22.04.2021 07:25 Uhr

Kohfeldt in Rage: "Mir gefällt es nicht"

Florian Kohfeldt kassierte mit Werder eine Niederlage
Florian Kohfeldt kassierte mit Werder eine Niederlage

Während der FC Bayern nach dem 30. Spieltag den Meister-Sekt kaltstellen kann, herrscht bei RB Leipzig Katerstimmung. Noch düsterer sieht's beim FC Schalke aus, der in die 2. Bundesliga abgestiegen ist. Der BVB und der VfL Wolfsburg liefern sich derweil ein spannendes Rennen um die Champions-League-Ränge. Die Stimmen der Beteiligten:

TSG Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach 3:2

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben auch in den ersten 45 Minuten ein gutes Spiel gezeigt. Das Ergebnis war zu dem Zeitpunkt eine Farce. Wir brauchten ein Tick mehr Überzeugung vor dem Tor. Die Jungs haben die ganze Zeit daran geglaubt und nach dem 1:2 ging es richtig los. Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gezeigt. Einzig die beiden Gegentore stören heute."

Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim): "Die erste Halbzeit war taktisch und auch von der Haltung her gut. Dann hat der Trainer uns noch einmal motiviert und gut zugesprochen und dann haben wir da weitergemacht, wo wir in der ersten Halbzeit aufgehört haben. Das war gut, das schnelle Tor hat uns sehr geholfen. Dann hast du als Spieler das Gefühl, dass es geht, und wir sind natürlich überglücklich, dass wir den Dreier geholt haben.

Oliver Baumann (Torhüter TSG Hoffenheim): "Das war enorm wichtig, das war brutal. Die anderen haben alle gewonnen und es ist schon so, dass wir nach unten schauen müssen und auch darauf, wie die anderen spielen. Das möchte nicht jeder akzeptieren, aber so ist es im Moment. Wir hoffen, dass wir demnächst rechnerisch durch sind."

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten heute gewinnen und unsere Erfolgsserie ausbauen, aber wir haben heute verdient verloren. Die Jungs waren in der englischen Woche am Limit. Leider konnten wir heute tabellarisch keinen Boden gutmachen. Wir müssen an unserer Leistung arbeiten, damit wir in den nächsten Spielen besser punkten."

Tobias Sippel (Torhüter Borussia Mönchengladbach): "Der Trainer hat schon in der Halbzeit gesagt, dass wir zwar 2:0 führen, aber dass wir uns davon nichts kaufen können, dass es eine katastrophale Leistung war und dass er es auch nicht richtig erklären konnte, wieso wir 2:0 geführt haben. Dann kommst du wieder raus und bekommst innerhalb von 15 Minuten drei Gegentore. Das spiegelt das ganze Spiel wider."

BVB - Union Berlin 2:0

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ... 

... zum Spiel: "Wir haben die ersten Minuten verschlafen, uns aber gut zurückgekämpft. Weil wir unsere Chancen nicht so gut verwertet haben, wurde es am Ende noch mal eng. Dann fliegen dir bei Standards die Bälle durch den Strafraum. Mit dem Ausgang sind wir deshalb sehr zufrieden."

... zum Elfmeter: "Eine Berührung findet auf jeden Fall statt. Das ist ein Ding, wo ich sage: Kann man geben, muss man aber nicht."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Der Sieg des BVB ist verdient, sie hatten mehr Möglichkeiten. Aber wir hatten auch unsere Momente. Wenn wir darin etwas effizienter gewesen wären, wäre ich gespannt gewesen, wie es weitergeht."

Christopher Trimmel (Kapitän Union Berlin): "Speziell die erste Halbzeit war sehr gut. Wir müssen fast ein Tor machen, hatten schon ein paar gute Möglichkeiten. Es ist schade, ich habe gehört, dass es kein Elfmeter war. Das kommt noch dazu. Dem Schiedsrichter mache ich überhaupt keinen Vorwurf, aber das muss der Videoschiedsrichter dann sehen."

Andreas Luthe (Torhüter Union Berlin) zum Elfmeter: "Marco Reus hebt schon extrem früh ab, will den Elfmeter. Ich finde, wenn man sich das schon noch einmal anschaut, dann kann man auch mal dagegen entscheiden. Es war kein klarer Elfmeter. Es war knapp, aber die Situationen sind immer knapp. Es gab keinen klaren Kontakt, mit dem ich ihn zu Fall bringe. Das wusste ich sofort."

VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg 1:3

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Wir haben leider hinten nicht so sauber verteidigt. Sie haben ihre Chancen genutzt, wir nicht. Wir haben das Spiel aufgrund der Effizienz nicht für uns entscheiden können."

Philipp Förster (VfB Stuttgart): "Natürlich ist es sehr bitter, dass wir mit null Punkten vom Platz gehen. Kurz bevor sie das 1:0 machen hat Sasa Kalajdzic die hundertprozentige Torchance zum 1:0. Dann schießen sie das 1:0 und dann muss ich den Elfmeter reinhauen. Nichtsdestotrotz haben wir weitergemacht und Wolfsburg hat aus wenigen Torchancen viel Kapital geschlagen."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich freue mich riesig über den Sieg nach den zwei Niederlagen. Unser Spiel nach vorne lässt sich momentan sehr gut ansehen. Wir hatten heute einen überragenden Torhüter in unseren Reihen, deswegen bin ich heute sehr zufrieden mit dem Ergebnis. In der jetzigen Phase der Saison geht es nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern Punkte zu holen."

Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Wir waren brutal effizient vor dem Tor. Stuttgart hatte auch mehrere Möglichkeiten, unter anderem den Elfmeter. Wir wollten unbedingt das Tor verteidigen, das ist uns beim letzten Schuss nicht gelungen. Aber die Effizienz hat Stuttgart geschlagen."

Werder Bremen - Mainz 05 0:1

Florian Kohfeldt (Trainer SV Werder Bremen) ...

... zum Spiel: "Fußball ist ein Ergebnissport. Wir haben nicht gewonnen und nicht einmal einen Punkt geholt, was definitiv möglich gewesen wäre. Wir haben einen großen Aufwand betrieben. Mainz hatte klare Chancen, wir hatten auch Chancen. Es ist dann leider durch ein unglückliches Billard-Tor entschieden worden. Mainz hat sich das über die letzten Monate verdient, das muss man auch anerkennen, deshalb auch Glückwunsch nach Mainz. Es war auf jeden Fall ein Unentschieden, ein Tor haben wir ja eigentlich auch gemacht."

... zum vermeintlichen 1:1: "Der Ball ist frei, er hat die Hand nicht dran. Selbst bei Sichtung der Videobilder sehe ich da kein Foul. Ich bin immer der Meinung, dass sie aus Köln so wenig wie möglich eingreifen sollten. Ich sage auch jetzt: Nimm es so wahr auf dem Platz, dann ist es so. Ich mache da kein großes Fass auf. Das gehört leider momentan zum Fußball dazu. Mir gefällt es nicht."

... zum Saisonendspurt: "Der Aufwand, den wir betrieben haben, wird auf Dauer dazu führen, dass wir punkten. Mainz ist unangenehm zu spielen, das wird gegen Union Berlin auch so sein. Wir haben in den letzten Wochen nicht immer gut gespielt, aber auch sehr viel Pech gehabt. Wir müssen auf uns gucken und sind immer noch vorne, wenn auch nicht mehr komfortabel. Es liegt an uns. Deshalb bin ich weiterhin optimistisch, auch wenn es schwer wird."

Frank Baumann (Geschäftsführer Sport SV Werder Bremen) zum vermeintlichen Ausgleich: "Wenn der Schiedsrichter im Spiel ein Foul gepfiffen hätte, kann man es vielleicht so sehen. Aber es ist keine klare Fehlentscheidung und wenn der Schiedsrichter in der Halbzeit noch zu mir sagt, dass man es so sehen kann, dass es keine klare Fehlentscheidung war, dann habe ich den Sinn des Videoschiedsrichters nicht verstanden und kann das absolut nicht nachvollziehen."

Marco Bode (Aufsichtsratsvorsitzender SV Werder Bremen) zum Abstiegskampf (vor dem Spiel): "Wenn du Hochleistungssportler bist, dann ist es die wichtigste Basis, auch von dir selbst überzeugt zu sein. Zugegeben, das fällt vielleicht etwas leichter, wenn man erfolgreich ist. Wir sind in den letzten Wochen nicht immer auf hundert Prozent gekommen, aber sind sehr wohl in der Lage, in den letzten Spielen die nötigen Punkte zu holen, um drinzubleiben. Nur darum geht es und um nichts anderes."

Bo Svensson (Trainer Mainz 05) ...

... zum Spiel: "Es war ein intensives Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit ehrlich nicht gut waren. Wir haben trotzdem immer Gefahr ausgestrahlt. Spielerisch war Bremen die stärkere Mannschaft, aber wir haben mehr Torchancen gehabt. Insgesamt bin ich mit dem Sieg natürlich sehr zufrieden."

... zu seiner bisherigen Arbeit in Mainz: "Ich weiß, was die Jungs jeden Tag bringen, was für eine Entwicklung sie gemacht haben und wie viel sie ackern. Das stimmt mich positiv und ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Nicht nur wegen der Siege, sondern auch wegen der Art und Weise wie sie das Ganze hier angenommen haben, nachdem sie sehr lange nicht so viel Erfolg hatten und auch von außen sehr negativ über die Spieler gesprochen wurde."

... zum vermeintlichen Ausgleich der Bremer: "Wir haben uns letzte Woche in Köln auch über einen Elfmeter aufgeregt. Wäre ich auf Bremer Seite, wäre ich bestimmt auch enttäuscht über die Entscheidung."

... zum Saisonendspurt (vor dem Spiel): "Es geht um unheimlich viel, aber ich kann mich, seitdem ich da bin, an kein Spiel erinnern, in dem es nicht um viel ging. Unsere Situation war von Tag eins an brenzlig und das ist immer noch so."

Robin Zentner (Torhüter Mainz 05) ...

... zum vermeintlichen Ausgleich: "Was man im Bild nicht so gut sieht ist, dass er, bevor er gegen den Ball tritt, gegen meine rechte Hand tritt, die dann in Richtung Ball geht. Er spielt meine Hand und dann den Ball gegen die andere Hand. So habe ich es im Spiel gespürt und dem Schiedsrichter direkt gesagt. Dann hat er es sich noch einmal angeguckt."

... zur Frage, was das Mainzer Spiel zurzeit ausmacht: "Dass wir eine gute Mentalität und eine gute Truppe haben. Wir kämpfen immer bis zum Schluss, das haben wir auch diesmal wieder gemacht. Ich weiß nicht, ob wir den anderen etwas voraushaben. Wir müssen auf uns gucken. Das bringen wir in den letzten Spielen auf den Platz und das müssen wir weiter auf den Platz bringen, um die Klasse zu halten."

Adam Szalai (Torschütze Mainz 05) zur Frage, was Mainz aktuell so stark macht: "Die letzten Wochen. Wie wir das Ganze angehen von Woche zu Woche. Und auch wenn es sich einfach anhört: unsere Trainingstage und unsere Trainingswoche. Jeder weiß, was wir unter der Woche leisten. Es ist richtig schwer, wenn man mit sieben Punkten in die Rückrunde startet. Und dann so eine Rückrunde hinzulegen wie jetzt, das ist nicht selbstverständlich. Es geht weiter, wir haben noch fünf Endspiele und wir brauchen die Punkte."

FC Bayern München - Bayer Leverkusen 2:0 (2:0)

Hansi Flick (Trainer Bayern München): "Ich habe zur Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir einen riesigen Schritt in die richtige Richtung machen können, das haben wir gemacht. Wir wollen jetzt auch in Mainz gewinnen. Ich bin mit der Mannschaft sehr zufrieden, wir wollten, dass die Null steht, das ist uns gelungen."

Hannes Wolf (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, aber gehen schon nach sieben Minuten in Rückstand. Nach dem 0:2 ist das Vertrauen runtergegangen. In der Halbzeit haben wir uns gestrafft und ein offenes Spiel gemacht. Bayern hatte zwar auch noch einige Chancen, aber auch wir hatten ein paar Momente, wo wir nah dran waren. Gegen Bayern brauchst du einen Toptag. Jetzt gilt es gegen Frankfurt die Punkte zu holen, um wieder europäisch dabei zu sein."


Mehr dazu: Noten und Einzelkritik zu FC Bayern vs. Bayer Leverkusen


Arminia Bielefeld - FC Schalke 04 1:0 (0:0)

Frank Kramer (Trainer Arminia Bielefeld): "Wir haben viele Chancen kreiert, aber es hat lange gedauert, bis wir das Tor gemacht haben. Wir mussten über die gesamte Distanz fighten, das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Es war unheimlich wichtig, dass wir uns nur mit uns selbst beschäftigt haben."

Dimitrios Grammozis (Trainer FC Schalke 04): "Es ist eine sehr bittere Stunde für alle Schalker. Wir sind brutal enttäuscht, dass die Gewissheit jetzt da ist, dass wir in die zweite Liga müssen. Jetzt müssen wir trotz dieser Enttäuschung nach vorne schauen und eine Mannschaft auf den Platz stellen, auf die die Fans wieder stolz sind."

Gerald Asamoah (Koordinator der Lizenzspielerabteilung FC Schalke 04): "Man hat so viel erlebt und so viel gesehen. Wir wussten, was auf uns zukommt. Wenn man merkt, es ist vorbei, das ist schon brutal. Es ist hart. Mir geht es nicht gut. Ich kann mir vorstellen, wieviele Schalker Fans zu Hause vor dem Fernseher sitzen und weinen. Wir haben alle enttäuscht. Das Emblem von Schalke zu tragen, bedeutet sehr viel und die Frage stellt sich, ob alle das verstanden hat. Jeder sollte sich hinterfragen, ob er alles dafür getan hat, den Verein am Leben zu halten."

Peter Knäbel (Sportvorstand FC Schalke 04): "Das ist nicht heute passiert, es hat sich abgezeichnet. Es tut trotzdem ungemein weh. Wir trauern mit unseren Fans, unseren Mitgliedern und allen Menschen, die Schalke 04 die Treue halten. Wir tun alles, um diesen Verein wieder da hinzubringen, wo er hingehört."


Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 2:0 (1:0)

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Augsburg hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Das 1:0 war der Knackpunkt. Die drei Punkte tun uns nach der Niederlage sehr gut. Ich bin rundum zufrieden. Ich freue mich für den gesamten Verein, dass die Chance weiterhin lebt, einen historischen Moment in Frankfurt zu erzielen."

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "Es ist uns nicht gelungen, nach einer guten Leistung etwas mitzunehmen. Gefühlt lief alles gegen uns. Ärgerlich ist, dass der Spieler, der das Tor macht, meiner Meinung nach nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen. Das gibt dem Spiel auch eine Richtung. Wir haben nie gesagt, dass wir durch sind."


1. FC Köln - RB Leipzig 2:1 (0:0)

Friedhelm Funkel (Trainer 1. FC Köln): "Wir hatten in der ersten Halbzeit viel, viel Glück, da kann es keine zwei Meinungen geben. Sie haben uns in unserer Hälfte fast erdrückt. Wir sind kaum in Ballbesitz bekommen, die Mannschaft ist aber nicht eingebrochen. Am Schluss war es dann eine wahre Abwehrschlacht, anders geht es nicht. Wir wollen in der Liga bleiben, und neben aller Leidenschaft brauchst du da auch Glück. RB war die klar bessere Mannschaft. Wir werden in den verbleibenden vier Spielen jetzt alles tun, um uns eine Ausgangsposition zu verschaffen, mit der wir in der Liga bleiben können."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Wir hatten einen sehr guten Start ins Spiel, wir hatten früh Riesenchancen, haben diese aber nicht genutzt, auch später treffen wir das Tor nicht. Wenn man die Spiele gegen Hoffenheim und Köln zusammennimmt, waren es 41:10 Torschüsse für uns und 1:2 Tore gegen uns. Ich würde nicht sagen, dass die Luft bei uns raus ist. Wir haben mit genug Power gespielt, um zu gewinnen. Die Analyse ist total simpel: Es ist kein Charakterding, es fehlt nicht die Lust, es fehlen einfach die Tore, der Killer-Instinkt. Ich ärgere mich eher darüber, dass wir hier nicht gewonnen haben, als darüber, dass wir nicht Meister werden."

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