28.02.2017 12:50 Uhr

DFB-Frauen vor Standortbestimmung

Steffi Jones und die DFB-Damen stehen vor den nächsten Hartetests
Steffi Jones und die DFB-Damen stehen vor den nächsten Hartetests

Für Jetlag haben die deutschen Fußballerinnen schlicht keine Zeit. Nach der zehnstündigen Anreise nach Philadelphia blieb dem Olympiasieger bloß ein Tag, um sich auf den ersten Härtetest beim SheBelieves Cup gegen Gastgeber und Weltmeister USA vorzubereiten. Trotz frühlingshafter Temperaturen wird der Auftakt ins EM-Jahr für die DFB-Frauen ein echter Kaltstart.

Bundestrainerin Steffi Jones versprühte vor dem hochkarätig besetzten Vier-Nationen-Turnier dennoch Optimismus. "Es ist eine Standortbestimmung, bei der wir sehen können, wie wir uns gegen sehr starke Gegner durchsetzen. Und wir haben das Ziel, alle drei Spiele zu gewinnen", sagte die 44-Jährige vor dem Kräftemessen mit dem Angstgegner, gegen den der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister seit 2003 auf einen Sieg wartet.

Viereinhalb Monate vor der Mission EM-Titelverteidigung in den Niederlanden stehen bei der zweiten Auflage des Einladungsturniers wie im Vorjahr auch Duelle mit dem Weltranglistendritten Frankreich (4. März) und dem WM-Dritten England (7. März) an. "Wir treffen auf starke Gegner und werden dann sehen, was schon gut läuft und woran wir noch arbeiten müssen", sagte Dzsenifer Marozsán.

Jones kündigt Rotation an

Bevor es am Dienstag auf den Trainingsplatz ging, vertrat sich die Spielführerin mit ihren Teamkolleginnen nach der Ankunft am noblen Rittenhouse Hotel im Herzen Philadelphias bei einem abendlichen Spaziergang die Beine. Für die 23 Spielerinnen geht es bei den Begegnungen in Chester/Pennsylvania, Harrison/New York sowie in Washington D.C. auch darum, sich für die EM im Sommer zu empfehlen.

"Wir wollen alle mal von Anfang an spielen lassen", kündigte Jones an: "Die Spielerinnen müssen erkennen, dass sie eine Chance haben auf die EM - und die können sie in den nächsten Wochen und Monaten nutzen." Personell kann Jones allerdings wieder einmal nicht aus dem Vollen schöpfen. Tabea Kemme, Svenja Huth, Lena Goeßling, Simone Laudehr und Melanie Leupolz fehlen verletzungsbedingt.

"Es geht darum, dass man einen roten Faden erkennt"

Nach fünf Spielen unter Jones (4 Siege, 1 Remis) befindet sich das verjüngte Team noch in der Findungsphase. Daher stattete Jones ihre Schützlinge für den Flug über den Atlantik auch mit Pflichtlektüre aus. "Sie haben das Update unserer Spielphilosophie am Sonntagabend als PDF geschickt bekommen. Es sind 30 Seiten - aber mit vielen Bildern", erklärte Jones: "Es geht darum, dass man einen roten Faden erkennt. Wir wollen auf Ballbesitz und mit viel Dominanz spielen." Gerade in der Spieleröffnung, aber auch in der Defensive erwartet die Bundestrainerin Fortschritte.

Nach dem Turnier in den USA bestreiten die DFB-Frauen am 9. April in Erfurt gegen den Olympiadritten Kanada ihr erstes Heimspiel des Jahres. Die direkte EM-Vorbereitung beginnt am 18. Juni. Geplant sind drei Trainingslager.

Das letzte Länderspiel in Deutschland vor der Endrunde ist für den 4. Juli vorgesehen. Ort und Gegner sind noch offen. Bei der EM-Endrunde (16. Juli bis 6. August) trifft Deutschland in der Vorrunde auf Schweden (17. Juli), Italien (21. Juli) und Russland (25. Juli).

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