25.08.2018 13:48 Uhr

Bayerns getrübte Freude: Coman-Schock und Robben-Frust

Kingsley Coman wird dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen
Kingsley Coman wird dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen

Die schwere Verletzung von Kingsley Coman dämpfte die Freude über den Auftaktsieg bei Bayern München und überlagerte die Diskussionen um den brisanten Konkurrenzkampf.

Die Spieler schrieben vor dem Auslaufen erst einmal fleißig Autogramme und zeigten sich fannah. Die Stimmung bei den Stars von Bayern München und bei Trainer Niko Kovac war trotz der Euphorie der Anhänger bei der öffentlichen Einheit am Samstag aber gedämpft. Auch am Tag nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg zum Saisonauftakt gegen Herausforderer TSG Hoffenheim saß der Schock über die schwere Verletzung von Kingsley Coman tief.

"Das ist bitter und tut extrem weh. Ich war schockiert. King hat bis dahin überragend gespielt", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich mit bedrückter Miene. "Das Einzige, was das Ergebnis trübt, ist die erneute Verletzung von Kingsley Coman", schrieb Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Twitter. "Das ist schade. Er war ja vor der WM schon ausgefallen und gerade erst wieder zurück", ergänzte Kapitän Manuel Neuer.

Hoffenheims Niko Schulz, der bei seinem Foul vehement in Coman hineingerauscht war, entschuldigte sich für sein hartes Einsteigen: "Für ihn tut es mir leid. Es war keine Absicht."

Coman fehlt mehrere Wochen

Mit Tränen in den Augen und gestützt auf zwei Betreuer hatte Coman den Platz verlassen. Die bittere Diagnose kam noch mitten in der Nacht: Der 22 Jahre alte Franzose zog sich kurz vor der Halbzeitpause bei einem Zweikampf mit dem Hoffenheimer Nico Schulz einen Riss der Syndesmose oberhalb des linken Sprunggelenkes zu. Coman muss operiert werden und fällt mehrere Wochen aus.

Damit bewahrheiteten sich auch die Befürchtungen von Kovac, der schon direkt nach der Partie "etwas Schlimmes" geahnt hatte. Dabei hatte sich Coman, der wegen eines Syndesmoserisses bereits weite Teile der Rückrunde und deshalb auch die WM in Russland verpasst hatte, gerade wieder herangekämpft und zum Auftakt sogar den Vorzug vor Altstar Arjen Robben erhalten.

Damit hatte Kovac vor seiner erfolgreichen Ligapremiere in München gleich einmal ein deutliches Zeichen gesetzt, zumal auch Mats Hummels, Leon Goretzka und James zunächst nur auf der Ersatzbank des deutschen Rekordmeisters saßen. Weltmeister Corentin Tolisso und der wechselwillige Sebastian Rudy standen erst gar nicht im Kader. "Es wird immer wieder vorkommen, dass ich rotiere", sagte Kovac dazu lapidar.

Robben und Hummels äußern sich

Robben sprach im "ZDF" von einer "Riesenenttäuschung. Auch wenn ich 34 bin: Nach sieben harten Wochen Vorbereitung willst du beim Auftakt dabei sein". Er müsse die Entscheidung aber respektieren, "wenn du dann reinkommst, musst du es zeigen". Das tat Robben. Er traf zum Endstand (89.).

Mats Hummels äußerte sich via Twitter zu seiner Nicht-Berücksichtigung und beruhigte die Gemüter: "Leute, lasst euch nicht gleich verrückt machen. Ich sage fast nie was wenn ich nicht gespielt habe, dann darf nämlich auch ich mal ne Interviewpause machen."

"Jeder hat gemerkt, dass er Gas geben muss"

Auch Neuer wollte die brisante Konkurrenzsituation im Münchner Luxus-Kader nicht überbewerten. "Es wird sich viel tun über die Saison. Die, die reingekommen sind, haben eine positive Ausstrahlung gezeigt. Das ist ein klares Signal, dass man so eine Rolle auch gut annehmen kann", sagte der Torwart.

Das sei "programmiert, dass in unserem Kader auch mal große Namen weggelassen werden", meinte Premierentorschütze Thomas Müller. Dies sei aber "nicht in Stein gemeißelt". "ZDF"-Experte Oliver Kahn sprach von einem "Hallo-wach. Jeder hat gemerkt, dass er Gas geben muss".

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