05.08.2020 07:25 Uhr

Boateng-Zukunft spaltet den FC Bayern - Disput um Süle

Jérôme Boateng (l.) und Niklas Süle stehen beim FC Bayern im Fokus
Jérôme Boateng (l.) und Niklas Süle stehen beim FC Bayern im Fokus

Während die Führungsriege des FC Bayern München seit Wochen öffentlich darum kämpft, dass  David Alaba seinen im Sommer 2021 endenden Vertrag verlängert, schlägt der deutsche Rekordmeister bezüglich Jérôme Boateng ruhigere Töne an. Vieles deutet darauf hin, dass der 31-Jährige den Klub spätestens 2021 verlässt. Einig sind sich die Bayern-Oberen aber wohl nicht.

Die Chefabteilung an der Isar soll den Entschluss gefällt haben, dass Boateng den FC Bayern bei einem Angebot verlassen soll. Das berichtet die "Sport Bild". Demnach teilt Coach Hansi Flick diese Ansicht allerdings nicht. 

Kein Wunder, nachdem sich der als Abwehr-Leitwolf in die Saison 2019/20 gestartete Niklas Süle im Oktober einen Kreuzbandriss zuzog, sprang Boateng eindrucksvoll in die Bresche, legte an der Seite von David Alaba reihenweise Top-Leistungen hin und spielte wie der Boateng, der großen Anteil am WM-Titel des DFB im Jahr 2014 hatte.

Ob der Routinier am Ende bleiben darf, hängt dem Bericht zufolge vor allem vom anstehenden Finalturnier der Champions League ab. Sollte sich Bayern nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel erwartungsgemäß gegen den FC Chelsea durchsetzen und für den Kampf um den Henkelpott qualifizieren, werden die Bosse der Münchner Boatengs Leistungen ganz genau unter die Lupe nehmen.

Würde Boateng sogar verlängern?

Der Verteidiger selbst dürfte die Situation inzwischen gelassen sehen. Boateng galt schon mehrfach als Streichkandidat, wurde von Ex-Präsident Uli Hoeneß sogar als "Fremdkörper" bezeichnet, der den Verein verlassen sollte und kickt nur noch bei den Bayern, da ein Abschied im letzten Moment scheiterte. 

Er würde zu einer möglichen Rückkehr in die englische Premier League "nicht nein sagen", liebäugelte Boateng folglich unlängst offen bei einer Fragerunde im Rahmen der Audi Digital Summer Tour mit einem Wechsel. "Ich habe es geliebt, in der Premier League zu spielen."

Im Gespräch mit der "Welt" erklärte der gebürtige Berliner allerdings, dass er sich inzwischen auch einen Verbleib vorstellen kann: "In der Zeit vor Hansi Flick habe ich mir schon Gedanken gemacht über meine Zukunft. Derzeit fühle ich mich wohl und kann mir vorstellen, dass ich bleibe." Laut "Sport Bild" würde Boateng sogar verlängern.

Süle-Verletzung sorgte für Disput beim FC Bayern

Auf Sicht dürfte der Platz an der Seite von dem im Saisonverlauf zum eindeutigen Abwehrchef aufgestiegenen David Alaba allerdings Niklas Süle gehören. Der 24-Jährige meldete sich nach seinem Kreuzbandriss inzwischen wieder fit und steht vor seinem Pflichtspiel-Comeback. Im Test gegen Olympique Marseille wurde der deutsche Nationalspieler bereits für Boateng eingewechselt.

Der Heilungsprozesses von Süle sorgte laut "Sport Bild" sogar für einen "Disput" beim FC Bayern. Als ein Ödem im Knie Süle im April zurückwarf, soll Vereinsarzt Wilhelm Müller-Wohlfahrt den Abwehr-Hünen dazu angehalten haben, es langsamer angehen zu lassen. Süle wollte dies nicht akzeptieren, holte sich den Rat weiterer Ärzte ein und erhielt grünes Licht. Dass der Defensiv-Akteur am 18. Mai wieder mit dem Training begann, soll Müller-Wohlfahrt "sehr missfallen" haben.  Mitte Juni kehrte die Ärzte-Legende dem Klub den Rücken.

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