19.01.2017 14:48 Uhr

Hitzfeld: Lob für Mammut-WM und RB Leipzig

Ottmar Hitzfeld befürwortet die Spannung im neuen WM-Modus
Ottmar Hitzfeld befürwortet die Spannung im neuen WM-Modus

Überraschendes Lob für ein umstrittenes Projekt: Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld hat sich als Fan der Mammut-WM mit 48 Mannschaften geoutet.

Er befürworte die Reform der FIFA, sagte Hitzfeld dem "Münchner Merkur", "nicht wegen der Aufstockung, sondern wegen des neuen Modus, den ich spannender finde".

Nach der Ausweitung entfalle das bisher "oft langweilige" dritte Gruppenspiel, in dem die Top-Mannschaften meist schon für die K.o.-Runde qualifiziert waren, argumentierte Hitzfeld: "Im neuen Modus hat man zwei Spiele, um ins Sechzehntelfinale zu kommen. Da steht man mehr unter Druck, und es geht schneller in die K.o.-Runde. Ich sehe das positiv, das verspricht für mich mehr Spannung."

Ausweitung "schön für die kleinen Nationen"

Den Aufschrei der Empörten könne er deshalb nicht teilen, ergänzte der ehemalige Meistercoach von Borussia Dortmund und Bayern München. "In Deutschland war die Ablehnung groß, weil im Vorfeld suggeriert wurde, dass es mehr Spiele geben und alles verwässert werden würde", so Hitzfeld.

Allerdings seien es "weiter nur sieben Spiele bis zum Titel, dazu blieb es bei 32 Tagen. Es gibt dann täglich mehr Partien, was aber für den Fan doch auch ganz interessant ist". Und: Die Ausweitung sei "schön für die kleinen Nationen".

"Leipzig tut dem deutschen Fußball gut"

Vor Beginn der Restrunde in der Bundesliga glaubt Hitzfeld derweil nicht daran, dass der FC Bayern an der Tabellenspitze gefährdet wird.

Dass der Rekordchampion in dieser Saison nur mit drei Punkten Vorsprung überwinterte, führt der Ex-Coach auf die Eingewöhnung von Carlo Ancelotti zurück. "Die Zeit der Experimente ist vorbei, die Dominanz wird zurückkommen", so Hitzfeld. Nach der "Pflichtaufgabe" in der Hinrunde würden die Münchner ihre Klasse in der zweiten Saisonphase ausspielen, glaubt er: "Wenn es in die Entscheidungen geht, legen die Bayern immer noch mal zu."

Der stärkste Konkurrent der Bayern bleibt nach Ansicht von Hitzfeld Borussia Dortmund. Dem aktuell zweitplatzierten Team von RB Leipzig traut er ein gutes Abschneiden zu: "Sie werden die nächsten Jahre um die internationalen Plätze spielen." Der 68-Jährige wertet den Aufsteiger als "Bereicherung". Viele Anfeindungen erklärt er sich durch einen "Neidfaktor" bei den Traditionsklubs, die weniger Geld haben. "Aber Leipzig tut dem deutschen Fußball gut", betonte er.

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