Karl-Heinz Rummenigge wusste irgendwie auch nicht so recht, was er nun sagen sollte, also flüchtete er sich in eine ziemlich lapidare Feststellung. "Arjen Robben ist in einer unglaublichen Verfassung. Das war schon bei der WM zu sehen. Da war er schon von keinem Verteidiger der Welt zu halten. Und er hat diese Form konserviert", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München. 

Was sollte Rummenigge auch hinzufügen? Robben ist ein Phänomen. jedenfalls, wenn er so spielt wie bei der WM, wenn er so spielt wie am Samstagnachmittag beim 4:0 (3:0) gegen Hannover 96. Der Mann scheint nie müde zu werden. Er rennt und rennt und rennt, er hat so viel Energie, dass er damit noch sein Elektroauto für die Heimfahrt aufladen könnte, hätte er denn eines.

"Wir waren nicht zu bremsen", sagte Robben nach der lustvollen Demontage von Hannover, zu der er neben dem zweifachen Torschützen Robert Lewandowski (6./38.) selbst mit den Münchner Treffern zwei (13.) und vier (79.) maßgeblich beigetragen hatte. Robben hätte auch sagen können: Ich war nicht zu bremsen. Aber derlei Egoismen sind dem Niederländer ja längst fremd. 

Robben wäre nicht Robben, hätte er sich nicht noch einen kleinen Matthias Sammer gegönnt, ehe er mit einer Tüte über der Schulter die Arena verließ. Klar, sehr gut gespielt, vier Tore geschossen - "aber wir müssen jetzt nicht übertreiben", sagte er. Ja, "die Richtung stimmt" für den FC Bayern, aber "es ist auch noch ein langer Weg".

Und außerdem: Ein paar Tore mehr hätten sie auch noch schießen können, betonte Robben. Das war vermutlich auch an ihn gerichtet - schließlich waren nur zwei seiner zehn Torschüsse drin. Mehr gab es aber nicht zu mäkeln. Nicht am FC Bayern. Und nicht an Robben.

sid