Nachdem der FC Schalke 04 die Horror-Saison 2020/21 in erschreckender Manier auf dem letzten Platz der Fußball-Bundesliga beendete und sang- und klanglos abstieg, wurden die Strukturen bei den Knappen radikal umgekrempelt. Der neue S04-Sportdirektor Rouven Schröder hat sich nun zur neuen Marschrichtung auf Schalke und den weiteren Personalplanungen der Königsblauen geäußert.

"Wir dürfen uns nichts vormachen", eröffnet Schröder im Interview mit dem "kicker" und schiebt hinterher: "Mein Credo lautet deshalb: ambitioniert, aber realistisch." Nun sei es ausgesprochen wichtig, dass sich jeder auf Schalke an diese Vorgabe halte. Zumal man noch einen langen und beschwerlichen Weg vor sich habe.

Das gilt auch für die Kaderplanung des FC Schalke 04: Schröder bestätigte erneut, dass Amine Harit, Matija Nastasic, Ozan Kabak und Omar Mascarell den Klub noch verlassen sollen.

Die "absoluten Vorbild-Profis" würden sich derzeit "professionell" verhalten, ihre Zukunft selbst aber auch woanders sehen. Aus sportlicher Sicht "wäre die 2. Bundesliga für beide, für ihre persönliche Entwicklung, ein Rückschritt", so Schröder, der zugibt, dass die Akteure vom "Gehaltsniveau der 1. Liga zuzuordnen" sind. Vor allem bei Kabak ist Schröder zuversichtlich, "dass der Transfer auch zeitnah funktionieren kann". 

Die zu erwartenden Ablösen werden Schröders Arbeit allerdings nicht erleichtern. "Die erzielten oder noch erzielenden Erlöse fließen eins zu eins in andere Töpfe, nicht in den sportlichen Budget-Topf. Das ist die Realität beim FC Schalke 04", stellte der 45-Jährige klar, dass man weiter kleine Brötchen backen und kreative Wege bei der Suche nach Verstärkungen finden muss.

Schröder schließt neuen Keeper beim FC Schalke 04 nicht aus

Das gilt auch für die derzeit ohnehin nicht üppig besetzte und durch die Verletzung von Salif Sané weiter geschröpfte Defensive. Grundsätzlich müsse man "für alle Positionen und auf alle Entwicklungen vorbereitet sein", einen Back-up für jeden Verteidiger zu haben, sei jedoch nicht realistisch. Vielmehr verweist Schröder darauf, dass Ersatz aus dem eigenen Nachwuchs die Lücke im Zweifelsfall füllen kann. Im Test gegen Zenit St. Petersburg testet Coach Dimitrios Grammozis zuletzt erfolgreich Florian Flick in der Abwehrformation.

Ausschließen wollte Schröder weitere externe Neuzugänge allerdings nicht. Konkret erklärte Schröder, dass es auf der Torhüter-Position durchaus "noch Bewegung geben kann". Die Rahmendetails dafür müssten allerdings passen. 

Mit Marius Bülter (Union Berlin), Marcin Kaminski (VfB Stuttgart), Danny Latza (FSV Mainz), Thomas Ouwejan (geliehen von Udinese Calcio), Victor Pálsson (SV Darmstadt), Marvin Pieringer (geliehen vom SC Freiburg), Reinhold Ranftl (LASK) sowie Simon Terodde (HSV) hat der FC Schalke 04 bereits reihenweise neues Personal unter Vertrag genommen. Allerdings investierte man weniger als zwei Millionen Euro.