Newcastle United ist in der Premier League nach sieben Spieltagen noch immer sieglos und liegt auf einem Abstiegsplatz (18.). Manager Alan Pardew hat den Kredit bei den Fans längst verspielt, sein Vertrag läuft aber noch bis 2020.

Die Magpies haben das drittgrößte Stadion und mit einem durchschnittlichen Besuch von 50.000 Zuschauern auch den drittgrößten Zulauf nach Manchester United und Arsenal. Sie haben mit Mike Ashley einen milliardenschwerden Klubchef, dessen "Sports Direct"-Gruppe in Österreich übrigens vor kurzem die Marken "Sport Eybl" und "Sports Expert" aufgekauft hat. Sie haben eine Wahnsinns-Tradition (Gründungsjahr 1892) und Legenden wie Alan Shearer, Shay Given, Peter Beardsley oder Jimmy Lawrence.

1997/1998 war Newcastle United laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Deloitte & Touche" hinter Manchester United, Real Madrid, Bayern und Juventus der fünftreichste Klub der Welt. Aber seit dem "Gewinn" der Vizemeisterschaften 1996 und 1997 sowie der Ära Bobby Robson (1999 bis 2004) mit drei Top-5-Plätzen war im St. James' Park sportlich nicht mehr sehr viel los.

Nach der Übernahme durch Ashley, der seit kurzem auch 8,92 Prozent an Rangers FC (Glasgow) hält, herrscht Tohuwabohu. Seit er am Ruder ist (2007), hat er acht Trainer verschlissen. Dafür hat er den Vertrag mit dem jetzigen Manager Alan Pardew nach dem überraschenden fünften Platz 2012 gleich bis 2020! verlängert. Und diese Aktion wird ihm schon jetzt zum Bumerang.

Tausende protestierten im fernen Wales

Derzeit tümpeln die nach sieben Spieltagen immer noch sieglosen Magpies auf Abstiegsplatz 18. Im Jahr 2014 haben sie in insgesamt 26 Meisterschaftsspielen gerade Mal vier Siege , zwei davon auswärts, eingefahren. Die Toon-Army formiert sich längst gegen Pardew. Am Wochenende reisten Tausende die knapp 1.200 Kilometer zum Auswärtsspiel nach Swansea, um dort plakativ - siehe Bild oben - und lautstark gegen Pardew zu protestieren. Der anwesende Ashley blieb davon jedoch unberührt und verweigerte einmal mehr einen Kommentar.

Pardew selbst übte sich nach dem 2:2-Unentschieden in Durchhalteparolen: "Wir können besser spielen, als wir es momentan zeigen. Wenn wir den ersten Sieg einfahren, wird alles leichter werden." Auf seine persönliche Situation angesprochen, meinte er: "Spannungen auf der Tribüne gibt es hier immer. Langweilig war es hier noch nie." Nach der Länderspielpause empfangen die Magpies Aufsteiger Leicester City.

Richtig kritisch könnte es zu Weihnachten werden, wenn das nächste "Tyne-Wear derby" gegen Sunderland ansteht. Von bislang sieben Duellen unter Pardew haben die Magpies gegen ihren Erzrivalen nämlich nur eines gewonnen. Zuletzt setze es gegen die Black Cats drei Niederlagen in Folge - was Newcastle United seit 1923 nicht mehr passiert war. Sollte am 20. Dezember die vierte Pleite folgen, brennt der Baum. Oder Ashley leistet sich ein schönes Geschenk für die Fans – für kolportierte 6,5 Millionen Euro kann er Pardew vor die Tür setzen.

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ts