03.09.2016 16:03 Uhr

ÖFB: Die Reise ins Ungewisse

Erster Stopp auf dem Weg, der in Russland enden soll: Tiflis, Georgien
Erster Stopp auf dem Weg, der in Russland enden soll: Tiflis, Georgien

Österreichs Nationalteam ist mit dem Flieger am Samstag in Richtung Georgien abgehoben. In Tiflis trifft die Mannschaft von Teamchef Marcel Koller am Montag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) auf seinen ersten Kontrahenten in der WM-Qualifikation für Russland 2018.

Samstagnachmittag hob der Fliegen mit dem österreichischen Nationalteam an Bord in Richtung Tiflis ab. Die "Stadt der heißen Quellen" ist die erste Station auf einem Weg, der in Russland enden soll. 2018 nämlich, wenn dort die Endrunde der Weltmeisterschaft ausgespielt wird. Das Ziel ist also bekannt. Dennoch ist es eine Reise ins Ungewisse. Nicht nur, weil es im 750. ÖFB-Länderspiel erstmals zu einem Duell mit Georgien kommt.

Wie hat das Team das enttäuschende Abschneiden bei der Europameisterschaft in Frankreich mit dem Aus in der Gruppenphase verkraftet? Wurden aus Fehlern bei der ersten Turnierteilnahme nach acht Jahren Abstinenz die richtigen Schlüsse gezogen? Wie steht es um das Selbstbewusstsein der ÖFB-Kicker?

"Es ist verständlich, dass die EM ein Thema war. Aber nun möchten wir gemeinsam den Blick nach vorne richten", appellierte Marc Janko. "Wir wollen auch den einen oder anderen Fan, der jetzt im 'Wigglwaggl' ist, wieder zurück ins Boot holen."

Alles abgehakt, so der einhellige Tenor. Letztgültig lassen sich diese Fragen jedoch erst am Montag klären. Die Wahrheit liegt wie so oft auf dem Platz. In diesem Fall auf dem Grün der Boris Paichadze Arena.

Respekt vor dem Gegner

"Uns erwartet ein Hexenkessel. Sie sind sehr heimstark", wusste Torjäger Janko. David Alaba ergänzte: ""Sie können defensiv sehr gut stehen und nach vorne immer wieder gefährlich werden. Da müssen wir auf alle Fälle dagegenhalten." Die "Nadelstiche", wie Janko es nannte, müssen abgestellt werden.

Zumindest über den Kontrahenten weiß man Bescheid. "Wir haben uns intensiv mit dem Gegner beschäftigt, wissen um die Stärke der Georgier. Wir wissen, dass es ein brutal schweres Spiel wird.", erklärte Janko.

"Sie haben immer wieder gezeigt, dass sie gegen sehr große Nationen sehr gute Ergebnisse erzielen können", wusste der Stürmer. Georgiens Nationalteam sorgte tatsächlich immer wieder für Überraschungen, etwa mit einem 1:0-Sieg gegen Spanien kurz vor der EM. Auch scheinbar übermächtige Gegner wie beispielsweise Weltmeister Deutschland wurden an ihre Grenzen gezwungen. 

Für das ÖFB-Team nachrangig. "Zu den großen Nationen zählen wir uns nicht dazu", betonte Janko. Warum? "Wir haben noch riesiges Lernpotential. Von den großen Nationen trennen uns noch Kleinigkeiten, die aber den Unterschied machen, wie man bei der EM gesehen hat."

Der 33-Jährige nahm dabei sich und seine Mitspieler in die Pflicht. "Da müssen wir uns selber bei der Nase packen und probieren das zu verbessern um konstanter zu werden." Zur Außendarstellung meinte Janko: "Wir tun gut daran weiterhin Bescheidenheit auszustrahlen."

Georgien kommt Österreich dabei entgegen. Das aus dem letzten Lostopf gezogene Team strotzt geradezu vor Selbstbewusstsein. "Wir haben kein Problem damit, dass sie sich als Favorit sehen", meint Janko. Immerhin bleibt dem ÖFB-Team im Spiel eins nach der EM eine unsinnige Debatte zum Wort Pflichtsieg erspart. Der WM-Auftakt wird auch so zu einer Nervenprobe. 

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Sebastian Kelterer

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