27.02.2021 14:56 Uhr

Mainz-Coach Svensson tritt auf die Euphoriebremse

Bo Svensson sah beim Sieg in Gladbach noch Schwachpunkte
Bo Svensson sah beim Sieg in Gladbach noch Schwachpunkte

Aufbruchsstimmung statt Abstiegssorgen: Der FSV Mainz 05 hat sich zurückgemeldet und könnte das Feld im Kampf um den Klassenerhalt von hinten aufrollen.

Martin Schmidt dürfte sich in diesen Tagen vergnügt die Hände reiben. Schließlich schmiedeten der Sportdirektor und Christian Heidel gleich nach ihrer Ankunft einen kühnen Rettungsplan für den FSV Mainz 05.

Lasst uns den "geilsten Abstiegskampf" hinlegen, schworen sie sich im Winter, warum nicht das Unmögliche probieren? Gesagt, getan: Die bereits vor Wochen abgeschriebenen Rheinhessen sind längst zurück und könnten das Feld von hinten aufrollen.

Für Schmidt ist ohnehin klar, dass der Druck vorne auf Arminia Bielefeld, Hertha BSC oder den 1. FC Köln größer wird. "Die Nervosität steigt mit jedem Punkt, den wir holen", vermutet er nicht ohne Grund.

Die Mainzer, die seit 13 Spieltagen auf den Abstiegsrängen festsitzen, sammelten in der Rückrunde mit einer aufopferungsvollen Spielweise bereits zehn Punkte und liegen damit auf Augenhöhe mit den besten Teams der Liga. Auch deshalb sagt Schmidt: "Wir sind wieder dran."

Mainz-Coach trotz Sieg in Gladbach nicht zufrieden

Der Tabellenvorletzte jagt ein zitterndes Trio. Mit dem dritten Heimsieg in Folge am Sonntag (15:30 Uhr) gegen den FC Augsburg könnte die Mannschaft von Trainer Bo Svensson das nächste Lebenszeichen im Abstiegskampf senden.

"Viele denken jetzt schon, dass wir gegen Augsburg gewinnen müssen, ja gewinnen werden, und dann sind wir vielleicht schon über dem Strich", sagte Sportvorstand Heidel im 05-Podcast "Uffgebast und Rangeklotzt". Doch genau das seien Gedanken, "von denen wir uns lösen müssen".

Auch Svensson betonte, dass seine Mannschaft "noch lange nicht im Ziel" sei. Zwar nimmt der Däne den Fortschritt seit seiner Übernahme zu Jahresbeginn sehr wohl zur Kenntnis, doch der Perfektionist legt immer wieder den Finger in die Wunde - und schimpfte trotz des jüngsten Erfolgs in Gladbach über den Auftritt seiner Elf. "Wenn wir auf Dauer solche Leistungen bringen, werden wir nicht so viele Siege einfahren", sagte er.

Chaos-Hinrunde längst in Vergessenheit

Überhaupt habe er sich "nicht so viele Gedanken darüber gemacht", dass die 05er urplötzlich wieder das rettende Ufer im Blick haben. Svenssons Mission, das stellten die Verantwortlichen klar, ist langfristig angelegt. "Für uns geht es über die Gemeinschaft. Damit fange ich jetzt schon an. Und das ist wichtiger als der Klassenerhalt", sagte der 41-Jährige der "Sport Bild". Natürlich werde er dennoch alles für den Ligaverbleib geben.

Nach einer chaotischen Hinrunde mit drei Trainerwechseln ist in Mainz längst Ruhe eingekehrt. Die akuten Abstiegssorgen wurden von der Aufbruchsstimmung durch die Neuaufstellung im Winter mit klugen Transfers und einem passenden Trainer verdrängt.

"Noch ist nichts gewonnen, außer Zuversicht", sagte Heidel. Aber genau das scheint Mainz der Konkurrenz derzeit vorauszuhaben.

 

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