16.04.2023 11:40 Uhr

Hoeneß warnt vor "Risiken" nach BVB-Spektakel

Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart trotzdem dem BVB ein Remis ab
Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart trotzdem dem BVB ein Remis ab

VfB Stuttgart wirkt unter Sebastian Hoeneß runderneuert. Nach dem verrückten 3:3 gegen Borussia Dortmund findet der Trainer aber auch mahnende Worte.

Sebastian Hoeneß platzte fast vor Stolz, und er hatte allen Grund dazu. "Was für ein Spiel!", sagte er mit einem Lächeln. Allerdings: Auch dem Trainer des VfB Stuttgart fiel es schwer, dieses verrückte 3:3 (0:2) gegen Borussia Dortmund in Worte zu fassen. "Ich glaube, es ist nicht möglich, alles wiederzugeben", bekannte Hoeneß. Was er vereinfacht hätte sagen können: Seine Mannschaft zeigte einen Willen, der dem Gegner völlig abging.

Zur Halbzeit schien die Lage des abstiegsbedrohten VfB hoffnungslos, die zwei Pflichtspielsiege nach dem Wechsel von Bruno Labbadia zu Hoeneß wirkten da wie ein Strohfeuer, das ein Trainerwechsel eben nur kurz entfacht: 0:2 lagen die mutigen, aber allzu naiven Stuttgarter hinten, zudem war Verteidiger Konstantinos Mavropanos in der 39. Minute vom Platz gestellt worden. Es gab Pfiffe des Publikums begleitet von der Mutmaßung: So steigen wir ab.

"Nach der Gelb-Roten Karte sah es kurz mal aussichtslos aus", bekannte auch Hoeneß. Doch was auch immer er in den wenigen Tagen seit der Übernahme des Postens beim VfB mit der Mannschaft schon angestellt hat, wie auch immer er in der Halbzeit seinen Spielern zu verstehen gab: Leute, das war es noch nicht - es wirkte. "Wichtig war", betonte er, "klar zu bleiben, tief zu verteidigen, nicht den Kopf zu verlieren. Das haben wir getan."

Es half, dass der BVB trotz seiner Vorteile wie von allen guten Geistern verlassen schien in einer zweiten Halbzeit, die denkwürdig bleiben wird. Hoeneß wechselte klug, brachte etwa Tanguy Coulibaly, der das 1:2 erzielte (78.) und laut seines Trainers eine "Dynamik" auslöste, der Dortmund nicht gewachsen war, auch nicht, als Giovanni Reyna nochmal den Führungstreffer (90.+2) für die Gäste erzielte. Silas traf mit der letzten Aktion des Spiels zum 3:3 (90.+7).

Unentschieden fühlt sich "wie ein Sieg" an

Kurz nach dem aufwühlenden Spiel lag der Ruhepuls von Hoeneß aber schon wieder in einem kaum messbaren Bereich. Ja, das Unentschieden fühle sich an "wie ein Sieg", sagte er, aber er warnte auch davor, die famose Leistung seiner Mannschaft zu verklären: "Die Situation, in der wir jetzt stecken, birgt unglaubliche Chancen - aber auch Risiken", betonte Hoeneß. Realität ist ja trotz allem: Der VfB steht auf Rang 16, nach wie vor droht der Abstieg.

Deshalb richtete Hoeneß auch gleich einen eindringlichen Appell an seine Mannschaft. Wichtig sei vor allem, dass er schon im Training am Sonntag "eine Gier in den Augen" der Spieler sehe, "um nachzulegen in Augsburg". Dort spielt der VfB am kommenden Freitag (20.30 Uhr/DAZN), der FCA liegt fünf Punkte voraus. "Das wird", mahnte Hoeneß, "ein sehr wichtiges Spiel." Das schier unfassbare Comeback vom Samstag wird dann schon vergessen sein.

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