28.05.2021 12:55 Uhr

Schröder spricht über Schalkes Transfer-Pläne

Rouven Schröder übernimmt ab 1. Juni den Sportdirektor-Posten des FC Schalke 04
Rouven Schröder übernimmt ab 1. Juni den Sportdirektor-Posten des FC Schalke 04

Rouven Schröder hatte an diesem Freitag erstmals einen Pressetermin beim FC Schalke 04. Dabei verkündete der neue Sportdirektor drei personelle Veränderungen und äußerte sich zur schwierigen Kaderplanung im Sommer.

Gleich drei offene Planstellen wurden als neu besetzt verkündet. Mit Beginn der neuen Saison treten Gerald Asamoah als Leiter Lizenz, Andre Hechelmann als Chefscout/Leiter Scouting und Jörn Menger als Leiter Athletik ihre jeweiligen Aufgaben bei den Königsblauen an.

Auf dem Podium nahm der neue Sportdirektor Rouven Schröder neben Vorstand Peter Knäbel Platz. Schröder wurde vor allem zur Planung des Kaders befragt, die in Zukunft zu seiner Kernkompetenz gehören wird. So sollte es beim FC Schalke 04 in den nächsten Wochen noch einige Zu- wie auch Abgänge geben.

Kein Spieler des FC Schalke 04 unverkäuflich

Man habe aktuell Spieler im Kader, "die aufgrund ihres Gehalts nicht in die Struktur passen", sagte Schröder am Freitag. Auf der anderen Seite stehe der Grundkader, die Planungen seien bereits vorangetrieben worden. "Der Kader darf allerdings nicht zu groß sein. Wir haben andere Dinge im Kopf. Ganz klar wird sein, dass wir aber Spieler abgeben müssen."

Andere Klubs sind natürlich in der Kenntnis, dass der FC Schalke 04 aufgrund des Abstiegs sowie der finanziellen Probleme dringend auf Spielerverkäufe angewiesen ist. Vom Markt will sich Schröder allerdings nichts diktieren lassen.

"Wir haben gesagt, wir werden keinen Spielern verschenken", sagte Schröder, der gleichwohl aber auch anmerkte: "Ich sehe keinen Spieler, der unverkäuflich ist." Indes hob der neue Manager noch mal hervor, dass Trainer Dimitrios Grammozis das vollste Vertrauen genießt. "Wir sind da vollster Überzeugung, das hat er sich auch verdient", so Schröder deutlich.


Die Aussagen der Schalke-PK zum Nachlesen:

+++ Fängt Grammozis bei Null an? +++

Schröder: Hundertprozentige Unterstützung, er ist in alle Planungen involviert. Wir sind da vollster Überzeugung, das hat er sich auch verdient. Es gibt kein Wenn und kein Aber, es gibt nur Gemeinsamkeit. Das werden wir auch so ausstrahlen.

+++ Erst abgeben, dann kaufen? +++

Schröder: Es ist eine gewisse Jonglage. Das ist ein Abwägungsprozess. Wir sind im täglichen Austausch. Wenn der Spieler, der für uns perfekt passt, würden wir ihn auch jetzt schon holen. Der Trainer ist in allen Gesprächen mit im Boot. 

+++ Wie laufen die schwierigen Verhandlungen ab? +++

Schröder: Wir müssen eine gewisse Stärke behalten. Ein Spieler steht auch immer im Gegenwert. Es werden knifflige Gespräche. Es geht darum, gewisse Dinge dem Verein zurückzuspielen. Wenn es weggeht vom Verein, sollte man ihm auch etwas zurückzahlen. Ich habe von keinem Spielern, der bisher auf Schalke war, habe ich nie etwas böses gehört. Es muss den bestmöglichen Transfer geben. Die Aufgabe ist gut zu lösen, da sind wir alle gefragt.

+++ Wie groß ist die Nachfrage an aktuellen Spielern? +++

Schröder: Wir wissen, wo so ein Geschäft funktioniert. Wir haben gesagt, wir werden keinen Spielern verschenken. Wir werden ein starker Faktor sein. Wir bewegen uns transparent auf dem Markt und werden gewisse Ablösen fordern. 

+++ Passen teure Spieler ihr Gehalt an? +++

Schröder: Wir respektieren die Verträge, müssen aber klar mit den Spielern und dem Management umgehen. Ein ist klar: Wir brauchen ein Struktur, auch in der Kabine. Ich bin ein Freund davon, dass wir in der Gehaltsstruktur auch in der Kabine eine Übersicht hat. Die Verträge sind da und wir werden seriös damit umgehen. 

+++ Französischer Markt wieder interessant? +++

Schröder: Herr Palsson ist Isländer, Kaminski Pole. Ich finde es schade, wenn wir uns nur darauf beschränken. Ich glaube, es muss passen. Die Sprache spielt eine große Rolle. Der französische Markt ist natürlich interessant, auch für Schalke. Es gibt aber auch viele interessante Märkte. Wir werden uns in allen möglichen Ländern umgucken, Priorität hat der Markt aber nicht.

+++ Alte Gerüchte um Vorstandsengagement +++

Schröder: Das ist für mich Vergangenheit. Ich finde die Kombination mit Knäbel als absolut passend. Ich bin einhundert Prozent überzeugt und zufrieden. Ich muss glücklich sein, um den bestmöglichen Job zu machen. 

+++ Gibt es Spieler, die unverkäuflich sind? +++

Schröder: Es waren sehr, sehr positive Gespräche. Wir haben zu jedem Spielerberater den Kontakt aufgenommen. Wir werden ein gutes Transfenster haben. Ich sehe keinen Spieler, der unverkäuflich ist. Wir brauchen von hinten raus Stabilität und Struktur. Ich sehe nicht, dass wir keine Offensivspieler finden werden. Wir haben einen Schattenkader, die Optionen geprüft. Entscheidend ist hier das Budget, wir müssen gewisse Parameter einhalten. Wir machen nur Dinge, die wir können - dann ziehen wir das durch. Wenn nicht, werden wir denjenigen Spieler nicht verpflichten. Wir werden den Kader nicht weiter aufblähen.

+++ Welcher Fußball soll gespielt werden? +++

Schröder: Die gesunde Kadergrößte ist 22 plus drei Spieler. Am Anfang ist der größer, zum Schluss passieren noch einige Geschäfte. Es ist davon auszugehen, dass Schalke das Spiel deutlich mehr als in der Bundesliga machen wird. Wir brauche eine Passqualität von hinten heraus, brauchen aber auch robuste Spieler. Von außen werden wir als Team tituliert, das gewinnen muss. Wir müssen flexibel im System sein.

+++ Weitere Zugänge auf Schalke? +++

Schröder: Das wird sich zeigen. Wir müssen immer gucken, was die Schwierigkeit ist. Wir müssen mit einem Budget planen. Auf der anderen Seite haben wir Spieler, die aufgrund ihres Gehalts nicht in die Struktur passen. Der Grundkader steht, wir haben die Achse stehen und die Planungen schon weit vorangetrieben. Der Kader darf allerdings nicht zu groß sein. Wir haben andere Dinge im Kopf. Ganz klar ist, dass wir aber Spieler abgeben müssen. Es ist auch eine Frage des Systems.

+++ Schalke muss Spitzenmannschaft werden +++

Schröder: Der Verantwortung sind wir uns bewusst. Wir wollen Dinge schaffen, das aber Schritt für Schritt. Es ist uns bewusst, dass wir eine Mannschaft stellen, die Ambitionen hat. Wir müssen aber alle Schritte nacheinander gehen. Ich bin ein Mensch, der sich an Fakten orientiert. Ich bin immer positiv gestimmt. Die Fanrückkehr ist ein riesen Faustpfand für uns. Wir stellen uns dieser Situation, ein ambitioniertes Umfeld zu haben.

+++ Wie ist Schröders Führungsstil? +++

Schröder: Am besten überzeugt man das Umfeld durch taten. Wichtig ist machen anstatt reden. Ich war immer ein Teamplayer mit einer authentischen Art. Wir müssen alle Personen mitnehmen. Zuckerbrot und Peitsche ist für mich elementar. Jeder muss selbstkritisch sein. Wir müssen als Führung vorangehen, Schalke leben, die Spieler mitnehmen. 

+++ Wie ist der Mix des neuen Kaders? +++

Schröder: Wir haben sehr, sehr viele Spieler im Kader. Die 2. Liga ist eine sehr robuste Liga, wir brauchen eine gesunde Mischung. Wir haben eine klare Achse mit gewisser Erfahrung. Junge Spieler werden ihre Chance bekommen. Was ganz wichtig ist: Bei allen Gespräche, auch mit den erfahrenen Spielern, wir brauchen stabile Spieler. Sie müssen die jungen Spielern in schwierigen Situationen führen. Wir werden die jungen Talenten fördern. Aber auch da wird es Phasen geben mit Tiefs.

+++ Wie schwierig ist der Kaderumbau? +++

Schröder: Das ist eine absolute Herausforderung. Wir haben Spieler im Kader, der noch zu Erstligazeiten abgeschlossen wurde. Wir werden uns umstellen müssen, wir haben andere Einnahmequellen. Es ist ein längerer Prozess. Die Spieler haben eine gewisse Qualität und es gibt eine gewisse Nachfrage. Ich bin guter Dinge, dass wir einige Dinge umsetzen werden - in beide Richtungen. Wir werden noch viele ältere Gesichter sehen, wenn wir in die Saison starten.

+++ Personelle Entscheidungen +++

Schröder: Gerald Asamoah ist Schalker durch und durch und auch für die Zukunft wichtig. Er wird neben dem Trainer mein wichtiger Ansprechpartner sein. Jörn Menger wird neuer Leiter Athletik, er kommt vom VfL Bochum. Er wollte zu uns, um hier mit anzupacken. Neuer Chefscout ist Andre Hechelmann von Mainz 05, der mir schon seit Jahren bekannt. Wir können nicht mit dem großen Geldbeutel winken, deswegen ist Andre aufgrund seines Netzwerkes ein echter Topzugang.

+++ Schröders erste Eindrücke +++

Ich bin voller Stolz, die erste Zeit war schon sehr intensiv. Ich verspüre eine Lust, hier anzupacken. Wenn man 90 Kilometer von der Arena geboren wird, wird eins klar: wie die Mentalität der Menschen ist. Ich finde mich da pudelwohl. Das brauchen wir auch auf Schalke. Ich habe die letzten Wochen schon inoffiziell mit angepackt. Wir wollen Schalke in die richtige Richtung bringen. Hart arbeiten, weniger reden, viel tun. Ich bedanke mich bei allen für das Vertrauen, es ist eine große Ehre für diesen Verein zu arbeiten.

Die Vergangenheit ist die Vergangenheit. Die Gegenwart ist die 2. Liga, es gilt viel zu tun und keine großen Töne zu spucken. Ich werde alles was ich habe hier einbringen. Wichtig ist das Teamplaying. Wir müssen eine Gemeinschaft sein, es nicht nur sagen, sondern auch leben. Jeder einzelne Spieler, der bei Schalke unterschreibt, muss einem das Gefühl vermitteln, nicht für das Geld auf Schalke zu spielen, sondern weil sie es unbedingt wollen.

Wir wollen die Spieler gewinnen, die alles erdenkliche tun wollen, um erfolgreich zu sein. Es gebt voran und es gibt mir die Kraft, für die vielen, vielen kommenden Aufgaben.

+++ Warum der Entscheid für Schröder +++

Knäbel: Es ist heute ein wichtiger Tag für Schalke 04. Mit der Verpflichtung von Schröder ist das sportliche Team offiziell komplett. Wir haben uns in der Vergangenheit täglich, mitunter sogar stündlich, abgesprochen. Das war für mich die Überzeugung, dass der Klub mit Schröder einen Manager mit Akribie und Leidenschaft bekommt, der über ein großes Netzwerk verfügt. Damit wir er Schalke in den kommenden Jahren prägen und weiter nach vorne bringen.

+++ Die PK beginnt +++

Rouven Schröder und Peter Knäbel haben auf dem Podest Platz genommen. Damit beginnt für ihn der erste öffentliche Arbeitseinsatz für den FC Schalke 04. 

+++ Was wird aus den Fan-Lieblingen Huntelaar/Kolasinac? +++

Obwohl ihre Verträge in einem Monat auslaufen, sind Klaas-Jan Huntelaar und Sead Kolasinac bis heute nicht verabschiedet worden. Die Schalker arbeiten im Hintergrund voller Akribie daran, Huntelaar von einem weiteren Jahr zu überzeugen und Kolasinac nach seiner Ausleihe vom FC Arsenal womöglich sogar fest unter Vertrag zu nehmen.

+++ Weitere Zugänge sind geplant – nur wann? +++

Klar ist im Gegenzug auch, dass der FC Schalke 04 keine 20 Spieler abgeben und den Großteil davon intern ersetzen wird. Mit Victor Pálsson, Marcin Kaminski, Danny Latza und Simon Terodde stehen momentan vier externe Neuzugänge fest. Weitere sollen in den nächsten Wochen folgen.

+++ Wer wird den FC Schalke 04 noch verlassen? +++

Zahlreiche Profis stehen nach dem Abstieg aus der Bundesliga auf der Verkaufsliste. Die Schalker brauchen aufgrund des hohen Schuldenstands dringend frisches Kapital. Unter anderem Sebastian Rudy, Ozan Kabak, Suat Serdar und Amine Harit stehen in den nächsten Wochen dürfen bei einem angemessenen Angebot gehen.

+++ Kaderumbruch beim FC Schalke 04 +++

Am 20. Mai verabschiedete der FC Schalke 04 in einem Rutsch zehn seiner Spieler. Weitere sollen folgen. Die Kaderplanung gehört zukünftig zur Kernkompetenz von Rouven Schröder, der ab dem 1. Juni auf Schalke als neuer Sportdirektor arbeiten wird.

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