08.09.2015 10:17 Uhr

Rooney begräbt Kriegsbeil mit Ferguson

Zwischen Wayne Rooney (l.) und Sir Alex Ferguson hat es häufig geknistert
Zwischen Wayne Rooney (l.) und Sir Alex Ferguson hat es häufig geknistert

Manchester Uniteds Wayne Rooney hat das Kriegsbeil mit Trainerlegende Sir Alex Ferguson begraben und den Schotten als "größten Trainer aller Zeiten bezeichnet".

Der Angreifer steht kurz davor, sich zum alleinigen Rekordtorschützen der englischen Nationalmannschaft zu schießen. Durch seinen Treffer beim 6:0 gegen San Marino zog er mit Sir Bobby Charlton gleich, als er sein 49. Länderspieltor erzielte. Am Dienstagabend im Duell mit der Schweiz (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) könnte er sein Rekordtor erzielen.

Auch sein ehemaliger Vereinstrainer Sir Alex Ferguson lobte Rooney für dessen Verdienste um den englischen Fußball und Manchester United.

Zwei Alphatiere, zwei Meinungen

Eine große Geste, bedenkt man, wie die beiden auseinander gegangen sind: In Fergusons letzter Saison bei den Red Devils hatte er Rooney zwischenzeitlich von seiner Position abgezogen, um Platz für Robin van Persie zu machen.

Die Spannungen zwischen den Alphatieren führten so weit, dass der Schotte seine Nummer 10 zu einem Champions-League-Spiel gegen Real Madrid sogar aus dem Kader strich. Infolgedessen kündigte Rooney seinen Abschied von United an - was Ferguson vor seinem letzten Spiel als Teammanager öffentlich machte.

"Der größte Trainer aller Zeiten"

Doch nun gehört die Schlammschlacht und der Streit der beiden United-Legenden offenbar der Vergangenheit an. Auf der Abschlusspressekonferenz der Three Lions vor der Partie gegen die Schweiz bezog Rooney Stellung zum Lob seines ehemaligen Coaches: "Es wurde viel geschrieben, aber ich weiß nicht, ob irgendwer beurteilen kann, wie wir auseinander gegangen sind. Natürlich hatten wir unsere Differenzen. Aber das ist normal. Fragen Sie Roy Hodgson (der englische Nationaltrainer; d. Red), auch er hat ab und zu Differenzen mit Spielern. Das gehört dazu. Und ich bin auch nicht der einzige Spieler, mit dem Sir Alex mal angeeckt ist. Aber ich kann immer noch hier sitzen und sagen, dass er der größte Trainer aller Zeiten ist."

Das Verhältnis sei professionell: "Wir sehen uns nach wie vor regelmäßig. Er ist ja immer bei unseren Spielen und reist mit uns auch zu europäischen Auswärtsspielen. Da unterhalten wir uns auch mal. Es ist ja nicht so, dass wir uns nicht mögen. Wir hatten einfach Differenzen. Damit können wir beide umgehen", sagte Rooney.

Kein Vergleich zu Keane oder Beckham

Der Angreifer bestritt vehement, ein ähnlich schlechtes Verhältnis zu Ferguson zu haben wie etwa Roy Keane, der den Schotten öffentlich als Lügner darstellte und kein Wort mehr mit ihm spricht, oder David Beckham gehabt zu haben. Beide hatten ihre Konsequenzen aus den Streitigkeiten gezogen und den Klub verlassen.

Rooney dagegen blieb im Old Trafford und ist mittlerweile unter Louis van Gaal Kapitän.

Mehr dazu:
>> Schafft Rooney den Rekord? Zum Liveticker England - Schweiz

Jochen Rabe

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