18.04.2018 13:02 Uhr

Nach Schalke-Aussagen: Boateng erntet Shitstorm

Kevin-Prince Boateng ist bei Eintracht Frankfurt ein wichtiger Faktor
Kevin-Prince Boateng ist bei Eintracht Frankfurt ein wichtiger Faktor

Kevin-Prince Boateng von Eintracht Frankfurt hat mal wieder gegen seinen Ex-Klub Schalke 04 ausgeteilt.

Der "Shitstorm" ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatte Kevin-Prince Boateng seine Zeit bei Schalke 04 als "Faustschlag ins Gesicht" gegeißelt, schlugen die Anhänger der Königsblauen im Internet zurück. Wäre er auf Schalke so stark aufgetreten wie seit Monaten im Trikot des Bundesligisten Eintracht Frankfurt, könnte der Fußballprofi mit dem "Bad Boy"-Image immer noch beim Tabellenzweiten spielen - so lauteten die mildesten Reaktionen.

Zuvor hatte Boateng, der heftige Reaktionen spätestens seit seinem rüden Foul am damaligen Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack im Jahr 2010 gewohnt ist, mit Schaudern an seine Zeit bei Schalke zurückgedacht. Der 31-Jährige bezeichnete seine zwei Jahre in Gelsenkirchen als Tiefpunkt seiner Karriere.

"Dort habe ich am meisten nachgedacht, es war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Es ist die Realität, dass wenn alles gut läuft, alles super ist. Und wenn nicht, wird man fallen gelassen. Das war für mich so der Zeitpunkt", sagte Boateng bei "Sport1": "Ich kann heute stolz sein, dass ich da wieder rausgekommen bin und diese ganze Kraft, Traurigkeit, Energie und Aggressivität in etwas Positives umwandeln konnte. Es hat mir die Augen geöffnet über dieses Fußballgeschäft, wie schnell es gehen kann."

Von eigener Stärke überrascht

Boateng war in der Saison 2013/14 vom italienischen Topklub AC Mailand zu Schalke gewechselt und absolvierte insgesamt 60 Partien für die Königsblauen. Im Mai 2015 wurde der Mittelfeldspieler vor dem 33. Bundesliga-Spieltag vom Verein beurlaubt. Der damalige Manager Horst Heldt begründete die Maßnahme aufgrund von "fehlender Körpersprache, die wir in den letzten 14 Tagen nicht gebrauchen können".

Rückblickend bedauert Boateng sein Aus nicht mehr: "Manchmal ist es vielleicht besser, sich zu trennen, weil man danach neue Wege gehen und sich weiterentwickeln kann." Nach der Trennung von Schalke wechselte der Deutsch-Ghanaer zurück zum AC Mailand. Im Sommer 2017 verpflichtete die Eintracht Boateng ablösefrei vom spanischen Erstligisten UD Las Palmas.

Bei den Hessen spielt der Halbbruder des deutschen Nationalspielers Jérôme Boateng eine richtig gute Saison und ist mit für den Aufschwung verantwortlich. "Ich bin auf einem Level, das ich selbst nicht mehr für möglich gehalten hätte", sagte Boateng.

Boateng: "Bin zufrieden mit mir und meiner Karriere"

Bei Schalke war das ganz anders. Dort konnte Boateng nie richtig überzeugen. Und zum Ärger für alle S04-Fans stichelte Boateng zuletzt nicht nur gegen Königsblau, er schwärmte auch noch vom Erzrivalen Borussia Dortmund und dessen Ex-Trainer Jürgen Klopp. "Er war der Beste, den ich je hatte", äußerte Boateng über seine Zeit beim BVB unter Klopp 2009: "Nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch."

Was den Menschen Boateng angeht, so hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. Um das zu erkennen, genügt ein Blick auf seinen Facebook-Auftritt. Das Familienglück kommt an erster Stelle. Ein Foto vom zurückliegenden vierten Geburtstag seines Sohns Maddox Prince, auf dem Boateng mit Kind und Frau Melissa Satta zu sehen ist, steht ganz oben. Weiter unten kann sich der User über das vielfältige Engagement Boatengs gegen Rassismus informieren.

Dass er aus seinem sportlichem Talent nicht alles herausgeholt hat, belastet Boateng nicht mehr. "Ich weiß - ohne arrogant klingen zu wollen - dass ich bei Real Madrid hätte spielen können. Aber dafür habe ich nicht genug gearbeitet", sagte der ehemalige Nationalspieler Ghanas, der inzwischen mit sich im Reinen ist: "Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich zufrieden bin mit mir und meiner Karriere."

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