26.11.2017 20:46 Uhr

Bundesliga-Stimmen: "Teilweise war es leblos"

Timo Horn verlor mit dem 1. FC Köln
Timo Horn verlor mit dem 1. FC Köln

Der 13. Spieltag hatte es in sich: Der BVB gab eine sicher geglaubte 4:0-Führung gegen Schalke aus der Hand und RB Leipzig eroberte Platz zwei zurück. Am Samstagabend kassierte der FC Bayern die erste Liga-Niederlage unter Jupp Heynckes. Am Sonntag besiegte der HSV den Gast aus Hoffenheim - und für den 1. FC Köln sieht es immer düsterer aus. Die Stimmen bei "Sky" zum Spieltag.

1. FC Köln - Hertha BSC 0:2

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln) ...

... zur erneuten Niederlage: "Wir wollten wieder beinharte Arbeit abliefern. Der Gegner ist in Führung gegangen, das macht es halt schwieriger. Die Mannschaft ist auch nicht vollgepumpt mit Selbstvertrauen. Aber die Jungs sind ein toller Haufen und so lange wir die Möglichkeit haben, so lange werden wir versuchen, das zu korrigieren."

... zu seinem Trainerjob in Köln: "Ich habe einen Vertrag unterschrieben, den versuche ich, so gut wie möglich zu erfüllen. Ich sehe das als meinen Job. So lange niemand auf mich zukommt und sagt, dass das nicht mehr gut genug ist, so lange ist das meine Verantwortung."

Timo Horn (Torwart 1. FC Köln): "Es war viel zu wenig gegen Hertha, das ist klar. Die mussten ein grundsolides Spiel machen, um hier einen ganz sicheren Sieg einzufahren. Wir haben extrem viele Verletzte, wir haben gerade mal noch 13 Profis in unserem Kader. Der Rest wird aufgefüllt mit Nachwuchsspielern. Teilweise war es leblos. Nach dem 0:1 hatten wir eine Phase, da hat gar nichts mehr funktioniert. Man muss sich voll für den Verein reinhauen und alles geben. Das haben wir heute wieder nur streckenweise getan."

Matthias Lehmann (Kapitän 1. FC Köln): "Wir haben zwei Punkte jetzt. Nach Donnerstag haben wir gehofft, den Schwung mitzunehmen. Irgendwann ist es auch verständlich, dass es dann auch hämisch wird. Die Fans haben extreme Geduld mit uns. Mit zwei Punkten ist es mehr als eine Mammutaufgabe. Wir müssen irgendwie ein Spiel gewinnen. Es ist egal wie oder mit welchem Personal. Es ist auch egal, ob da ein 16-Jähriger oder 37-Jähriger dabei sind, wir müssen gewinnen."

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Beide Mannschaften sind nicht gut reingekommen. Das erste Tor war dann wichtig. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr diszipliniert verteidigt. Ich bin froh, dass die Null steht und wir auswärts mal wieder gewinnen konnten. Großes Kompliment an die Mannschaft."


Hamburger SV - 1899 Hoffenheim 3:0

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Uns ist es über die meiste Zeit gelungen, dem Gegner keine Luft zu geben. Wir haben ein gutes Pressing gespielt und über das gesamte Spiel gesehen die klareren Torchancen gehabt. Es war ein vollauf verdienter Sieg und ein gutes Spiel unserer Mannschaft."

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich bin ein Freund ganz ehrlicher Worte: Wir befinden uns in einer Ergebniskrise. Wir dürfen nicht davon zehren, was gewesen ist, und müssen wieder in der Realität leben. Wir müssen wieder alles dafür tun, um zu gewinnen."


Borussia Mönchengladbach - Bayern München 2:1

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Der Sieg fühlt sich richtig gut an. Wir hatten uns vorgenommen, leidenschaftlich zu spielen. Wir haben die Räume sehr eng gemacht und hatten im richtigen Moment das Glück auf unserer Seite. Ich hätte mir in der zweiten Halbzeit mehr Ballbesitzphasen gewünscht, da war es fast ein Belagerungszustand."

Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach): "Die Arbeit gegen den Ball war super. Es war klar, dass man nicht alles gegen die Bayern verteidigen kann. Dann braucht man auch das Quäntchen Glück. Wir haben uns super eingestellt. Wir haben uns nicht nur die guten Szenen der Bayern angeschaut, sondern auch viele Szenen, in denen die Gegner Chancen bekommen haben. Das hat uns ein bisschen die Angst genommen. Wir haben uns nichts gefallen lassen und immer dagegen gehalten."

Yann Sommer (Torwart Borussia Mönchengladbach): "Wir haben gekämpft, es war ein hartes Stück Arbeit gegen eine sehr gute Mannschaft. Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen. Aber die haben wir genutzt. Dann haben wir sehr gut verteidigt. Am Schluss haben wir einigermaßen verdient gewonnen."

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München):

... zur ersten Niederlage seit seiner Rückkehr: "In der ersten Halbzeit haben wir viel zu wenig investiert. Da haben wir zu langsam gespielt und keinen richtigen Rhythmus gefunden. Die Gladbacher Mannschaft hat sich da sehr gut formieren können und ihr Spiel auf Konter angelegt. Die Niederlage müssen wir uns aufgrund der ersten Halbzeit zuschreiben. In der zweiten Halbzeit haben wir auf ein Tor gespielt. Meine Mannschaft hat sehr viel investiert, Gladbach hat clever in der Defensive gestanden. Wir haben da auch läuferisch überzeugt, aber das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren."

... zur Aussage von Uli Hoeneß bezüglich seiner Vertragslaufzeit auf der Jahreshauptversammlung: "Ich weiß nicht, was Uli bewegt hat, so etwas zu sagen. Wir haben eine ganze klare Vereinbarung, und die geht bis zum 30. Juni. Ich möchte dazu nicht jede Woche Stellung nehmen. Das ist eine ganz klare Vereinbarung, dabei bleibt es auch. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Das war in der Generalversammlung und dann ist man schon einmal emotional."

Niklas Süle (FC Bayern München) zum Handelfmeter: "Wenn das ein Handspiel ist, dann ist es mittlerweile traurig, wie so ein Spiel entschieden wird. Meiner Meinung nach gehe ich nicht mit der Hand zum Ball. Ich berühre den Ball nur mit einem Finger. Ich bin nur ein Mensch und habe Drehbewegungen in meiner Hand. Dass er da Hand gibt, das ist für mich nicht verständlich. Mittlerweile hat das Ausmaße angenommen, die ich bedenklich finde."


Borussia Dortmund - FC Schalke 04 4:4

Peter Bosz (Trainer Borussia Dortmund) 

... zum Spiel: "Es ist schwer, weil man im Körper nur Enttäuschung fühlt. Das darf nicht passieren, wenn man in der ersten Halbzeit so gut, kräftig und überzeugend spielt. In der zweiten Halbzeit hätten wir vielleicht mit Auba das fünfte Tor machen müssen. Das darf nie passieren, dass man am Ende 4:4 spielt. Auch nicht, wenn wir eine Rote Karte bekommen. Wir haben keinen Fußball mehr gespielt und die Räume nach vorne nicht genutzt."

... zur Gelb-Roten Karte von Pierre-Emerick Aubameyang: "Das darf nicht passieren. Er wollte helfen, aber das war zu aggressiv. Vor allen Dingen weil er schon die Gelbe Karte hatte. Aber in der ersten Halbzeit musste Kehrer auch die Gelb-Rote Karte bekommen."

Nuri Sahin (Borussia Dortmund): "Fakt ist, dass wir hinter dem Trainer stehen. Klar ist, dass jetzt Diskussionen aufkommen und alles kritisiert wird. Dass die Fans und die Südtribüne heute gepfiffen haben, das ist absolut verständlich. Gewinnen wir aber das Spiel, dann wird nur über die taktische Genieleistung unseres Trainers geredet. In der ersten Halbzeit haben wir Schalke taktisch komplett zerlegt."

Roman Weidenfeller (Torwart Borussia Dortmund): "Wir haben komplett den Faden verloren und nicht ansatzweise mehr wie in der ersten Halbzeit gespielt. Da sollte sich jeder einzelne Spieler hinterfragen, ob wir dann noch alles in die Partie reingelegt haben. Wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe rein, wir haben keine Kopfballduelle mehr angenommen und haben keinen Fußball mehr gespielt. Dementsprechend muss man sagen, dass Schalke zu Recht noch den Punkt geholt hat."

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04):

... zum Derby: "Es war eine ganz schwierige Anfangsphase, in der die Dortmunder uns überrannt haben. Da war jeder Schuss ein Treffer, das ist nicht einfach wegzustecken. Nach 20 Minuten hatten wir dann mit dem Rücken zur Wand stehend schon einigen Bedarf an Änderungen. Wir wollten dann die zweite Halbzeit gewinnen, das war das Ziel. Realistisch wäre nicht gewesen, dass wir noch 4:4 spielen. Nach dem 4:3 haben wir dann alle dran geglaubt. Schalke hat heute bewiesen, dass Schalke Charakter hat. Die Spieler haben bewiesen, dass Sie Mentalität haben und Spektakel bieten können. Das war ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung. Deswegen sind wir glücklich."

... zur Frage, wie man jetzt feiern werde: "Die Jungs haben gefragt, ob morgen frei sein kann. Das müssen wir uns noch überlegen. Aber eigentlich wäre das schon ein Grund, dass wir morgen frei machen und übermorgen trainieren. Ja, morgen ist frei."

Leon Goretzka (FC Schalke 04): "So ein Derby lebt von den Emotionen. Die Emotionen sind extrem in so einem Spiel. Wir haben heute gewonnen, wir haben heute Unentschieden gespielt und eine wahnsinnige Aufholjagd gezeigt. Aber gefühlt sind wir ja Gewinner, das ist schon richtig."

Ralf Fährmann (Torwart FC Schalke 04) zu seinem verbalen Ausraster nach Spielende vor der Südtribüne: "Das war nicht nötig, dafür möchte ich mich entschuldigen. Da habe ich mich ein Stück weit von meinen Emotionen leiten lassen. In den 90 Minuten bekommt man auch Sachen verbal oder nicht verbal an den Kopf geworfen. Aber trotzdem darf ich mich dann nicht so verhalten. Deswegen möchte ich mich da offiziell entschuldigen. Aber ich war einfach bei so einem Spiel von meinen Emotionen geleitet."


RB Leipzig - Werder Bremen 2:0

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Das war heute ein Riesenstück Arbeit für uns. Der Gegner hat uns vor einige Probleme gestellt, und wir sind nicht so ins Umschaltspiel gekommen wie in Monaco. Ich freue mich, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben ordentlich verteidigt und uns auch gute Kontermöglichkeiten erspielt. Aber wir bekommen zwei Gegentore, bei denen unser Positionsspiel nicht gut war. Wir können insgesamt mit der Leistung zufrieden sein, aber nicht mit dem Ergebnis. Wir hätten hier auch mit einem Punkt wegfahren können."


SC Freiburg - 1. FSV Mainz 05 2:1

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Mainz war in der ersten Halbzeit besser. Wir waren im Zweikampf nicht stark genug. Toll war aber, dass wir nach der Pause mit viel Energie rausgekommen sind. Es war ein enormer Wille da bei den Spielern."

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte waren wir sehr dominant. Wir haben aber verpasst, das Tor zu machen. In der zweiten Halbzeit hatten wir schon zu Beginn einfache Ballverluste. Damit haben wir Freiburg stark gemacht - und wir sind nicht mehr richtig ins Spiel zurückgekommen."

Danny Latza (FSV Mainz 05): "In der ersten Halbzeit war das ein gutes Spiel mit vielen Chancen. Wir sind dann nicht gut aus der Kabine gekommen. Durch mein Ding haben wir das Gegentor bekommen. Das hat uns ein bisschen den Stecker gezogen. Das nehm ich auf meine Kappe."


Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen 0:1

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Man hat zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang hatten wir viel Glück, im zweiten dann viel besser gespielt. Das Gegentor ärgert mich sehr, da müssen wir die Spieler besser decken. Das Spiel hätte auch unentschieden ausgehen können."

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Ich freue mich riesig über den Sieg. Wir hatten in der Vorbereitung festgestellt, dass es unheimlich schwer wird, hier ein Tor zu erzielen. Wir haben ein, zwei brenzlige Situationen nach der Pause überstehen müssen. Insgesamt geht der Sieg für uns in Ordnung."


FC Augsburg - VfL Wolfsburg  2:1

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Es war ein extrem schwieriges Spiel für uns, wir waren in de ersten Halbzeit nicht zielstrebig genug, das Positionsspiel hat mir nicht gefallen. In der zweiten Halbzeit haben wir es extrem gut gemacht, einen Angriff auf den nächsten folgen lassen und absolut verdient gewonnen. Ich bin richtig stolz auf die Jungs, dass sie auch mal eine andere Situation gegen zehn Gegner und eine Mannschaft wie Wolfsburg meistern konnten."

Martin Schmidt (Trainer VfL Wolfsburg): "Es ist ein bisschen seltsam, überall redet man nur über die zwei Szenen (mit dem Videobeweis). Es wurde so bewertet, einmal ist man der Baum und einmal der Hund. Das hat der Herr Götze zuletzt gesagt, das hat mir gefallen. Es bringt ja nichts, wenn ich an der Linie den Hampelmann mache, es hat noch nie ein Schiedsrichter eine Rote Karte zurückgenommen. Das könnte nur ein Alibi geben für eine Niederlage, aber es hat ein Fehler zur Situation geführt, daran müssen wir arbeiten, dass das gar nicht erst passiert."

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