24.09.2014 11:04 Uhr

Götzes Doppelpack für "Hirn und Gefühle"

Mario Götze hat den Ball zum 1:0 für Bayern gegen den SC Paderborn versenkt
Mario Götze hat den Ball zum 1:0 für Bayern gegen den SC Paderborn versenkt

Der Mann des Abends ließ sehr lange auf sich warten. Die Geisterstunde war nahe, als Mario Götze nach abgegebener Dopingprobe endlich ausführlich zu Wort kommen sollte.

Doch Götze winkte ab, als er nach seinem Doppelpack beim 4:0 von Bayern München gegen den SC Paderborn aus der Kabine kam. "Nein, nein", rief er den wartenden Reportern mit finsterer Miene zu, und strebte dem Ausgang entgegen. Empörtes Raunen. Dann drehte Götze plötzlich bei. "War nur ein Joke", sagte er schmunzelnd.

Dem 22-Jährigen wird oft Schnöseligkeit und arrogantes Auftreten vorgeworfen. In diesem Moment am Dienstagabend spielte er mit diesem Image. Bevor er etwas sagen konnte, warf ihm der vorbeilaufende Pep Guardiola noch zu: "Sprich gut über deinen Trainer!"

Unerwartet selbstkritisch

Doch der Coach war nicht das Thema - alles drehte sich um Götze. Und der zeigte sich unerwartet selbstkritisch. "Wenn man sieht, wie viele Torchancen ich hatte, hätte ich den ein oder anderen mehr machen müssen", sagte er gleich.

Dennoch war ihm anzumerken, wie gut er sich fühlte nach seinem zweiten "Doppel" im Bayern-Dress. "Er hat Hirn und Gefühle, da tun zwei Tore immer gut", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Eben dieser Sammer hatte Götze vor der Saison in die Pflicht genommen. Götze sei zwar noch jung, "aber er muss jetzt auch durch das Stahlbad durch", sagte er im Juli.

Dieser Wille war beim Finalheld der WM zuletzt deutlich zu erkennen. Die Vermutung, dass Götze erst jetzt so richtig angekommen ist in München, wies Sammer aber zurück. "Ich habe das Gefühl, dass er immer da war."

Rummenigge erwartet viel von Götze

Dieses Gefühl hatte in Götzes erster Saison in München aber nicht jeder im Verein. Bei Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schimmerte das am Dienstag durch, als er über das starke Spiel des früheren Dortmunders sagte: "Er hat ja viel Geld gekostet, da wird man auch viel erwarten dürfen."

Götze selbst fühlt sich "schon seit langer Zeit angekommen", wie er betonte. Die Leute, die etwas anderes sagten oder berichteten, "die kennen mich nicht". Nein, fügte er an, er habe nicht den Eindruck, dass er hier irgendjemanden überzeugen müsse.

Dann verabschiedete er sich mit einem weiteren Bonmot. "Und", fragte er die Reporter beim Gehen lachend, "hat's sich gelohnt zu warten?" Durchaus, Herr Götze.

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sid

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