28.06.2018 21:51 Uhr

Januzaj entscheidet den "Kampf der Reservisten"

Adnan Januzaj zirkelt den Ball ins englische Gehäuse
Adnan Januzaj zirkelt den Ball ins englische Gehäuse

Im Kampf der Reservisten hat Belgien seine Erfolgsserie bei der WM in Russland fortgesetzt.

Die Roten Teufel besiegten in einem eigenartigen "Endspiel" um den Sieg in der Gruppe G England mit 1:0 (0:0) und erreichten damit zudem als dritte Mannschaft nach Uruguay und Kroatien mit der Maximal-Ausbeute von neun Punkten die K.o.-Runde. Auch England hatte bereits als Teilnehmer am Achtelfinale festgestanden.

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In einem Spiel, das beide Mannschaften allem Anschein nach nicht mit letztem Einsatz bestritten, erzielte Adnan Januzaj (51.), einst für kurze Zeit bei Borussia Dortmund aktiv, den Treffer für die auf neun Positionen veränderten Belgier.

Englands Teammanager Gareth Southgate meinte zu der Pleite: "Natürlich wollen wir Matches gewinnen, deshalb sind wir nicht zufrieden. Aber das Achtelfinale ist das wichtigste Spiel seit Jahrzehnten. Die Zuschauer verstehen, was das wirklich Wichtige ist."

Sein Gegenüber Roberto Martínez sagte: "Der Sieg ist nicht so wichtig, wir wollten ein gutes Spiel machen. Man kann keine Szenarien planen - jetzt zählt nur Japan." Der Viertelfinalist von 2014 trifft damit am kommenden Montag in Rostow auf Japan. Auf die zuvor ebenfalls zweimal siegreichen Engländer wartet einen Tag später im Spartak-Stadion von Moskau Kolumbien.

Viel war vor dem Spiel spekuliert worden. Beide Mannschaften begannen nach zwei Siegen punktgleich (6) und torgleich (8:2), ein Unterschied bestand nur in der Anzahl der Gelben Karten, die im Falle des Gleichstands nach dem Spiel den Ausschlag geben würden: England begann mit zwei, Belgien mit drei. Klar war: Der zweitplatzierte würde im Viertelfinale wohl Brasilien aus dem Weg gehen und auf die Schweiz oder Schweden treffen.

Pfiffe von den Rängen im ersten Durchgang

Das Geschehen vor 33.973 irritierten Zuschauern in der letzten WM-Partie am Standort Kaliningrad glich daher phasenweise einem Freundschaftsspiel. Die Intensität war nicht sonderlich hoch, es gab kaum Zweikämpfe, kaum Pressing, kaum intensive Läufe. Nach 25 Minuten gab es erste Pfiffe, als sich die Belgier in der Abwehr ungestört den Ball zuspielten, die Engländer attackierten einfach nicht.

Nach nicht einmal einer halben Stunde waren schon zwei belgische Spieler verwarnt worden - im "Kampf" um Platz zwei ein klarer Vorteil. Und hatte nicht Belgiens Trainer Roberto Martinez zuvor erklärt: "Es ist nicht unsere Priorität zu siegen"? Immerhin: Durch die Änderungen in seiner Anfangsformation, von denen auch der leicht angeschlagene Torjäger Romelu Lukaku betroffen war, schien er auch eine Niederlage billigend in Kauf zu nehmen.

Auch Kane nur auf der Ersatzbank

Zur Pause gab es dann für beide Mannschaft ein gellendes Pfeifkonzert, das auch den Engländern galt. Gareth Southgate hatte seine Mannschaft auf acht Positionen verändert und seinen Torjäger Harry Kane auf der Bank gelassen. "Wir wollen das Spiel gewinnen, wir wollen eine Siegermentalität entwickeln", hatte Southgate versichert. Was nichts daran änderte, dass auch seine Mannschaft ohne den letzten Biss spielte.

Tatsächlich gab es auch ein paar Torchancen, doch der unbedingte Wille, sie auch zu nutzen, war bei beiden Mannschaft wohl schon mal größer. Die beste Gelegenheit vergab Marcus Rashford, der frei vor Belgien Torhüter Thibaut Courtois auftauchte, Courtois lenkte den Ball noch zur Ecke ab (66.). In der Schlussphase vergaben die Roten Teufel mehrere Chancen, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.

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