28.03.2018 09:22 Uhr

Presse: "Berlin bringt Brasilien ein wenig Frieden"

Brasilien setzte sich mit 1:0 gegen Deutschland durch
Brasilien setzte sich mit 1:0 gegen Deutschland durch

Nach dem 1:0-Sieg gegen Deutschland herrscht bei den brasilianischen Pressevertretern vorsichtiger Optimismus. Als Revanche für das 7:1 im WM-Halbfinale 2014 lassen die meisten Medien den Sieg jedoch nicht gelten. Die internationalen Pressestimmen zum Spiel.

Brasilien

Estado: "In der ersten Begegnung nach dem 7:1 besiegt Brasilien Deutschland in Berlin. Nach dem Tor von Gabriel Jesus kann Tite ohne die Anwesenheit des Gespenstes von vor vier Jahren nach Russland fahren. Zu keiner Zeit hatte das Spiel die Qualität des Halbfinals von 2014. Aber Tite hat bekommen, was er wollte. Löw schickte eine Mannschaft mit sieben Reservisten auf das Feld und wechselte während des Spiels fünf Mal. Trotzdem hat das Team die Brasilianer vor Aufgaben gestellt."

Folha de Sao Paulo: "Das brasilianische Team zeigt, dass es im 21. Jahrhundert angekommen ist. Der Sieg gegen Deutschland markiert den Beginn einer neuen Ära nach dem 7:1."

Lance: "Es war zwar keine Rache für das 7:1, aber der Sieg hat gezeigt, dass Brasilien die Kraft hat, den Weltmeister zu besiegen. Die Niederlage von 2014 werden sie nie vergessen. Aber der Sieg am Dienstag in Berlin bringt dem brasilianischen Fußball ein wenig Frieden. Die Aufstellung der beiden Teams machte bereits deutlich, dass das historische Debakel Teil der Mystik des Fußballs bleibt. Es war ein anderes Deutschland und ein anderes Brasilien."

O Dia: "Die Begegnung der beiden Teams in Berlin war recht ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten Chancen, aber es fehlte an Phantasie."

O Globo: "Brasilien zeigte einige gute Aspekte beim Sieg gegen die deutsche Reserve. Vergesst jede Möglichkeit der Rache, falls jemand in Betracht zieht, das Freundschaftsspiel mit dem WM-Halbfinale vor vier Jahren zu vergleichen. Das Trauma ist allerdings überwunden. Natürlich gibt es eine Reihe von positiven Aspekten. Aber die Brasilianer offenbarten auch einige Fehler und Rückstände."

England

Mirror: "Gabriel Jesus beendet den Lauf des Weltmeisters. Vier Jahre nach dem 7:1 erzeugte Brasilien den Anschein von Rache. Für die Brasilianer war es eine gute Vorbereitung auf den Sommer. Sie waren der verdiente Sieger in Berlin."

Sun: "Gabriel Jesus schießt das einzige Tor des Spiels - die Samba-Jungs beeindrucken in Berlin. Die Südamerikaner waren das deutlich bessere Team. Jesus stellte Boateng und Rüdiger mit seinem Tempo und seinen Bewegungen vor Probleme."

Deutschland:

Bild: "Deutschland verliert 1358 Tage nach der 7:1-Sternstunde im WM-Halbfinale in Berlin 0:1 gegen Brasilien. Damit verpasst Jogi Löw den Ungeschlagen-Rekord von Jupp Derwall und kassiert die erste Pleite seit 22 Spielen und dem EM-Halbfinale 2016. Brasilien gelingt ohne Superstar Neymar zumindest die Mini-Revanche für 2014. Aber auch kein Wunder bei unserer B-Elf!"

Süddeutsche: "Nach einer A-Leistung mit der A-Elf gegen Spanien vier Tage zuvor reicht es gegen Brasilien mit einer B-Elf nur zu einer C-Leistung. Das wurmt Bundestrainer Joachim Löw, der am Spielfeldrand Laufwege eines Raubtiers im Käfig zeigt. Gündogan wird zum Luxusproblem. Ilkay Gündogan zeigt gegen Brasilien eines seiner schwächeren Länderspiele. In der Hierarchie der Mittelfeldspieler dürfte er damit zurückgefallen sein."

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