20.11.2020 09:22 Uhr

Klopp fordert Reaktion auf "brutale" Saison

Erfolgstrainer in Liverpool: Jürgen Klopp
Erfolgstrainer in Liverpool: Jürgen Klopp

Im Oktober 2015 übernahm Jürgen Klopp das Traineramt beim FC Liverpool. Seither führte er die Reds zurück in die absolute Weltspitze und nach 30-jähriger Abstinenz 2020 wieder auf den Thron der Premier League.

Die laufende Saison stellt aber auch den erfolgsverwöhnten Teammanager vor einige große Herausforderungen. Nun fand Klopp deutliche Worte.

"Der Dezember und der Januar sind schon in einer normalen Saison brutal. Das ist bekannt. Aber dieses Jahr fühlt sich der Oktober vor allem für die Champions-League- und Europa-League-Klubs bereits an wie der Dezember und auch der November wie der Dezember. Der Dezember bleibt dann der Dezember, dann kommt der Januar, dann der Februar", moniert Klopp im Gespräch mit der "Daily Mail" den infolge der Corona-Pandemie extrem gestauchten Spielplan der Saison 2020/21. 

Dem Deutschen stößt vor allem auf, dass die Premier League, anders als das Gros der europäischen Top-Ligen, trotz der Terminhatz und der enormen körperlichen Herausforderungen an die Spieler, das Wechselkontingent nicht auf fünf pro Partie erhöht hat. "Wir brauchen fünf Wechsel", stellt Klopp unmissverständlich klar.

Jeder wolle 100 Prozent der Saison absolvieren, aber kleine Anpassungen seien unabdingbar. Klopp fordert daher, dass sich alle Verantwortlichen sowie die betroffenen TV-Anstalten an einen Tisch setzen und die Lage neu bewerten.

"Welche Verträge auch immer unterschrieben wurden, sie wurden in der Vor-Covid-Zeit unterzeichnet." Eine Pause von mindestens drei Tagen zwischen den Spielen müsse gewährleistet werden.

Für die Reds derzeit ein Wunschtraum. Am Samstag (22.11.) muss Liverpool in der Premier League gegen Leicester City antreten, am Mittwoch in der Champions League gegen Atalanta Bergamo und zweieinhalb Tage später wartet aufgrund von TV-Verträgen schon wieder der Premier-League-Alltag. 

Dabei stehe nicht weniger als die Gesundheit der Spieler auf dem Spiel. Ein Umstand, den Klopp 2020/21 bereits schmerzlich zu spüren bekommen hat. Mit Virgil van Dijk, Joe Gomez, Trent Alexander-Arnold, Andrew Robertson und Alex Oxlade-Chamberlain muss man an der Anfield Road derzeit auf viele verletzte Stars verzichten. Mohamed Salah muss zudem nach einem positiven Coronatest pausieren. Natürlich gebe es gerade zurzeit "größere Probleme auf der Welt", so Klopp, "aber du kannst die kleinen Probleme aufgrund der größeren nicht einfach ignorieren".

Jürgen Klopp: Das macht mich aus

Weiterhin äußerte sich Klopp zu den Eigenschaften, die ihn zu dem Trainer gemacht haben, der er heute ist. "Ich habe es immer geschafft, wirklich gute Leute zusammen zu bringen", so Klopp. Er sei dann immer sehr gut darin gewesen, diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, weiter zu wachsen. 

"Ich bin in einigen Dingen gut, aber in allen anderen Dingen sind die Männer und Frauen, die für mich arbeiten, viel besser. Ich bin klug genug, ihre Ratschläge anzunehmen", enthüllt der 53-Jährige sein Erfolgsgeheimnis. Es gehe darum, nett zu den Leuten zu sein und sich nicht wie ein Idiot zu benehmen. 

In Mainz habe er eine "unglaubliche" Einheit trainiert und diese schlicht nicht gestört, beim BVB sei er einfach zur richtigen Zeit gewesen und in Liverpool verfüge er über Spieler, die er kaum besser machen könne. "Ich lasse sie einfach gut sein und trete ihnen in den Arsch, wenn sie nicht genug rennen", spielt Klopp seinen Einfluss herunter. 

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