18.12.2016 09:47 Uhr

FCA im Glück - Gladbach auswärts "beschissen"

In einem engen Spiel setzte sich am Ende der FCA durch
In einem engen Spiel setzte sich am Ende der FCA durch

Das Bundesligadebüt von Interimstrainer Manuel Baum beim FC Augsburg ist geglückt. Das knappe 1:0 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach verschärfte dagegen die Situation für seinen Gegenüber André Schubert.

Seinen Debüt-Triumph kann Manuel Baum eigentlich gar nicht genießen. "Ich habe keine Zeit zu feiern", sagte der Interimstrainer des FC Augsburg nach seiner gelungenen Bundesliga-Premiere beim 1:0 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach. Schon am Dienstag wartet zum Jahresausklang Borussia Dortmund (20:00 Uhr), und auch dort hofft der Nobody auf mehr als gut gemeinte Weihnachtswünsche: "Ich will jedes Spiel gewinnen."

Baum, das ist offenkundig, möchte seine unerwartete Chance beim Schopfe packen. Unheimlich aktiv präsentierte sich der 37-Jährige an der Seitenlinie, fuchtelte und gestikulierte unablässig, trieb seine Mannschaft nahezu permanent an. Die Coaching Zone war für ihn nur eine ungefähre Orientierung. "Ich habe gerade gefragt, ob er mehr gelaufen ist als ich", scherzte FCA-Kapitän Daniel Baier. "Er hat 90 Minuten gepowert, ich bin gespannt, was seine Stimme morgen macht", sagte Manager Stefan Reuter lächelnd.

Unterstützung für den neuen Coach

Eine konkrete Aussage zu Baums Zukunft vermied Reuter, nach dem Auswärtsspiel in Dortmund wolle man sich "in Ruhe zusammensetzen", sagte der Weltmeister von 1990. Reuter erweckte dabei allerdings den Eindruck, als habe die Zwischenlösung Baum, eigentlich Nachwuchschef beim FCA, durchaus die Gelegenheit, sich als Trainer-Dauerlösung zu etablieren. "Wir machen es nicht von den Ergebnissen abhängig", sagte er.

Das hatte Reuter auch bei der überraschenden Demission von Dirk Schuster nicht getan, deren Hintergründe nach wie vor nicht so ganz klar erscheinen. Ob nun die Philosophie und künftige Ausrichtung nicht mehr deckungsgleich waren oder es doch andere Einflüsse gab, bleibt im Dunkeln. Die Spieler blicken jedenfalls "nach vorne. Wir werden Baum genauso folgen wie vorher Schuster", sagte Baier.

"Glücklicher Sieg"

Baum hatte gegen Gladbach die Formation in ein klassisches 4-4-2 verändert, ansonsten war wenig auffällig. Der FCA trat sogar noch vorsichtiger auf als zuvor, "hat sich nicht um das Spiel bemüht", wie es Gladbachs Manager Max Eberl ausdrückte. Der Kopfballtreffer von Martin Hinteregger (75.), dem Ex-Borussen, war jedenfalls kein Resultat des Trainerwechsels, sondern eher ein Zufallsprodukt. "Es ist ein glücklicher Sieg, den wir liebend gerne mitnehmen", sagte Reuter.

"Wir laufen nicht mit breiter Brust durch die Republik"

Augsburg hat in 15 Spielen 17 Zähler gesammelt, ist als Tabellenzwölfter im Soll. Bei den Gladbachern sieht das ganz anders aus, die Borussia ist nun hinter die Schwaben gerutscht. Die Pleite und vor allem die nicht enden wollende Auswärtsmisere sorgen für Tristesse, sind die Ansprüche des Europapokalteilnehmers doch wesentlich höher. "Wir laufen nicht mit breiter Brust durch die Republik. Das ist beschissen, was wir auswärts spielen", urteilte Eberl.

Konsequenzen für Trainer André Schubert hat die unbefriedigende Situation vor dem Heimspiel am Dienstag gegen den VfL Wolfsburg (20:00 Uhr) nicht. "Nein, nein", wiegelte Eberl ab. Und danach? Deutlich machte der Sportchef jedenfalls eines: "Wir müssen uns mit aller Macht dagegenstemmen und das letzte Spiel des Jahres gewinnen."

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