21.09.2014 12:19 Uhr

Cottagers erleichtert über "Saddams" Rauswurf

Felix Magath hat bei Fulham eine Spur der Verwüstung hinterlassen
Felix Magath hat bei Fulham eine Spur der Verwüstung hinterlassen

Überbordende Trainingseinheiten, Psycho-Terror und obskure Heilmethoden werden Felix "Saddam" Magath von seinen Ex-Spielern bei Fulham FC vorgeworfen. Nur wenige Tage nach dessen Entlassung wird klar, dass der Deutsche im Craven Cottage einen Scherbenhaufen hinterlassen hat.

Das erste Spiel nach dem Rauswurf von Magath haben die Cottagers unter Interims-Manager Kit Symons Samstag 0:1 verloren. In der Tabelle sind sie deshalb mit einem Punkt aus nunmehr acht Spielen weiter Schlusslicht. Was Magath alles mit den Spielern angerichtet hat, ist in der Sonntagsausgabe des renommierten "Guardian" zu lesen.
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Nach Niederlagen setzte Magath - den die Spieler hinter seinem Rücken bald "Saddam" nannten - oft drei Trainingsheiten an. Manche Spieler klagten, dass sie bis zur völligen Erschöpfung haben laufen müssen und deswegen nicht mehr richtig regenerieren konnten. Einmal musste der komplette Kader in seinem Büro antreten und wurde von Magath mehrere Minuten schweigend angesehen. Er habe sehen wollen, wer blinzelt, denn das sei ein Zeichen von Schwäche.

Seine Therapie-Ansichten sind Käse

Der Norweger Brede Hangeland - ein verdienstvoller Spieler bei Fulham mit 216 Premier-League-Einsätzen seit Jänner 2008 - wurde von ihm per E-Mail gekündigt. Zuvor hatte sich der Abwehrspieler nicht wie von Magath gefordert mittels Käse-Auflegen heilen lassen wollen.

Fulhams Kapitän machte eine Oberschenkelverletzung zu schaffen, die der langjährige Klubarzt Stephen Lewis mit Massagen behandelte. Magath schickte einen Jugendtrainer Käse kaufen und Hangeland musste sich Scheibe für Scheibe abschneiden, selbige stundenlang auf die schmerzende Stelle auflegen und verharren. Das ließ sich jener aber nur einen Nachmittag lang gefallen. Mittlerweile ist er Hangeland (ohne Käsetherapie) topfit und kickt in der Premier League für Crystal Palace.

Seine Strafen sind zu hoch

Richtig groß wurde die Phalanx der Spieler gegen Magath nachdem jener zwei Jugendspieler für Zuspätkommen nach Ansicht ihrer Kollegen finanziell weiter über die Gebühr bestraft hatte. Der neue Kapitän Scott Parker versuchte bei Magath zu intervenieren. Vergeblich. "Sie müssen ihre Lektion lernen", soll Magath geanwortet haben. Besserverdiener Parker zahlte schließlich für die beiden.

Am Ende seiner Geschichte zitiert der Guardian den Schalker Jefferson Farfan, der gegen Magath 2012 nachtrat: "Alle Trainer, die auf Schalke in den vergangenen Jahren waren, haben dem Verein etwas gebracht. Der einzige Trainer, der nichts Positives hinterlassen hat, ist Felix Magath. Er hat nur Strafen hinterlassen."

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red

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