02.10.2020 14:08 Uhr

Geister-Derby: Köln-Boss beklagt Unverhältnismäßigkeit

Rhein-Derby zwischen Köln und Glabach ohne Zuschauer
Rhein-Derby zwischen Köln und Glabach ohne Zuschauer

Geschäftsführer Alexander Wehrle hat nach der kurzfristigen Entscheidung, dass Fußball-Bundesligist 1. FC Köln auch sein zweites Heimspiel vor leeren Rängen bestreiten muss, Unverhältnismäßigkeit beklagt und eine Anpassung der Bewertungskriterien angeregt.

Der Klub akzeptiere zwar, dass das rheinische Derby gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (15:30 Uhr) ohne Fans anstatt vor 9200 Zuschauern über die Bühne gehen wird, allerdings merkte der 45-Jährige an: "Wir haben ein tragfähiges Konzept des Gesundheitsamts für 9200, für 15.000 und für 23.000 Zuschauer. Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich unter freiem Himmel ansteckt, ist sehr gering."

Weiter kritisierte Wehrle den Zeitpunkt der Entscheidung: "Wir bekommen 24 Stunden vorher Bescheid, am Mittwoch hätten wir noch spielen dürfen. Man muss daher auch fragen, ob der Zeitpunkt und der Grenzwert richtig gewählt sind."

Auch wohnten "50 Prozent unserer Dauerkartenbesitzer" nicht in Köln, sondern im Umland, wo der Inzidenzwert "zwischen 5 und 20" liege, so Wehrle.

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag in Köln am Freitag (0.00 Uhr) laut Robert Koch-Institut bei 36,9 und damit über dem festgelegten Limit von 35.

Bereits vor zwei Wochen musste der FC gegen die TSG Hoffenheim kurzfristig auf seine Fans verzichten, in der Kölner Philharmonie durften am selben Tag aber "1000 Besucher im geschlossenen Raum sein bei einer Gesamtkapazität von 2000", beklagte der Kölner Geschäftsführer. Der FC hätte gegen Hoffenheim 20 Prozent seiner Tribünenplätze besetzt. "Deswegen frage ich mich: Ist die bundesweit einheitliche Corona-Schutzverordnung für Teamsport zeitgemäß, oder müssen wir darüber noch einmal nachdenken?", sagte Wehrle.

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