27.08.2017 10:54 Uhr

Didavis Vermutung: "Wahrscheinlich ist es Angst"

Mann des Tages: Daniel Didavi (re.)
Mann des Tages: Daniel Didavi (re.)

Der VfL Wolfsburg hat sich für die deutliche Pleite zum Saisonauftakt rehabilitiert. Der Torschütze war nach dem 1:0 bei Eintracht Frankfurt dennoch sauer.

Daniel Didavi hatte so gar nichts von einem Matchwinner. Der Schütze des entscheidenden Tores haderte, schimpfte und schüttelte immer wieder den Kopf. "Ich habe einen ganz anderen Anspruch an uns", sagte der Angreifer des VfL Wolfsburg nach dem glücklichen 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt: "Wir haben so viel mehr drauf. Wir haben so viele gute Kicker, aber am Wochenende kriegen wir die Qualität einfach nicht auf dem Platz."

Und dann legte Didavi, der vor 46.000 Zuschauern in der 22. Minute das erste Saisontor der Wölfe erzielt hatte, den Finger ganz tief in die Wunde. Der 27-Jährige prangerte die fehlende Siegermentalität der Niedersachsen an, die sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation vor dem Abstieg gerettet hatten.

"Ganz viel Luft nach oben"

"Wahrscheinlich ist es Angst. Aber Angst wovor? Wir lieben doch alle den Fußball", sagte Didavi, der auch in der vergangenen Spielzeit als Erster für den VfL getroffen hatte: "Es kann doch nicht sein, dass wir Angst kriegen, weil wir auf einmal gewinnen können. Anstatt das zweite und dritte Tor zu machen, stellen wir das Fußballspielen ein, schlagen nur noch lange Bälle und müssen zittern bis zum Schluss - wir haben noch ganz viel Luft nach oben."

Tatsächlich stand der Sieg der Wolfsburger, die zum Saisonauftakt ein 0:3 gegen Borussia Dortmund kassiert hatten, auf Messers Schneide. Die Eintracht vergab vor allem in der ersten Hälfte eine Vielzahl hochkarätiger Chancen - inklusive zweier Aluminium-Treffer. Und so stand am Ende des durchwachsenen Startelf-Debüts von Neuzugang Kevin-Prince Boateng, der zum 100. Mal in der Bundesliga auflief, eine unnötige Niederlage.

Kovač sicher: "Werden uns verbessern"

"Jetzt werden viele sagen, dass wir eine Abschlussschwäche haben", mutmaßte der Frankfurter Trainer Niko Kovač, dessen Schützlinge schon beim 0:0 am ersten Spieltag beim SC Freiburg zahlreiche Möglichkeiten liegen gelassen hatten: "Dass wir schon viermal in den zwei Spielen Alu getroffen haben, interessiert keinen. Wir haben eben nur einen Punkt. Aber wir werden uns verbessern. Ich bin froh, dass wir uns die Chancen überhaupt erarbeiten."

Damit auch Didavi zukünftig öfter froh sein kann, suchen die Wolfsburger bis zum Ende der Transferperiode am 31. August weiter nach Verstärkungen auf den offensiven Außenpositionen. Dabei geht es neben Malcom von Girondins Bordeaux nun offenbar auch um den Portugiesen Iuri Medeiros von Sporting CP.

Laut "kicker" soll der 23-Jährige zunächst für ein Jahr ausgeliehen werden - die Kaufoption würde sich danach auf 15 bis 20 Millionen Euro belaufen. Sportdirektor Olaf Rebbe will sich beim Transferpoker allerdings nicht in die Karten schauen lassen: "Wir kennen den Spieler. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten