15.10.2018 11:55 Uhr

Brasilien vs. Argentinien als Neymars One-Man-Show

Neymar präsentierte sich im Nationaltrikot aktuell in Bestform
Neymar präsentierte sich im Nationaltrikot aktuell in Bestform

Nach dem WM-Theater redet und spielt Brasiliens Superstar Neymar wieder Fußball. Sein argentinischer Freund Lionel Messi hockt noch im Schmollwinkel.

Mit der Kapitänsbinde kam die Verantwortung, in der Bringschuld dann auch die spielerische Raffinesse zurück. Nach Toren und Vorlagen findet er gar selbst wieder zu Wort: Brasiliens Fußballstar Neymar ist am Dienstag im "Superclasico de las Americas" gegen Argentinien in Dschidda/Saudi-Arabien unumstrittener Protagonist. Auch weil Lionel Messi seine WM-Enttäuschung lieber fernab der Nationalelf verarbeitet.

Und deshalb am Wochenende von einem anderen Idol der Gauchos deutlich die Leviten gelesen bekam. "Es ist sinnlos, einem zum Anführer zu machen, der vor einer Partie 20 Mal aufs Klo rennt. Hören wir auf, Messi zu vergöttern", sagte unerwartet kritisch, aber gewohnt provokativ Diego Maradona aus seinem "Exil".

Neymar in Bestform, Messi am Essenstisch

Der Weltmeister von 1986, der heute als Trainer beim mexikanischen Zweitligisten Dorados um Aufmerksamkeit buhlt, rät deshalb: "Ich würde ihn nicht berufen." Was Interimscoach Lionel Scaloni auf ausdrücklichem Wunsch des 31 Jahre alten Superstars vom FC Barcelona wohl auch beim Jahresabschluss der Seleccion im November nicht machen wird.

Und während Messi die Länderspielpause auskostet, am Sonntag im großen Familienkreis im idyllischen Vorpyrenäen-Dorf Bolivar gemütlich speiste und dies auf Instagram auch noch demonstrativ kundtat, tischt nach seinen WM-Sperenzchen ein scheinbar geläuterter Neymar beim fünfmaligen Weltmeister wieder groß auf. Zunächst mit je einem Tor gegen die USA (2:0) und El Salvador (5:0), am Freitag mit zwei Vorlagen beim 2:0 gegen Saudi-Arabien.

"Neuer" Neymar gibt sich bescheiden

"Logisch, dass ich nicht allem zustimme, was gesagt wurde. Aber ich wollte nicht meine Meinung in einer schwierigen Situation für meine Kollegen und mich äußern", sagte der 26-Jährige über sein Schweigen nach der WM. Mehr zu seinen Mätzchen in Russland und der weltweiten Kritik daran gab es aber nicht zu hören.

Weniger Eigensinn, mehr Teamgeist, das ist auch aus den Worten des neuen Kapitäns herauszuhören. "Ich bin glücklich über meine Auftritte, mit den Spielen, die ich mache. Vorlagen zu geben ist genauso wichtig wie Tore zu schießen", so Neymar, Version 2018/19.

Trophäe wartet auf den Sieger

Und der "Zehner" nimmt die Führungsrolle ernst. "Ich habe ihnen schon in der Kabine gesagt, dass die nächste Partie etwas ganz Besonderes ist, weil es gegen Argentinien geht", berichtete Neymar direkt nach dem Sieg gegen die "Saudis", in dem er wie auch zuletzt im Trikot von Paris St. Germain als Taktgeber mit Spielwitz brillierte.

Beim als Superclasico titulierten Duell der südamerikanischen Erzrivalen im König-Abdullah-Stadion wartet auf den Sieger gar eine Trophäe, weshalb bei Remis nach 90 Minuten ein Elfmeterschießen vorgesehen ist. Einen Pokal mit der Nationalelf in die Höhe strecken: Für Neymar wäre es ein Teil der Wiedergutmachung. Für Messi bleibt es ein Traum.

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