03.12.2016 09:13 Uhr

Fünf Gründe, warum Schalke Leipzig stoppt

Jubelt Schalke auch in Leipzig?
Jubelt Schalke auch in Leipzig?

Am Samstag Abend treffen die beiden heißesten Teams der Bundesliga aufeinander. Die Ligasensation RB Leipzig empfängt Schalke 04. weltfussball hat Argumente gesammelt, warum das Abenteuer Tabellenführung schon mit dem aktuellen Spieltag enden könnte.

Das Schalker Defensiv-Bollwerk: Seit zwölf Pflichtspielen ist Schalke 04 nun schon ohne Niederlage. Gegenüber dem katastrophalen Saisonstart haben sich die Knappen in fast allen Bereichen verbessert. Die neugewonnene defensive Stabilität sticht allerdings hervor. Musste Ralf Fährmann in den ersten fünf Saisonspielen zehn Mal hinter sich greifen, kamen in den letzten sieben Partien nur drei weitere Gegentore dazu. Die zweikampfstarke Schalker Dreierkette mit Benedikt Höwedes, Naldo und Matija Nastasić dürfte die Leipziger Offensivpower um Emil Forsberg, Yussuf Poulsen und Timo Werner vor größere Probleme stellen.

Schwächen ausgemerzt: In den beiden jüngsten Bundesliga-Auftritten konnte das Weinzierl-Team die die letzten Schönheitsfehler ihres Aufschwungs ausmerzen. In Wolfsburg gelang der erste Auswärtssieg der Saison und im Heimspiel gegen Darmstadt konnte erstmals ein Spiel nach Rückstand gedreht werden. Letzteres ist nicht nur auf das gestiegene Selbstbewusstsein der Knappen zurückzuführen. Markus Weinzierl ist es gelungen, ein weiteres Manko Schalker Teams aus der jüngeren Vergangenheit zu beheben: Aufgrund einer verbesserten Fitness ist die Mannschaft in der Lage, ihr laufintensives Pressing über 90 Minuten durchzuhalten. An den vergangenen Spieltagen hatte Schalke in der Laufleistung sogar bessere Werte vorzuweisen als der Tabellenführer. Schalke scheint für die aggressive und bissige Spielanlage der Leipziger gewappnet.

Kolašinac ist "on fire": Der Deutsch-Bosnier ist der Schalker Erfolgsgarant der letzten Wochen. Kolašinacs Stärken in der Offensive kommen durch die Umstellung auf die defensive Dreierkette deutlich besser zum Tragen. Vier Tore bereitete der Außenverteidiger durch seine wuchtigen Läufe auf dem linken Flügel seit Anfang Oktober in der Bundesliga vor, zuletzt gelang ihm gegen Darmstadt sogar ein Treffer in Mittelstürmermanier. Dem unerfahrenen Benno Schmitz, der sich auf der rechten Leipziger Verteidigerposition um Kolašinac kümmern wird, steht eine große Aufgabe bevor.

Bayern im Nacken: Leipzig kennt das Gefühl zwar aus der vergangenen Saison – in der zweiten Liga war der neureiche Klub aus dem Osten das Maß der Dinge. Jetzt sind sie, mit der Erfahrung von nur zwölf Bundesligaspielen, auch in der höchsten deutschen Spielklasse die Gejagten. Die Abteilung Attacke des Platzhirsches aus München hat bereits zum Angriff geblasen. Das Duell mit Schalke ist das erste Kräftemessen mit einem Spitzenteam aus der Bundesliga, in das der Neuling als Favorit geht. Um die Tabellenführung zu verteidigen, muss Leipzig das Spiel machen. Schalke dürfte seine Lieblingsposition einnehmen und abwartend auf Konter lauern. Es ist unwahrscheinlich, dass der gestiegene Druck völlig an der bislang so unbeschwert aufspielenden Mannschaft von Ralph Hasenhüttl vorüber geht.

Personalprobleme in der RB-Abwehr: Auch wenn es nicht zu erwarten ist, dass Schalke in Leipzig ein Offensivfeuerwerk abbrennen wird, könnte sich die lange Verletztenliste in Leipzigs Defensive als Knackpunkt erweisen. Auf der rechten Verteidigerposition muss Hasenhüttl nach den langwierigen Verletzungen von Lukas Klostermann und Bernardo mit der dritten Wahl, Benno Schmitz, vorlieb nehmen. Auch in der Innenverteidigung drückt der Schuh, nachdem sich Marvin Compper am Kapselband verletzt hatte und der ehemalige Schalker Kyriakos Papadopoulos nach seiner Knie-OP als Alternative ausfällt. So muss Mittelfeldmann Stefan Ilsanker wie in Freiburg in der Abwehrzentrale aushelfen. Im Gegensatz zu den Breisgauern ist Schalke zuzutrauen, die umformierte RB-Abwehr nachhaltig unter Druck zu setzen.

Selbstverständlich ließen sich an dieser Stelle ebenso gut fünf Gründe aufzählen, die für ein Fortbestehen der herausragenden Leipziger Serie sprechen. Einer sei hier erwähnt: Bislang ist Schalke den Beweis noch schuldig, auch gegen Topteams der Liga zu bestehen. Die fünf Niederlagen zu Saisonbeginn erlitten die Pott-Kicker gegen die Mannschaften, die momentan die Tabellenplätze zwei, drei, vier, fünf und sechs belegen – und nun wartet die Nummer eins.

Ralf Amshove

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