23.04.2018 12:12 Uhr

Grüße aus der Gruft: Köln als Faktor im Abstiegskampf

1. FC Köln könnte zum Zünglein an der Waage werden
1. FC Köln könnte zum Zünglein an der Waage werden

Der 1. FC Köln hat die letzte Chance durch das 2:2 gegen Schalke 04 quasi verspielt, kann allerdings als Gegner des SC Freiburg und des VfL Wolfsburg sehr wohl noch in den Abstiegskampf eingreifen.

Am Sonntag hat die kölsche Fußball-Seele zumindest emotional Abschied genommen von der ersten Bundesliga. Nach dem 2:2 (1:2) gegen Schalke 04 flossen Tränen bei Profis und Fans, der fast sichere Gang in die Zweitklassigkeit wurde akzeptiert - für die verbleibenden drei Spieltage schlüpft der 1. FC Köln nun in eine andere Rolle: In die des Abstiegsgespenstes. Wen nimmt der Tabellenletzte mit in die Gruft?

"Wir sind in der Pflicht, weiterhin Woche für Woche abzuliefern", sagt Trainer Stefan Ruthenbeck: "Denn wir spielen noch gegen Freiburg und Wolfsburg." Der FC darf in den kommenden drei Wochen mit darüber entscheiden, wer ihn in die 2. Liga begleiten muss. Die eigenen Chancen auf den Klassenerhalt sind bei acht Punkten Rückstand nur noch rechnerisch vorhanden.

Doch ab Rang 14 wird gezittert. Dort steht der VfL Wolfsburg, punktgleich allerdings mit dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg (alle 30), der den Relegationsrang belegt. Dieses Trio wirkt wie gelähmt in den vergangenen drei Wochen, und dieser Umstand macht dem wiedererstarkten Hamburger SV Mut. Nur noch fünf Punkte beträgt der Rückstand nach dem Sieg über Freiburg (1:0) - und am kommenden Samstag (15:30 Uhr) geht es nach Wolfsburg. Es ist die Chance, auf zwei Punkte heranzurücken.

Holtby: "Wäre nicht gerne der Gejagte"

"Wenn wir dieses Spiel auch gewinnen würden, wäre es wie eine Art Viertelfinale, dann müssten wir das nächste Spiel auch wieder gewinnen", sagt der neue HSV-Trainer Christian Titz, der Macher des kaum noch erwarteten Aufschwungs, der von seiner Mannschaft nun "Selbstvertrauen, Fokussierung und Gier" fordert. Der Verlauf der vergangenen Wochen könnte im Endspurt zum großen Vorteil der Hamburger werden. "Aus psychologischer Sicht wäre ich jetzt nicht gern der Gejagte", sagt auch Mittelfeldspieler Lewis Holtby.

Das Duell in Wolfsburg wird damit vor allem für die hochdotierte Mannschaft aus der Autostadt zum Charaktertest, mindestens ein Unentschieden muss vor eigenem Publikum her. Die Eindrücke der jüngsten 0:3-Niederlage in Mönchengladbach machten allerdings wenig Mut. "So funktioniert kein Abstiegskampf", kritisierte Sportdirektor Olaf Rebbe, man müsse "Einzelne fragen, ob sie alles gegeben haben." Leidenschaftslos präsentierte sich die Mannschaft von Bruno Labbadia zuletzt, im Borussia-Park erspielte sie sich in 90 Minuten nicht eine einzige Torchance.

Freiburg mit allen Möglichkeiten gegen Köln

Die Mainzer erweckten vor allem am vergangenen Samstag in Augsburg (0:2) nicht den Eindruck, über die nötige Qualität für den Endspurt zu verfügen. Und die hochverdiente Niederlage brachte das Team von Trainer Sandro Schwarz in eine ganz schwierige Lage, denn Mainz hat mit den Spielen gegen RB Leipzig (Sonntag, 15:30 Uhr), bei Borussia Dortmund und gegen Werder Bremen das wohl schwierigste Restprogramm der Abstiegskandidaten.

Hoffnung auf die Rettung dürfen sich Wolfsburg und Mainz allerdings durchaus machen, aufgrund der Schwäche des SC Freiburg. Zur Saisonmitte wirkten die Breisgauer noch recht sorgenfrei, in den letzten drei Spielen verloren sie aber ausgerechnet gegen die direkten Konkurrenten Wolfsburg (0:2), Mainz (0:2) und eben Hamburg. Am Samstag (15:30 Uhr) kommt nun der 1. FC Köln in Freiburg vorbei. Und grüßt schon mal aus der Gruft.

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