28.02.2017 13:53 Uhr

HSV will Wiedergutmachung im Millionenspiel

Markus Gisdol und seine Hamburger wollen Wiedergutmachung für das Debakel in München
Markus Gisdol und seine Hamburger wollen Wiedergutmachung für das Debakel in München

Der HSV muss das Debakel von München so schnell wie möglich verdauen. Die erste Chance zur Wiedergutmachung bietet das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach.

Pokal-Lust gegen den Liga-Frust, Kohle-Kracher statt Klassen-Kampf: Vier Tage nach der 0:8-Klatsche beim FC Bayern will der Hamburger SV gegen Borussia Mönchengladbach unbedingt Wiedergutmachung betreiben. 30 Jahre nach dem letzten Titel winkt vor den eigenen Fans der Einzug in das Halbfinale - und damit auch eine Menge Geld für die leere Klubkasse.

"Ich gehe fest davon aus, dass wir ganz anders auftreten werden", sagte HSV-Sportchef Jens Todt vor dem Viertelfinale der Traditionsvereine im DFB-Pokal am Mittwoch. In München habe das Team "alles vermissen lassen. Aber ich erwarte jetzt dennoch nicht, dass bei uns alles zusammenbricht."

Minus-Leistung abgehakt

Zumal es im Duell der beiden einzigen Mannschaften im laufenden Wettbewerb, die noch kein Gegentor bekommen haben, um einen Millionen-Jackpot geht, den vor allem der chronisch klamme HSV ziemlich gut gebrauchen könnte. 2,55 Millionen Euro an garantierten DFB- und TV-Prämien werden für die vier Halbfinalisten ausgeschüttet. Hinzu kommen Ticketerlöse, die sich die Teams jeweils teilen.

Und so gab sich auch Trainer Markus Gisdol vor dem Klassiker alle Mühe, den kollektiven Blackout vom Wochenende aus den Köpfen zu bekommen. Man habe "deutlich und klar" darüber gesprochen, doch man müsse nun "schnell wieder nach vorne schauen". Die Minus-Leistung seiner Profis? Nach eigenem Bekunden abgehakt. Der Spott der ganzen Fußball-Republik? Offenbar verdaut.

Hoffen auf den Heimvorteil

Gegen "exzellente" Gladbacher bestehe schließlich die Chance auf das Halbfinale. "Das ist eine tolle Sache", sagte Gisdol und verwies auf die jüngste Heimstärke seiner Mannschaft: "Wir haben speziell zu Hause gezeigt, dass wir richtig gute Leistungen abliefern können." In sechs Spielen blieben die Norddeutschen im Volksparkstadion zuletzt ungeschlagen, besiegten dabei im Pokal-Achtelfinale auch den 1. FC Köln (2:0).

Doch auch Gisdol weiß: Eine weitere Niederlage - und das zarte Pflänzchen des Aufschwungs im Abstiegskampf (zuvor sieben Punkte aus drei Liga-Spielen) wäre dahin, die Krise an der Elbe vor den wichtigen Wochen des Saison-Endspurts wohl wieder zurück.

"Papa" und Wood kehren zurück

Umso wichtiger wiegt da die Rückkehr von Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos (Schulter) und Top-Stürmer Bobby Wood (Oberschenkel). Beide wurden in München schmerzlich vermisst und könnten am Mittwoch wieder zum Einsatz kommen.

Die Pokal-Erinnerungen der Hamburger an die Borussia sind übrigens gut: Die vergangenen drei Duelle der beiden Teams im Cup-Wettbewerb gewann der HSV. Im bis dato letzten Aufeinandertreffen im Halbfinale vor 30 Jahren hieß es am Ende 1:0, die Hanseaten holten anschließend den Pokal - den bis heute letzten großen Titel der Vereinsgeschichte.

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