20.10.2016 09:45 Uhr

Nouris Spagat: Autoritärer Teamplayer

Alexander Nouri (r.) setzt auf Serge Gnabry
Alexander Nouri (r.) setzt auf Serge Gnabry

Seit er das Traineramt in Bremen übernommen hat, hat Alexander Nouri frischen Wind in die Segel der Hanseaten gebracht und sich damit von der Interimslösung zum Cheftrainer gemausert. Dabei schreckt der 37-Jährige auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück:

Mit Youngster Maximilian Eggestein und den beiden Millionen-Einkäufen Fallou Diagné und Sambou Yatabaré schickte Nouri unlängst drei Akteure zur zweiten Mannschaft und setzte damit nicht zuletzt ein Statement für die mit ihm aus dem Unterbau aufgerückten Spieler. Nouri untermauerte aber auch, dass Akteure wie Ousman Manneh oder Izet Hajrović, die zuvor kaum zum Zug kamen, bei ihm keinen Sonderstatus hätten. Er habe die Genannten lediglich "unterstützt", erarbeitet hätten sich die Senkrechtstarter ihren Erfolg ganz alleine.

Der Jung-Coach betrachtet sich trotz seines harten Durchgreifens allerdings als "Teil des Teams". "Dabei muss ich nicht mit jedem befreundet sein. Eine gewisse Distanz muss vorhanden sein", erklärte Nouri im Interview mit dem "kicker". Einen Unterschied zum Job bei den Jugendteams gebe es allerdings nicht. Seitdem er in Oldenburg die U17 trainiert habe, versuche der Ex-Spieler "den Spielern auch mal Gefühle zu übermitteln, nicht nur auf der sachlichen Ebene zu bleiben."

Der Spagat zwischen Autorität und ebenbürtigem Teammitglied ist für den Werder-Übungsleiter übrigens kein Widerspruch. "Natürlich muss ich auch unangenehme Entscheidungen treffen. Doch ich muss mich nicht immer auf ein Podest stellen" und "will nicht mit der Angst der Spieler spielen".

Weiterhin äußerte sich Nouri zu konkreten Personalien und ließ auch dabei keinen Zweifel daran, dass ihn jeder erst überzeugen müsste. Sich jetzt über die derzeit verletzten Stars Max Kruse und Claudio Pizarro aktuell den "Kopf zu zerbrechen", sei "müßig". Kommt Pizarro zurück, müsse man "kreativ sein" und sehen, wie man die Mannschaft ausrichte, so der Deutsch-Iraner, der dem fitten Serge Gnabry hingegen ein dickes Lob aussprach. Der 21-Jährige sei ein "Teamplayer" und hätte durchaus das Potenzial, Bremens nächster Nationalspieler zu werden.

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