13.12.2019 12:22 Uhr

Leicester träumt vom nächsten Meister-Märchen

Brendan Rodgers führte Leicester zurück in die Erfolgsspur
Brendan Rodgers führte Leicester zurück in die Erfolgsspur

Leicester City ist der letzte verbliebene Konkurrent von Jürgen Klopps FC Liverpool im englischen Titelkampf - und sogar besser als beim Meister-Märchen 2016.

Jürgen Klopp ist gewarnt. "Wir dürfen sie nicht vergessen", sagte der Teammanager des FC Liverpool kürzlich über Leicester City, den letzten verbliebenen Verfolger im englischen Titelkampf, "sie waren ja vor drei oder vier Jahren schon mal Meister."

Und die beunruhigende Nachricht für Klopp: Leicester ist aktuell sogar noch besser als 2016 bei seinem Fußball-Märchen, das ganz Europa verzückte.

Damals hatte der Klub aus den East Midlands nach 16 Spielen drei Punkte weniger auf dem Konto. 38 sind es vor dem Duell mit Norwich City am Samstag (16:00 Uhr) - sechs mehr als Manchester City, das die erfolgreiche Titelverteidigung längst abgeschrieben hat, und sogar 14 (!) mehr als Manchester United. "Wenn Liverpool nicht so verdammt stark wäre, könnte Leicester wirklich Meister werden", meinte Klub-Legende Gary Lineker.

Der Rückstand auf den noch ungeschlagenen Spitzenreiter beträgt acht Punkte, ganz England fiebert dem direkten Duell am Boxing Day (26. Dezember) entgegen - auch Lineker, der insgeheim auf eine Wunder-Wiederholung hofft.

"Aufgepasst, Liverpool, die Füchse sind hinter euch her!", twitterte er neulich. Leicester um Topstürmer Jamie Vardy (16 Saisontore) spiele "umwerfenden Fußball", meinte der TV-Experte, "es ist eine Freude zuzuschauen. Ich liebe es!"

Ex-Liverpool-Coach Brendan Rodgers als Vater des Erfolgs

Vater des Erfolgs ist Trainer Brendan Rodgers - ausgerechnet! Klopps Vorgänger in Liverpool war von den Reds im Oktober 2015 davongejagt worden. Im schottischen Exil bei Celtic Glasgow gewann er jeden nationalen Titel, um den er spielte - und empfahl sich für eine Rückkehr nach England.

Als er vor zehn Monaten in Leicester anfing, fand er den Klub am Boden vor. Der Tod des beliebten Besitzers Vichai Srivaddhanaprabha bei einem tragischen Hubschrauberabsturz im Oktober 2018 hatte ganz Leicester in tiefe Trauer gestürzt.

Die Stadt, die Fans, die Mannschaft - alle hätten etwas verloren gewirkt, sagte Rodgers, "aber ich hatte das Gefühl, das Licht wieder zurückbringen zu können". Schon nach einer Woche habe er sich in Leicester wie zu Hause gefühlt, erzählte der Nordire, "als wäre ich schon viel länger hier". Der Mannschaft impfte er ein: "Ihr habt es schon einmal geschafft, aber ihr habt es nicht bewahrt. Wir wollen etwas schaffen, das bleibt!"

Leicester stellt die beste Abwehr der Premier League

Eine zweite Meisterschaft? Seit dem Hinspiel in Liverpool (1:2) hat Leicester alle acht Premier-League-Spiele gewonnen - das gab es noch nie. Vardy, mit Rodgers' Vorgänger Claude Puel über Kreuz, genießt wieder alle Freiheiten und trifft wie zu besten Zeiten.

Dass der 32-Jährige aus der Nationalmannschaft zurücktrat, kommt Leicester zugute. Die Abwehr um Meistertorwart Kasper Schmeichel und den kultisch verehrten Ex-Freiburger Caglar Söyüncü ist mit nur zehn Gegentoren die beste der Insel.

Das Mittelfeld-Trio mit dem Nigerianer Wilfred Ndidi, Neu-Nationalspieler James Maddison und dem Belgier Youri Tielemans ist "das aufregendste des Landes" ("Guardian"). Und die Mentalität passt. "Die Spieler glauben, dass sie jedes Spiel gewinnen können", sagte Rodgers. Es sei "lächerlich", Leicester nicht als ernsthaften Herausforderer zu sehen, schreibt der "Guardian", "ein weiteres Wunder" sei möglich.

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