15.12.2019 09:41 Uhr

Salzburg fast gestolpert: "Zeit für Weihnachten"

Salzburg-Coach Jesse Marsch freut sich auf die Pause
Salzburg-Coach Jesse Marsch freut sich auf die Pause

"Nach dem starken Programm der vergangenen Wochen sind wir mit dem Punkt nicht ganz unzufrieden. Das Liverpool-Spiel hat viel Substanz gekostet", erklärt Red Bull Salzburgs Trainer Jesse Marsch die dürftige Leistung beim 2:2 in Hartberg.

Fast wäre Serienmeister Red Bull Salzburg zum Abschluss der Herbstrunde der Bundesliga in Hartberg ausgerutscht. Doch Patson Dakas spätes Tor (85.) rettete den lange in Unterzahl agierenden Favoriten das 2:2 und damit auch die siebente Winterkrone der Ära Red Bull. Die wechselwilligen "Bullen" Erling Håland und Takumi Minamino waren gar nicht erst in die Steiermark gekommen.

Sportdirektor Christoph Freund untermauerte einmal mehr seine bereits getätigten Aussagen in punkto des Duos. Demnach ist der Abgang Minaminos zu Liverpool durchaus konkret, die Höhe der von britischen Medien bei rund neun Millionen Euro angesetzten Ausstiegsklausel kommentierte er freilich nicht. Um Håland, der unter anderem von Dortmund, Leipzig und Manchester United umworben wird, kämpfe man noch. "Es wäre sehr, sehr schön, dass er im Frühling noch in Salzburg spielt", erklärte Freund bei "Sky". "Am meisten sprechen wir mit Erling. Es ist für ihn eine sehr weitreichende Entscheidung."

Salzburg setzt sich die Winterkrone auf

Der Norweger fehlte in Hartberg wie angekündigt mit einer Bauchmuskelblessur, seine Vertretung Smail Prevljak blieb wie ein Großteil der Mannschaft eher farblos. Mit sechs Änderungen gegenüber dem 0:2 gegen Liverpool am Dienstag konnte Salzburg nur in den ersten Minuten Druck machen. Dann bremste auch die harte rote Karte gegen Majeed Ashimeru (16.) den Anfangselan, wobei die numerische Unterlegenheit im Prinzip nicht zu merken war. Dank des Freistoßes von Zlatko Junuzović (34.) und des 14. Saisontreffers von Daka blieb die Weste schließlich sauber.

"Nach dem starken Programm der vergangenen Wochen sind wir mit dem Punkt nicht ganz unzufrieden. Das Liverpool-Spiel hat viel Substanz gekostet. Es ist Zeit für Weihnachten", kommentierte Marsch das Resultat trocken. Dass man überhaupt zweimal durch Rajko Rep (23.) und Dario Tadić (53./Elfer) in Rückstand lag, hatte man aber auch zwei Defensivpatzern zu verdanken. "Wir haben zwei Gegentore hergeschenkt. Das ist immer wieder ein bisschen ein Thema, dass wir zu leicht Gegentore bekommen", kritisierte Freund, der dennoch von einer "richtig guten Herbstsaison" sprach.

Selbst wenn der LASK am Sonntag mit einem Sieg über Sturm punktemäßig mit Salzburg gleichziehen sollte, ist dem Titelverteidiger die Winterkrone aufgrund des klar besseren Torverhältnisses sicher. Als erst fünftes Bundesligateam blieben Andreas Ulmer und Co. in den ersten 18 Saisonspielen ohne Niederlage, für einen neuen Rekord sorgte Marsch: Als erster Coach blieb er seine ersten 18 Bundesligapartien ungeschlagen. Bisher hatte er sich die Bestmarke mit Ex-Rapid-Trainer Vladimir Marković (1985) geteilt.

Hartberg holt wichtigen Punkt im Rennen um die Meistergruppe

So bitter für Hartberg der späte Ausgleich auch war, so wichtig könnte der Punkt noch im Kampf um die Meistergruppe sein. Es schaut nicht schlecht aus. Die Elf von Trainer Markus Schopp vergrößerte ihren Vorsprung auf Platz sieben zumindest bis Sonntag bereits auf acht Punkte. "Vor dem Spiel hätten wir das Remis genommen, aber letztlich wäre doch ein bisschen mehr drinnen gewesen", sagte Tadić.

"Es ist ein bisschen ärgerlich, dass wir am Ende doch nicht den Dreier gemacht haben, der schon zum Greifen nahe war", befand Schopp, der vor allem mit zwei Dingen haderte: "Dass ich dreimal aufgrund von Verletzungen wechseln musste. Und beim letzten Gegentreffer hat mir der Biss gefehlt, das zu verteidigen. Dann wird man bestraft."

apa

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