27.03.2018 08:33 Uhr

3:15 Tore: Rettet der DFB Europas Fußball-Ehre?

Mats Hummels und Co. wollen Europas miese Bilanz aufpolieren
Mats Hummels und Co. wollen Europas miese Bilanz aufpolieren

Der fulminante 7:1-Sieg, der die WM-Träume von Gastgeber Brasilien im Halbfinale der Endrunde 2014 rüde beendete und das Land in Schockstarre versetzte, ist vor dem Test der DFB-Elf gegen die Selecao (Dienstag, 20:45 Uhr in Berlin) in aller Munde. Stellvertretend für den europäischen Kontinent geht es für die Mannen von Joachim Löw aber auch darum, einen möglicherweise richtungsweisenden Trend zu stoppen.

Wenn Toni Kroos, Mats Hummels und Co. die Stars vom Zuckerhut zum freundschaftlichen Tanz bitten, steht auch die europäische Ehre auf dem Spiel. Sieben Mal kam es in den vergangenen Tagen bereits zum Duell Europa gegen Südamerika - sieben Mal unterlag die Alte Welt.  

Angeführt von Luis Suárez und Edinson Cavani besiegte Uruguay die Tschechen mit 2:0, der kommende DFB-Gegner Brasiliens zeigte WM-Gastgeber Russland vor eigener Kulisse mit 3:0 die Grenzen auf und Argentinien wies Italien auch ohne Lionel Messi mit 2:0 in die Schranken. Damit aber nicht genug: Frankreichs WM-Mitfavoriten erwischten in Paris einen Top-Start und gingen nach 26 Minuten mit 2:0 in Führung, ehe James Rodríguez und Co. eine furiose Aufholjagd starteten und Kolumbiens Cafeteros zum 3:2-Erfolg führten.

Sieben Niederlagen und 3:15 Tore

Zudem siegte Peru 2:0 gegen Kroatien, das immerhin Ivan Rakitic, Ivan Perisic, Luka Modric und Mario Mandzukic ins Rennen schickte, Chile gewann 2:1 gegen Schweden. Der knappe 1:0-Sieg der Uruguayer am Montag beim China Cup gegen Wales machte die europäische Horrorbilanz der letzten Tage perfekt. Letztlich standen aus Sicht Europas sieben Pleiten und 3:15 Tore zu Buche. 

Besonders peinlich: Woran die europäischen Teams reihenweise scheiterten, gelang ausgerechnet einem der größten Underdogs des Weltfußballs: Curacao spielte am Samstag zunächst 1:1 gegen Bolivien, in der Nacht zu Dienstag (MESZ) gewann der Fußball-Zwerg einen weiteren Test gar mit 1:0. 

Nun ist es an allen voran an Deutschland, die Bilanz in der zweiten Rutsche der Freundschaftspiele aufzupolieren. Die Hoffnung dämpft jedoch, dass Löw nicht unbedingt seine allererste Garde ins Rennen schickt. Der Bundestrainer kündigte bis zu fünf Veränderungen im Vergleich zum guten Test gegen Spanien an. Brasilien sinnt hingegen auf Wiedergutmachung für die 1:7-Schmach und dürfte bis in die Haarspitzen motiviert sein. "Dieses Länderspiel in Berlin ist auch Teil des Prozesses der Vernarbung", stellte Selecao-Caoch Tite im Interview mit dem "kicker" klar.

Neben den Deutschen versuchen Island (gegen Peru) und Spanien (gegen Argentinien) weitere Teams, die Ehre der Europäer zu retten.

Man darf gespannt sein. Denn auch wenn Freundschaftsspiele nur selten den wahren Leistungsstand widerspiegeln, lässt sich die bisherige Ausbeute durchaus als Fingerzeig für die WM lesen.

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