03.06.2018 12:38 Uhr

Österreich jubelt: "Cordoba zur Ruhe gebracht"

Die ÖFB-Elf feierte einen historischen Sieg gegen Deutschland
Die ÖFB-Elf feierte einen historischen Sieg gegen Deutschland

Österreich feiert den ersten Sieg gegen den großen Nachbarn seit 32 Jahren - und will eine Legende nun endgültig ruhen lassen. Mittendrin ausgerechnet ein Deutscher: Trainer Franco Foda.

Österreich hat einen neuen Mythos. "Wir haben immer Cordoba, Cordoba gehört", sagte Marko Arnautovic am Sonntagabend im rot-weiß-roten Fahnenmeer des Wörthersee-Stadions euphorisch: "Jetzt heißt es Klagenfurt! Wir haben Cordoba zur Ruhe gebracht."

Das kleine Österreich hatte den großen Fußball-Weltmeister Deutschland besiegt. Erstmals in diesem Jahrtausend, erstmals gar seit 32 Jahren. Zwar "nur" in einem Testspiel und nicht wie 1978 in Argentinien bei der WM - dieser Umstand wurde in der Alpenrepublik aber schnell nebensächlich.

"Danke für diesen historischen Sieg"

Zu lange schon wurde das "Wunder von Cordoba" als Synonym österreichischer Siege gegen Deutschland verwendet - unabhängig von der Sportart. Nun könnte Klagenfurt diesen Platz einnehmen. In Österreich wird der 2. Juni 2018 jedenfalls als Fußball-Feiertag in die Geschichte eingehen: "Danke für diesen historischen Sieg", titelte die "Kronen Zeitung". Nach neun Niederlagen in Serie feierte Österreich wieder einen Erfolg gegen den großen Nachbarn, zuletzt war dies 1986 der Fall gewesen.

Nationaltrainer Franco Foda, ein Deutscher, ausgerechnet, jubelte ausgelassen, schrie die Freude heraus und ballte beide Hände zu Fäusten. "Es wurde Zeit. Ich bin überglücklich, gegen Deutschland gewonnen zu haben", sagte der erste deutsche ÖFB-Trainer.

Der gebürtige Mainzer entwickelt sich zum Glücksgriff, mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen stellte der 52-Jährige einen Rekord ein. Außerdem feierte die Mannschaft den siebten Sieg in Folge, das war zuvor nur dem legendären Wunderteam zwischen 1933 und 1934 gelungen.

"...es sind trotzdem die Deutschen"

"Einige werden sagen, dass Deutschland nicht die beste Elf aufgeboten hat und sich einige nicht verletzen wollten, aber es sind trotzdem die Deutschen", sagte Österreichs Star Arnautovic: "Wenn wir so weitermachen, sieht es für die nächsten Turniere gut aus."

Erst wurde der Anstoß wegen starker Regenfälle um fast zwei Stunden verschoben, im zweiten Durchgang geriet die DFB-Elf in einem Stadion, das Wörthersee heißt, ins Schwimmen. Auch Wortspiel-Liebhaber kamen an diesem Samstag voll auf ihre Kosten.

Der Titel bei der eigenen "Mini-WM" kann den Österreichern gar nicht mehr genommen werden. Nach den Testspiel-Erfolgen gegen Gastgeber Russland (1:0) und Weltmeister Deutschland (2:1) ist am kommenden Sonntag Rekordweltmeister Brasilien in Wien zu Gast.

Bei der WM in Russland sind die Österreicher allerdings zum Zuschauen verdammt. Doch der Sieg gegen Deutschland ist ein schöner Trost für die nächsten Monate, nein Jahre.

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