26.10.2017 06:52 Uhr

Rangnick im Kreuzfeuer: "Unsportlich", "schlimm"

Mats Hummels und Ralf Rangnick im Clinch
Mats Hummels und Ralf Rangnick im Clinch

Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze - und kann Serien beenden. Für den 1. FC Köln kam der Auftritt in Berlin jedenfalls gerade recht, um sich den Ligafrust von der Seele zu schießen. Auch beim Duell zwischen Hoffenheim und Bremen ging es zur Sache. Die Stimmen des Abends.


RB Leipzig - Bayern München 4:5 n.E.

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsboss FC Bayern): "Es war ein intensives Spiel, wenn du dann im Elfmeterschießen gewinnst, gibt es dir auch einen Schub. Vielleicht brauchte es das Elfmeterschießen ja auch, um den echten Thriller zu beenden."

Sven Ulreich (Torwart FC Bayern München): "Natürlich ist es für uns schön, für Timo ist das nicht so toll. Das ist leider Fußball. Manchmal ist man der gefeierte Held, manchmal ist man der Depp. Ich kenne das Gefühl auch, aber so ist es leider im Fußball."

Mats Hummels (FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "Wir haben in der ersten Halbzeit viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung gehabt. Das war eklatant. Da haben wir viele brandgefährliche Konter zugelassen. Sie haben Hochgeschwindigkeitsfußballer, die wirklich hervorragende Konter spielen. Da war Leipzig die bessere Mannschaft, da hätten sie das 1:0 machen können oder müssen. Heute haben wir in einigen Situationen das nötige Glück gehabt. Allgemein sind wir in einer besseren körperlichen Verfassung und spielen auch besseren Fußball. Es ist aber noch nicht so, dass wir alles an die Wand spielen. Ganz im Gegenteil, wir müssen hart kämpfen für unsere Punkte."

... zum Elfmeter für Leipzig: "Aus meiner Sicht war das die Königin der Konzessionsentscheidungen. Das habe ich Herrn Zwayer auch so gesagt. Ich glaube, dass er wusste, dass er vielleicht einen geben musste."

... zur Diskussion mit Ralf Rangnick: "Es geht nicht, dass er mit dem Handy zum Schiedsrichter geht, um in Szenen zu zeigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das erlaubt oder gewollt ist. Sonst haben die Schiedsrichter demnächst in der Halbzeit nur noch Verantwortliche um die Ohren, die ihnen Szenen zeigen wollen. Ich habe Herrn Rangnick gesagt, dass er das nicht nötig hat und das es unsportlich ist. Es war relativ sachlich von meiner Seite aus. Es gab dann ja auch nicht für mich ein Innenraumverbot."

Schiedsrichter-Experte Peter Gagelmann zu Ralf Rangnick: "Wenn ein Verantwortlicher von der Tribüne in den Innenraum geht und dem Schiedsrichter eine Szene auf dem Handy zeigen möchte, dann finde ich das außerordentlich schlimm. Das kann nicht sein und das geht nicht. Es gab dann ja auch den Innenraumverweis, der völlig korrekt ist."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig) ...

... zur Niederlage: "Über die Leistung meiner Mannschaft bin ich nicht enttäuscht. Es war unfassbar, was sie für einen heroischen Kampf geliefert haben. Das möchten die Zuschauer von uns sehen. Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs. Es ist vollkommen verständlich, dass sie jetzt sehr gefrustet in der Kabine sitzen."

... zum nicht gegebenen Elfmeter in der ersten Halbzeit: "Eine Entscheidung, die ein Schiedsrichter aus drei Metern Entfernung trifft und sich dann aus 40 Metern Entfernung überstimmen lässt - dann muss ich mich schon fragen, wieso ich als Schiedsrichter auf dem Platz stehe. Er hat die Entscheidung aus voller Überzeugung getroffen und lässt dann überstimmen aus 40 Metern Entfernung. Er hat das Niveau des Spiels leider Gottes nicht halten können."

... zu Schiedsrichter Felix Zwayer: "Ein über 55 Minuten überragendes Spiel wurde in einem Moment zerstört. Das wollen die Zuschauer dann nicht mehr sehen. Die zweite Gelbe Karte für Naby Keïta war mit ein bisschen Fingerspitzengefühl nicht zu geben. Naby Keïta bekommt für das erste Foul Gelb und wird davor dreimal gefoult ohne Konsequenzen. Das Messen mit zweierlei Maß ist für mich nur ganz schwer zu verkraften. Deswegen bin ich heute furchtbar enttäuscht, das hat die Mannschaft einfach nicht verdient. Es ist eine Tatsache, dass man in so einem Spiel solche Rückschläge einfach nicht wegstecken kann. Es ist so schon schwierig genug, gegen den FC Bayern zu gewinnen, aber ich glaube, das hätten wir heute im kreuz gehabt."

Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 1:0

Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Wir haben mit viel Aufwand wenig zugelassen. Insgesamt war es eine überzeugende Mannschaftsleistung. Ich sehe unseren Sieg als verdient an."

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir sind total unverdient ausgeschieden. In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, in der zweiten Halbzeit haben wir phasenweise sogar sehr gut gespielt. Werder hat sich so defensiv verhalten, wie wir es erwartet hatten."

Kerem Demirbay (TSG 1899 Hoffenheim): "Das ist einfach Elfmeter und Punkt. Den muss man geben. Ich bin im Strafraum, drei oder vier Meter vor dem Tor und auf einmal bekomme ich einen Knoten in den Fuß. Sie merken, dass ich wütend bin."

SC Freiburg - Dynamo Dresden 3:1

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Es war ein extrem kompliziertes Spiel, aber auch für die Zuschauer toll. Es wurde richtig Fußball gespielt. Es hat in der ersten Halbzeit nicht alles gepasst, aber das ist in Ordnung. Meine Mannschaft ist seriös in das Spiel gegangen."

Uwe Neuhaus (Trainer Dynamo Dresden): ...

... zur Partie: "Lange Zeit sah es aus, als könnten wir Freiburg Paroli bieten. Es war eine sehr gute erste Halbzeit von uns. Ich glaube, es war für uns auch ein Lernprozess. Wir werden unseren Weg aber weitergehen."

... zur Schiedsrichterleistung: "Bei unserer Spielweise müssen wir in Kauf nehmen, dass Fehlentscheidungen getroffen werden. Mit der Art und Weise bin ich natürlich nicht einverstanden. So viele Fehlentscheidungen darfst du nicht treffen."


Hertha BSC - 1. FC Köln 1:3

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben eine halbe Stunde lang hinbekommen, was wir wollten, und sehr viel investiert. Aber der letzte Pass ist nicht gekommen. Wir haben versucht, die Jungs dann etwas hochzupushen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, das 1:2 zu machen, haben dann aber das 0:3 kassiert. Wir müssen aufpassen, dass wir die Mannschaft hinbekommen. Mental und körperlich."

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Sieg in Berlin: "Natürlich freue ich mich, es tut gut. Wenn man viele Dinge immer wieder predigt und man nimmt nichts mit, dann wird es irgendwann schwer, dass die Jungs wirklich dran glauben."

... zur aktuellen Situation beim 1. FC Köln (vor dem Spiel): "Es ist schwierig. Wenn man eine Situation hat, mit der man nicht rechnet, dann ist es immer etwas Außergewöhnliches. Darauf muss man sich einstellen. Wir haben mit unseren sportlichen Gedanken genug zu tun."

... zur Frage, wieso er keinen Kontakt zu Jörg Schmadtke gehabt habe (vor dem Spiel): "Ich war in dem Gremium dabei, als die Entscheidung bekanntgegeben wurde. Jörg hat das für sich so bewertet, dass er mit mir das Gespräch nicht sucht. Da bin ich ihm nicht böse. Er wird seine Gründe haben, es ist für ihn momentan vielleicht auch nicht einfach. Wenn er mir das erklären wollte, dann hätte er die Möglichkeit gehabt. Deshalb brauche ich ihm nicht nachlaufen. Es ist seine Entscheidung und die Entscheidung des Vereins. Das akzeptiere ich, respektieren muss ich es sowieso. Das ist es."

... zur Frage, wann es einen Vertrauensbruch mit Schmadtke gegeben habe (vor dem Spiel): "Ich verstehe die Frage nicht. Einen Vertrauensbruch gab es nicht. Bis zum Sonntagabend haben wir unsere sportlichen Dinge durchdiskutiert. In dem Bereich war es in Ordnung."

... zu seiner möglichen neuen Funktion als Teammanager nach englischem Vorbild (vor dem Spiel): "Auch wenn Sie mir das nicht glauben, darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht ist es schwer zu verstehen, dass man hier 20 Jungs hat, mit denen man versucht, aus dem Keller rauszukommen. Das ist relativ viel Arbeit, und man muss den Fokus darauf haben."


1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart 1:3

Jeff Strasser (Trainer 1. FC Kaiserslautern): "Es war ein Spiel mit vielen Emotionen. Wir gehen in Führung und haben die Möglichkeit zum zweiten Tor. Das wäre wichtig gewesen. In der zweiten Halbzeit hat Stuttgart den Druck erhöht. Trotz der Niederlage muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment für ihre Mentalität machen."

Hannes Wolf (Trainer VfB Stuttgart): "Wenn du zum Betzenberg fährst, ist es nie leicht. Dann geht das Spiel los, wir haben eine klare Chance, nutzen sie nicht, und verschenken dann ein Tor. Dann war es klar, dass es ein schweres Spiel wird."


VfL Wolfsburg - Hannover 96 1:0

Martin Schmidt (Trainer VfL Wolfsburg): "Die erste Viertelstunde war etwas Nervosität drin. Danach haben wir den Ball am Fuß gehabt und die Räume gefunden, die wir bespielen wollten. In der ersten Halbzeit fehlte noch etwas der Druck, vielleicht brauchten wir eine Standardsituation als Dosenöffner. Das war heute ein wichtiger Schritt für uns, auch mental. Ich hoffe, dass die Achtelfinal-Qualifikation dafür sorgt, dass wir auch noch mutiger in der Bundesliga sind und bald den ersten Dreier holen."

Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Wenn man einmal in Berlin war, dann will man wieder dahin, weil es einfach ein unglaubliches Gefühl war. Schneller als im DFB-Pokal kann man einen Wettbewerb nicht gewinnen. Aber das ist keine Kampfansage an alle anderen. Wir gehen Schritt für Schritt weiter."

André Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir haben zunächst wenig zugelassen. Eine Standardsituation mit Glück und etwas Unachtsamkeit führte dann zum 0:1. Danach hatten wir eine Phase, in der wir die Köpfe hochnehmen und uns etwas schütteln mussten. Wir haben dann offensiv gewechselt und hatten ganz klare Chancen, die wir hätten nutzen können, um in die Verlängerung zu kommen. Das ist uns leider nicht gelungen, somit haben wir das Spiel verloren."

Martin Harnik (Hannover 96): "Die bessere Mannschaft ist ausgeschieden. Wir haben viele Möglichkeiten liegengelassen. Es ist ganz bitter, in der zweiten Runde bei einem Konkurrenten aus der Bundesliga so auszuscheiden."

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