11.04.2022 12:52 Uhr

Gescheiterter HSV vor unruhigen Zeiten

HSV-Cheftrainer Tim Walter (r.) verpasst das erklärte Saisonziel Wiederaufstieg
HSV-Cheftrainer Tim Walter (r.) verpasst das erklärte Saisonziel Wiederaufstieg

Quo vadis, HSV? Zum vierten Mal hintereinander werden die Hamburger die Bundesliga-Rückkehr verpassen, erneut ist interne Unruhe programmiert, Personalwechsel sind nicht ausgeschlossen.

Zum vierten Mal die Bundesliga-Rückkehr verpasst, die Fans wieder maßlos enttäuscht und das Klubimage erneut beschädigt - nicht mehr sportlich, aber vereinsintern steht der Hamburger SV vor turbulenten Wochen. Denn mit welchem Führungspersonal der einstige Bundesliga-Dino in seine fünfte Zweitligasaison gehen wird, ist eine hochspannende Frage an der Elbe.

Wenn es nach Sportvorstand Jonas Boldt geht, soll Tim Walter HSV-Coach bleiben, anders als seine in den Vorjahren gescheiterten Kollegen Hannes Wolf, Dieter Hecking und Daniel Thioune. "Unser Trainer hat sehr viel Energie und bringt diese auch mit ein, er kann sich aber nicht selbst einwechseln", sagte der 40-Jährige schon vor der 0:1-Niederlage bei Holstein Kiel, die die letzten Aufstiegshoffnungen zerplatzen ließen.

Entwicklung beim HSV zum Erliegen gekommen

Dennoch aber trägt Walter die sportliche Verantwortung. Und auch unter der Regie des 46-Jährigen setzte wie in den Vorjahren in der Rückrunde eine sportliche Talfahrt ein, die den Anhang der Hanseaten schier verzweifeln ließ: Ganze fünf Punkte holte der HSV aus den zurückliegenden sieben Partien, isoliert betrachtet Zahlen eines Abstiegskandidaten.

"Wir schaffen es noch zu selten, uns zu belohnen. Doch das gehört zur Entwicklung dazu, daran arbeiten wir weiter", äußerte Walter in Kiel. Das Problem nur: Die Entwicklung ist zum Erliegen gekommen und - fast noch wichtiger: Die Ergebnisse stimmen nicht mehr.

Aber in den kommenden Wochen müssen die Resultate passen und zu einem halbwegs versöhnlichen Saisonende führen. Anderenfalls ist seitens des einflussreichen HSV-Aufsichtsrats mit scharfem Gegenwind für Walter und auch Boldt zu rechnen, auch wenn die Verträge der beiden Führungskräfte noch bis 2023 datiert sind.

Boldt gerät selbst in die Schusslinie

Dabei könnte Boldt sogar heftiger in die Schusslinie geraten als Walter, denn der ehemalige Leverkusener ist mittlerweile zum dritten Mal ein prägendes Gesicht des Nicht-Aufstiegs. In dieser Spielzeit setzten der HSV und Boldt auf junge Spieler mit Potenzial, auch diese Strategie zeitigte keinen Erfolg.

Allerdings: Wenn der DFB-Pokal auch im Halbfinale seine eigenen Gesetze hat, könnte der HSV erstmals seit 35 Jahren wieder das Endspiel im Berliner Olympiastadion am 21. Mai erreichen und den aktuellen Ligafrust mit einem spektakulären Sieg verdrängen. In der Vorschlussrunde erwarten die Rothosen am 19. April den Erstligisten SC Freiburg im Volksparkstadion.

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