13.03.2018 08:44 Uhr

Müller-Wohlfahrt ätzt nach Streit gegen Guardiola

Guardiola misstraute offenbar der Expertise von Müller-Wohlfahrt
Guardiola misstraute offenbar der Expertise von Müller-Wohlfahrt

Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ist eine Institution beim FC Bayern München. Der 75 Jahre alte Arzt arbeitete Jahrzehnte für den deutschen Rekordmeister, dann trennte sich der Doc 2015 wegen eines Streits mit Ex-Trainer Pep Guardiola von den Münchenern. In seinem neuen Buch gibt er intime Details über den Streit mit dem Spanier preis.

"Ich halte Pep Guardiola für einen Menschen mit einem schwachen Selbstbewusstsein, der alles dafür tut, um andere darüber hinwegzutäuschen", zitiert die "Bild" aus dem bald erscheinenden Buch des Mediziners. "Er scheint deshalb in ständiger Angst zu leben, nicht so sehr vor Niederlagen, sondern viel mehr vor dem Verlust von Macht und Autorität."

Bereits zu den Anfängen Guardiolas in München 2013 geriet Müller-Wohlfahrt mit dem Spanier in einen Disput: "Er wusste alles besser: Fünf Minuten Aufwärmen im Schnelldurchlauf, das musste reichen. Doch das konnte nicht gut gehen."

Streit schon zu Beginn

Guardiola habe altbewährte Konzepte umgeworfen, berichtet der Arzt. "Es ging sogar so weit, dass er unser medizinisch durchdachtes, jahrelang bewährtes Vorbereitungsprogramm vor dem eigentlichen Fußballtraining auf den Kopf stellte", erzählt der 75 Jahre alte Orthopäde. "Ich konnte nicht begreifen, dass ein Trainer, der so viele Lebensjahre zählte wie ich Berufsjahre bei den Bayern, mir und meiner Erfahrung keinerlei Gehör schenkte."

Bei einer Aussprache mit Guardiola habe Müller-Wohlfahrt die Beherrschung verloren. "Ich habe Guardiola angeschrien und dann derart mit der Faust auf den Tisch gehauen, dass die Teller und Tassen nur so gescheppert haben. Zum ersten Mal in all den Jahren bin ich laut geworden."

Porto bringt das Fass zum überlaufen

Dann folgte das ominöse Viertelfinale in der Champions League gegen den FC Porto. Die Bayern verloren überraschend mit 1:3 - und Guardiola schob dem Arzt den schwarzen Peter zu. "Ich sei schuld am körperlichen Zustand der Spieler und letztlich an der Niederlage". erinnert sich "Mull". "Es könne nicht sein, dass die Verletzungen bei uns sechs Wochen dauerten und in Spanien nur 14 Tage."

Als er nach Hause gekommen sei, habe er sich mit Kollegen und seiner Frau beraten und anschließend entschieden, seinen Job beim FC Bayern zu kündigen. Lange hielt Müller-Wohlfahrts Bayern-Abstinenz aber nicht. Der 75-Jährige ist seit Ende 2017 wieder Vereinsarzt des deutschen Rekordmeisters.

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