05.11.2016 20:20 Uhr

Bayer von "der Hölle in den Himmel"

Julian Brandt und die Werkself sind wieder auf Kurs
Julian Brandt und die Werkself sind wieder auf Kurs

Bei Bayer Leverkusen ist nach einer optimal verlaufenen englischen Woche alles wieder im Lot, beim SV Darmstadt 98 sucht man weiter nach einem Rezept für erfolgreiche Auswärtsspiele.

Julian Baumgartlinger brachte es auf den Punkt. "Wir sind innerhalb einer Woche von der Hölle wieder in den Himmel gekommen", sagte der österreichische Nationalspieler nach dem 3:2 (1:0)-Erfolg von Bayer Leverkusen gegen Darmstadt 98. Nach ihrem dritten Sieg im dritten Spiel in der Woche der Wahrheit, die Bayer-Sportchef Rudi Völler nach der Pokalpleite beim Drittligisten Sportfreunde Lotte ausgerufen hatte, ist die Werkself sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga wieder auf Kurs.

"Hätten wir in der Liga in Wolfsburg und gegen Darmstadt sowie in der Champions League bei Tottenham Hotspur nicht gewonnen, wären in beiden Wettbewerben der Zug für uns schon fast abgefahren gewesen. Die Mannschaft hat diese drei Spieler aber alle überzeugend gewonnen, sodass wir jetzt zufrieden und zuversichtlich in die Länderspielpause gehen können", sagte Geschäftsführer Michael Schade.

Lob für den Trainer

Der Klubchef lobte dann noch einmal ausdrücklich seinen Trainer Roger Schmidt, dessen Zukunft unter dem Bayer-Kreuz nach seinem dritten Verweis auf die Tribüne zwei Wochen zuvor gegen Hoffenheim noch am seidenen Faden gehangen hatte. "Die Berufung von Benjamin Henrichs in die Nationalmannschaft zeigt, was für einen guten Trainer wir haben. Nach Karim Bellarabi, Jonathan Tah und Julian Brandt ist das der vierte junge Spieler, den er zum Nationalspieler gemacht hat", rechnete der Bayer-Boss vor.

Schmidt selbst lobte nach dem Abpfiff aber nicht nur Henrichs in den höchsten Tönen, sondern auch den noch zwei Jahre jüngeren Kai Havertz, der erstmals von Beginn an spielte. "Er ist ein vollwertiges Mitglied unserer Mannschaft. Er hat wie Henrichs alles, was man braucht, um in der Bundesliga zu bestehen. Das hat er heute bewiesen", schwärmte der Bayer-Coach und betonte: "Es macht Spaß mit diesen jungen Spielern und dieser jungen Mannschaft zu arbeiten. Sie hat alles außer Erfahrung, aber die holen wir uns gerade."

Der erfolgreiche Charaktertest schürt den Glauben von Schmidt an eine erfolgreiche Zukunft: "Wir haben eine tolle, spannende Mannschaft, die nur eines nicht hat: Erfahrung."

Herbst-Depression ade

Darmstadt macht dagegen auswärts diese Saison immer dieselbe Erfahrung. "Wir spielen ganz gut mit, stehen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Wenn man auswärts schon mal zwei Tore schießt, ist das einfach dumm", sagte Mario Vrančić nach der fünften Auswärtsniederlage in Folge.

Selbst nach dem Treffer zum 1:3 leistete das Team von Trainer Norbert Meier weiter Gegenwehr und wurde mit dem Anschlusstor zum 2:3 belohnt. Das brachte die Leverkusener noch mal ins Wanken und nötigte dem Gäste-Coach Respekt ab: "Dass wir da noch mal zurückgekommen sind, werte ich positiv." Weniger wohlwollend fiel jedoch Meiers Urteil über die erste Halbzeit aus: "Da habe ich die Darmstädter Tugenden vermisst, die uns überleben lassen."

Mirko-Antonio Čolak (47.) und Vrančić (85.) selbst hatten die Gäste zweimal jubeln lassen. Hakan Çalhanoğlu (32.), Julian Brandt (57.) und Charles Aránguiz (69.) sorgten aber für den verdienten Erfolg der Hausherren, bei denen die Herbst-Depression nach den Siegen in Wolfsburg (2:1), bei Tottenham (1:0) und gegen Darmstadt endgültig verflogen ist.

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