Abwehrschlacht für den DFB.

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