24.06.2018 21:57 Uhr

Kolumbien schießt Lewandowskis Polen aus dem Turnier

Polen nach Niederlage gegen Kolumbien bei der WM ausgeschieden
Polen nach Niederlage gegen Kolumbien bei der WM ausgeschieden

Im Duell der Stars von Bayern München hat James die WM-Träume von Robert Lewandowski jäh beendet. Der Kolumbianer gewann mit seiner Mannschaft gegen Polen vor 20.000 begeisterten Landsleuten in Kasan ungefährdet mit 3:0 (1:0) und hat damit noch die große Chance, das Achtelfinale zu erreichen. Mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen den Senegal steht der Viertelfinalist von 2014 auf jeden Fall in der K.o.-Runde.

Lewandowski erlebt dagegen bei seiner ersten WM einen Albtraum. Polen kann sich nach zwei Niederlagen am kommenden Donnerstag gegen Japan nur noch ehrenhaft aus Russland verabschieden.

Im Duell der Verlierer des ersten Spieltags war James vor 42.873 Zuschauern am ersten und dritten Tor beteiligt. Er schlug zunächst die Flanke, die Abwehrspieler Yerry Mina vom FC Barcelona verwandelte (37.). Nach dem Tor von Kapitän Radamel Falcao (70.) legte er auch für Juan Cuadrado (75.) auf.

Polens Trainer Adam Nawalka erkannte: "Unsere Spieler haben das Beste gegeben bis zum Ende, aber wir haben gegen ein sehr starkes Team verloren. Das Spiel war bis zum ersten Tor sehr ausgeglichen. Danach haben wir den Gegner attackiert, aber es war kein flüssiges Spiel. Wir waren nicht effizient und effektiv genug. Es tut mir sehr leid, ich bin sehr traurig, aber morgen ist ein neuer Tag."

Den Cafeteros (3 Punkte) könnte gegen Sénégal (4 Punkte) am letzten Spieltag auch schon ein Unentschieden reichen - dann allerdings müsste Japan (4 Punkte) gegen Polen verlieren.

"Wir haben vom Anfang bis zum Ende unseren Spielstil durchgezogen. Wir mussten gewinnen, es gab keinen Raum für Fehler. Es war ein schönes Spiel mit kreativem Fußball. Das Tor von Falcao ist eine der größten Freuden des heutigen Abends. Er ist ein Symbol des kolumbianischen Fußballs. Dass er getroffen hat, ist wichtig für die kommenden Spiele", so Kolumbiens Trainer José Pekerman.

Polen, WM-Dritter 1974 und 1982, hatte zuletzt 1986 die K.o.-Runde erreicht.

Lewandowski hatte gleich nach der Auslosung getwittert: "Hallo mein Bruder, ich erinnere mich an deine großartigen Tore während der letzten WM, ich hoffe, Du wirst dich an meine aus Russland erinnern." James war bei der WM 2014 mit sechs Treffern in fünf Spielern Torschützenkönig geworden, obwohl er mit Kolumbien im Viertelfinale an Brasilien gescheitert war. Gegen Japan wurde er für die letzte halbe Stunde eingewechselt, Lewandowski spielte in seinem ersten WM-Spiel durch - blieb aber wirkungslos. Im zweiten erging es ihm nicht viel besser.

Milik nur auf der Bank

Gegen die Kolumbianer erhielt Lewandowski nach dem 1:2 gegen Sénégal einen neuen Sturmpartner: Dawid Kowniacki von Sampdoria Genua kam anstelle des ehemaligen Leverkuseners Arkadiusz Milik neu in die Mannschaft. Dem Torschützenkönig der Bundesliga half dies freilich wenig. Er ließ sich daher weit zurückfallen, um überhaupt an den Ball zu kommen. Erst in der 58. Minute besaß Polens Kapitän die erste Torchance, scheiterte aber nach einem langen Pass an Kolumbiens Torhüter David Ospina.

James hatte an einer Wadenverletzung laboriert, weshalb er gegen Japan (1:2) nicht von Beginn an gespielt hatte. Nun benötigte er ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen, wechselte dabei ständig seine Position und war dadurch permanent anspielbereit. Im Gegensatz zu den Polen versuchte es Kolumbien mit Kombinationfußball in den Strafraum hinein. Die Führung durch den Treffer von Mina war auch deshalb verdient, weil die Cafeteros wesentlich mehr für die Offensive taten.

Das änderte sich ein wenig in der zweiten Halbzeit, als Polen mehr tat und sich die Kolumbiener zurückzogen. Lewandowski und seinen Mitspielern unterliefen im Mittelfeld allerdings auch zu viele Fehlpässe. Kolumbien profitierte beim Verteidigen der Führung dagegen von seiner Ballsicherheit.

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