30.08.2017 14:05 Uhr

WM-Quali: Große Nationen müssen zittern

Dick Advocaat steht als Bondscoach vor einer Mammut-Aufgabe
Dick Advocaat steht als Bondscoach vor einer Mammut-Aufgabe

Alle Jahre wieder müssen große Nationen um die Qualifikation für die großen Turniere zittern. Im Hinblick auf die WM 2018 in Russland dürften Frankreichs Didier Deschamps, Italiens Giampiero Ventura und Hollands Dick Advocaat neidisch auf Joachim Löw blicken.

Während das WM-Ticket bei Titelverteidiger Deutschland nach sechs Siegen aus sechs Qualifikationsspielen nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte, droht mehreren großen Fußball-Nationen in Europa der ultimative Stresstest: die K.o.-Playoffs im November.  Weil Spanien und Italien sich ebenso in einer Gruppe duellieren wie Frankreich und die Niederlande, steht bereits fest, dass frühere Titelträger den Umweg nehmen müssen. Die Frage nun: Wen trifft es?

Auf jeden Fall einen der beiden unmittelbaren Weltmeister-Vorgänger Deutschlands. Der Titelträger von 2010, Spanien, hat im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen Vorgänger Italien die besseren Karten. Das wegweisende direkte Duell dürfen die Spanier am Samstag vor eigenem Publikum austragen.

Italiens Coach Ventura sagte: "Ich bin aufgeregt vor diesem Spiel. Das Resultat, für das wir spielen, ist ein Sieg." Nominiert zur Neuauflage des EM-Endspiels von 2012 ist auch Spaniens David Villa. "Ich kann dem Team helfen, sich zu verbessern, darauf bin ich sehr stolz", sagte der 35-Jährige.

Belgien, England und Polen souverän

Ähnlich wie die DFB-Elf auf einem souveränen Weg in Richtung Russland 2018 bewegt sich Belgien, das mit zwei Siegen gegen Gibraltar und Griechenland mit dem deutschen Trainer Michael Skibbe schon das Ticket lösen kann. Verteidiger Thomas Meunier kehrt nach fast einem Jahr Pause zurück ins Aufgebot. Er sagt: "Wenn wir uns nicht qualifizieren, gibt es ein Problem." 

Auch England, das nach dem Rücktritt von Wayne Rooney eine neue Ära einleitet, und Polen mit Bayern-Stürmer Robert Lewandowski steuern auf eine souveräne WM-Qualifikation zu und müssen ihre Spitzenposition nur noch verteidigen. 

Davon können die deutschen Trainer Christoph Daum (Rumänien) und Bernd Storck (Ungarn) nur träumen. Nach teilweise blamablen Pleiten ist die Qualifikation für beide in weite Ferne gerückt. "Wir haben in Vier-Augen-Gesprächen einen Schlussstrich gezogen. Am wichtigsten ist, dass wir wissen, warum es zu dieser peinlichen Niederlage kam", kommentierte Storck das 0:1 in Andorra vor der Sommerpause.

Das nächste große Turnier ohne Holland?

Wie Spanien und Italien duellieren sich auch Frankreich und die Niederlande um ein WM-Ticket. Weil auch Schweden aussichtsreich mitmischt, droht Oranje auf Tabellenplatz drei sogar ein direktes Aus ohne Chance auf den Umweg über die Playoffs.

Bayerns Arjen Robben fordert für die Partie am Donnerstag gegen Frankreich einen mutigen Auftritt: "Wir müssen mit Selbstbewusstsein nach Paris fahren. Wir müssen einfach von unseren eigenen Qualitäten überzeugt sein", sagte der zuletzt angeschlagene Robben. Mit Spannung wird das Comeback von Stürmer Robin van Persie erwartet, der nach knapp zwei Jahren von Bondscoach Dick Advocaat wieder nominiert wurde.

Schon über ein Playoff-Ticket froh wären derweil EM-Halbfinalist Wales und Österreich. Die beiden EM-Teilnehmer aus dem Vorjahr spielen im direkten Duell am Samstag wohl um ihre letzte Chance: Beide liegen vier Punkte hinter Irland und Serbien zurück, die die Gruppe D anführen. "Meine Mannschaft stimmt mich optimistisch", kündigte Österreichs Coach Marcel Koller vor dem wegweisenden Spiel beim Team um Superstar Gareth Bale an. 

Trotz Debatten soll Bayerns David Alaba auch in Cardiff wieder im zentralen Mittelfeld der Österreicher auflaufen. "Dafür gibt es eine höhere Wahrscheinlichkeit. Grundsätzlich ist er einer unserer besten Spieler, der mit seiner fußballerischen Qualität und seiner Wahrnehmung extrem wichtig für uns ist", so Koller.

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